Erste Bank Open 2021 Alexander Zverev

Bestens aufgelegt präsentierte sich am Samstag Alexander Zverev bei einer virtuellen Pressekonferenz im Vorfeld der Erste Bank Open, in deren Rahmen die aktuelle Nummer vier der Weltrangliste noch einmal den Olympiasieg von Tokio Revue passieren ließ. „Nach diesem Erfolg glaube ich viel mehr daran, dass ich meine Ziele erreichen kann. Davor war es eher so, dass man von großen Erfolgen träumt, auch wenn man ein Topspieler war. Es gibt nichts Größeres, als eine Goldmedaille zu gewinnen. Jetzt, wo ich eine habe, weiß ich, dass ich überall eine Chance habe“, sagte Zverev, der 2017 zum letzten Mal in der Wiener Stadthalle aufgeschlagen hat.

Damals war er im Viertelfinale gegen Jo-Wilfried Tsonga nicht im Vollbesitz seiner Kräfte und musste sich dem Franzosen in zwei Sätzen geschlagen geben. „In der Nacht vor diesem Match ist es mir nicht gut gegangen, daher war ich nach dem ersten Satz körperlich ziemlich durch. In den darauffolgenden Jahren habe ich dann in Basel gespielt, aber jetzt freue ich mich, wieder hier zu sein. Wien ist eine wunderbare Stadt und im Stadion hier herrscht eine tolle Atmosphäre, daher hoffe ich, eine gute Woche zu haben“, ergänzte der 24-jährige Hamburger, der mit seinem Herzblatt Sophia Thomalla nach Österreich gekommen ist.

Seine Viertelfinal-Niederlage in der Vorwoche in Indian Wells nach zwei vergebenen Matchbällen gegen den US-Boy Taylor Fritz hat Zverev abgehakt. „Ich habe in Indian Wells immer so meine Probleme. Man hat gesehen, dass die Topspieler schon etwas müde sind und ihnen die Spritzigkeit ein bisschen gefehlt hat. Ich bin aber immer noch sehr, sehr motiviert“, so Zverev, der in der Auftaktrunde der Erste Bank Open auf den Serben Filip Krajinovic treffen wird. Im Doppel tritt der Deutsche mit Jürgen Melzer an, der in Wien sein letztes Turnier auf der großen Tennisbühne bestreiten wird. „Jürgen hat mich vor einiger Zeit angerufen und gefragt, ob ich mit ihm in Wien nicht Doppel spielen möchte. Ich habe nicht lange gezögert und sofort zugesagt – vielleicht kann ich ihm ja helfen, sein letztes Turnier zu gewinnen“, meinte Zverev, der sich auch daran erinnerte, dass er bei einem seiner ersten Matches auf der ATP-Tour eine klare Niederlage gegen den jetzigen ÖTV-Sportdirektor einstecken musste: „2014 hat mich Jürgen in München mit 6:1, 6:2 abserviert.“

Die von Turnierdirektor Herwig Straka am Samstag vorgenommene Auslosung ergab gleich einige Erstrundenkracher – allen voran das Match des topgesetzten Griechen Stefanos Tsitsipas gegen den Bulgaren Grigor Dimitrov. Damit kommt es zur Neuauflage der vorjährigen Achtelfinal-Partie in Wien, die Dimitrov in drei hart umkämpften Sätzen für sich entschied. „Tsitsipas gegen Dimitrov könnte bei jedem Turnier ein Finale sein, auch bei einem Grand Slam“, betonte Straka. Der zweifache Wien-Sieger Andy Murray (2014, 2016) bekommt es in seinem „Erstrunder“ mit dem starken Polen Hubert Hurkacz zu tun. Dennis Novak muss hingegen noch bis Sonntag warten, ehe er seinen Gegner kennt – dem Niederösterreicher wurde nämlich ein Qualifikant zugelost.