Der Job-Turbo, das ist die Arbeitsmarktintegration geflüchteter Menschen mit grundständigen Sprachkenntnissen – am Montag, 22. April 2024 haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einem Unternehmensbesuch im Friseur-Salon „Coiffeur Civan“ am Savignyplatz in Berlin-Charlottenburg über die praktische Umsetzung der schnelleren Aufnahme einer Erwerbstätigkeit informiert und die gelernte Friseurin aus der Ukraine an ihrem Arbeitsplatz besucht.
Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales
„Der Job-Turbo hat Fahrt aufgenommen und wirkt. Vor Ort in den Jobcentern und Unternehmen läuft die Umsetzung auf Hochtouren. Das ist gut, denn Deutschland braucht dringend Fach- und Arbeitskräfte. Wie es funktionieren kann, wenn alle an einem Strang ziehen, haben wir heute hier in einem Unternehmen in Berlin gesehen. Auch wer noch nicht perfekt unsere Sprache spricht, kann erfolgreich durchstarten. Denn nirgends lernt man schneller eine Sprache als im beruflichen Alltag. So ist beiden Seiten geholfen. Die Wirtschaft bekommt dringend benötigte Arbeitskräfte und die Geflüchteten Arbeit, Kolleginnen und Kollegen sowie ein eigenes Einkommen.“
Daniel Terzenbach, Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit und Sonderbeauftragter der Bundesregierung
„Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten ist ein Beitrag zur Arbeits- und Fachkräftesicherung. Viele Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber haben eine hohe Bereitschaft, Menschen mit Fluchtgeschichte einzustellen, gerade vor dem Hintergrund des Arbeits- und Fachkräftebedarfs. Mit dem Job-Turbo wollen wir Menschen, die ihren Integrationskurs abgeschlossen haben, rasch im Arbeitsalltag integrieren und in Arbeit bringen und aber gleichzeitig parallel weiter in Sprache und Qualifikation investieren. Entscheidend ist, nach der Arbeitsaufnahme nicht loszulassen, sondern dranzubleiben. Wir wollen eine schnelle und gleichermaßen nachhaltige Integration von geflüchteten Menschen. Die deutsche Sprache ist noch immer ein Schlüsselfaktor für die Integration in Arbeit. Daher ist es auch wichtig, dass Unternehmen Räume schaffen können, um Weiterentwicklungen zu ermöglichen. Gleichzeitig brauchen die Geflüchteten den Mut und den Willen schnell eine Arbeit aufzunehmen – auch wenn man sich anfangs sprachlich noch nicht sicher fühlt.“
Cansel Kiziltepe, Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung von Berlin
„Wir wollen, dass geflüchtete Menschen Teil unserer Gesellschaft werden. Dafür müssen wir für sie Hindernisse wegräumen, statt ihnen weitere Steine in den Weg zu legen. Diese Integration gelingt nur über den Spracherwerb und die Teilhabe am Arbeitsmarkt. Ich erlebe immer wieder, dass geflüchtete Menschen unbedingt arbeiten wollen – wir sollten ihnen das so leicht wie möglich machen. Mit einer schnellen Arbeitsaufnahme stärken wir auch die Akzeptanz in der Bevölkerung. Wir müssen es Geflüchteten leichter machen, einen Job zu finden. Und genau da setzt der Job-Turbo an. Ich begrüße die Initiative der Bundesregierung deswegen sehr.“
Ramona Schröder, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit
„Arbeit ist die beste Form der Integration. Der Arbeitgeber, Friseurmeister – Coiffeur Civan Ucar, den wir heute mit seiner aus der Ukraine geflüchteten Mitarbeiterin besucht haben, ist ein sehr gutes Vorbild für andere Arbeitgeber. Ich wünsche mir bei vielen Unternehmerinnen und Unternehmern in unserer Region, dass sie wie Civan Ucar mutig vorangehen und mit der Unterstützung der Arbeitsagenturen und Jobcenter geflüchtete Menschen einstellen. Die arbeitsmarktpolitischen Instrumente stehen allen Arbeitslosen zur Verfügung. Die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter beraten gerne.“
Marina Kermer, Geschäftsführerin Jobcenter Charlottenburg-Wilmersdorf:
„Die Integration von geflüchteten Menschen ist Kerngeschäft bei uns im Jobcenter Charlottenburg-Wilmersdorf. Meine Teams sind hochmotiviert und professionell. Wir bringen Arbeitgeber mit den potenziellen Arbeits- und Fachkräften zusammen: auf klassischem Wege im Vermittlungsgeschäft, beim Speeddating in der Pizzeria oder mit unseren geplanten Aktionen im Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft. Hier braucht die Gastronomie dringend Verstärkung und es bieten sich viele Chancen zu einem gelungenen Einstieg in die Erwerbstätigkeit.“
Civan Ucar, Friseurmeister und Unternehmer, Coiffeur CIVAN UG:
„Es kommt auf uns Unternehmer an, hier Verantwortung zu übernehmen und Geflüchtete einzustellen, auch wenn das Deutsch noch nicht perfekt ist. Die Fachkenntnisse sind ja da, und Fachkräfte brauchen wir alle. Die Sprachkenntnisse lassen sich auch gut parallel zum Job ausbauen.“
Valentyna Vysotska, Friseurin aus der Ukraine:
„Ich freue mich sehr bei CIVAN eine gute Arbeit gefunden zu haben. Alle haben hier viel Geduld mit mir, weil mein Deutsch noch nicht so gut ist. Die Arbeit macht mir Spaß.“