Geistliche Oper „Christus“ Anton Rubinstein

Mehr als ein Jahrzehnt galt die Geistliche Oper „Christus“ von Anton Rubinstein als verschollen. Erst dem Urenkel des Komponisten, bekanntem russischen Dirigenten Anton Sharoev, ist es im Jahr 2007 gelungen diese Oper in dem Archiv einer Berliner Bibliothek ausfindig zu machen. Die Oper wurde im Jahr 1893 komponiert und erschien ein Jahr vor dem Tod des berühmten Komponisten. Libretti stammt aus der Feder des bekannte deutschen Dichters Heinrich Bulthaupt.

Das künstlerische Schaffen von Anton Rubinstein hatte schon immer durch seine unglaubliche Intensität beeindruckt, aber in den 1890-er Jahren sinkt seine Arbeitsfähigkeit rapide ab. In den Briefen aus dieser Zeit hört man die Müdigkeit und Enttäuschung des Komponisten heraus: “Ich bin es leid (erschöpft); die Philosophie mit dem bedrohlichen Wort Warum hat mich gepackt“. Es scheint, dass in diesen Jahren nicht mehr an die Entstehung der neuen Musikstücke von Rubinstein zu denken ist. Und zwar für immer! Aber für die Oper „Christus“ macht der Komponist eine Ausnahme. Diese Oper war sein langjähriger Traum geblieben und mit ihr will er seine Komponistenkarriere krönen. „Das ist mein letztes Werk. Es ist genug! Ich will keine neue Werke mehr komponieren“, – schreibt er im Brief an seine Schwester. Diese bedrückte Stimmung wird zudem durch die schwere Krankheit seines jüngsten Sohnes verstärkt. Alexander stirbt bald mit erst 21 Jahren. Nach dieser Familientragödie zieht sich Rubinstein in seiner Wohnung in Dresden zurück und fängt an die Geistliche Oper „Christus“ zu komponieren.

Geistliche Oper „Christus“ Anton Rubinstein

christus
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Am 30. April 1894 fand in Konzerthaus Berlin die Uhraufführung der Geistlichen Oper „Christus“ statt.
Christus. Geistliche Oper in sieben Vorgängen nebst einem Prolog und einem Epilog. In dieser Oper wird das ganze Leben von Jesus Christus vor Augen der Zuschauer geführt.

Geistliche Oper Christus  Anton Rubinstein

Prolog: „Geburt Jesu Christi“

1 Bild: „Versuchungen des Teufels“

2 Bild: „Bergpredigt“

3 Bild: „Einreise nach Jerusalem“

4 Bild: „Abendmal Jesu“ (Das letzte Abendmahl)

5 Bild: „Das Gericht. Auf dem Weg nach Golgatha“

Epilog: „Weinachten und Christi Himmelfahrt“

Am 11. November 2016 um 19 Uhr kehrt die 1894 uraufgeführte, jahrzehntelang verschollene Oper „Christus“ des berühmten Komponisten Anton Rubinstein auf die Bühne zurück. Das 50-köpfige Orchester Chamerata Sibiriens und die Chorkapelle der Tjumener Philharmonie unter der Leitung des Dirigenten Anton Sharoyev reisen dafür eigens aus Russland an.