Photokina 2016: Aufbruch in neue Bilderwelten

Vom 20. bis 25. September 2016 wird die photokina in Köln erneut Treffpunkt der Imaging World. Doch selten wurde das Gipfeltreffen der Branche mit mehr Spannung erwartet als in diesem Jahr. Die Welt des Imaging erlebt einen tiefgreifenden Wandel. Damit werden die Karten für alle Player der Branche neu gemischt.

Im Zuge dieser Neuorientierung wird sich entscheiden, wer zukünftig zu den Big Playern gehört und die milliardenschweren Segmente des Imaging Marktes beherrschen wird. Auch wird sich zeigen, wer sich zukünftig auf die immer lukrativer werdenden, neuen und alten Nischenmärkte spezialisiert. Nie waren die Märkte für Imaging Produkte so vielfältig, nie so zersplittert und nie so vielversprechend. Der photokina Claim „Imaging Unlimited“ beschreibt umfassend und treffsicher den Stand der Entwicklung in der Welt der Bilder. Es gibt keinen Lebensbereich mehr, wo Bilder keine Rolle spielen. Noch nie war die Kommunikation derart von Bildern getrieben. Über eine Billion Bilder wurden im letzten Jahr aufgenommen. Millionen werden täglich geteilt, um von den eigenen Erlebnissen zu berichten. Die Aufmerksamkeit, die Menschen widerfährt und nach der jeder strebt, ist mehr und mehr Bildern geschuldet.

Den Stars der Fotoszene folgt eine größere Anhängerschaft als den Spitzensportlern dieser Welt. Dem halbjährlich von dem Berliner Unternehmen PIXXL ermittelten „Web Popularity Index“ (WPI) zufolge haben die Fotografenstars im Internet Fangemeinden mit Millionen Anhängern. Von den hundert populärsten Fotografen der Welt sind bereits dreizehn Fan Millionäre. Der mit Abstand führende Fotograf der Internetszene Brandon Stanton kann auf eine Gemeinde von 23 Millionen Followern stolz sein, die er mit seinem Fotoprojekt ‚Humans of New York‘ bisher erreicht hat. Damit schlägt er den Sport Super Star Usain Bold, dem ’nur‘ 17 Millionen Nutzer auf Facebook folgen. Klar, dass auch auf der photokina 2016 die Star-Fotografen, die die Geheimnisse des Erfolgs ihrer Bilder verraten, zu den Publikumsmagneten zählen werden. Der Traditionshersteller Leica zeigt als offizieller Fotografie-Partner der photokina in Halle 1 mit der Ausstellung „Masters of Photography“ großartige Werke zeitgenössischer und klassischer Fotografen und als einer der führenden Kamerahersteller der Welt hat Canon seinen diesjährigen photokina Auftritt unter das Motto „Bilder sind die neuen Worte“ gestellt.

Nach Jahrzehnten eines von Kamera-Innovationen getriebenen Marktes rücken in diesem Jahr die Ergebnisse erneut in den Mittelpunkt des Interesses. Allerdings auch vor dem Hintergrund der technischen Revolution in der visuellen Kommunikation: Die neuen, durch den technischen Fortschritt möglich gewordenen Bilder eröffnen nie dagewesene visuelle Erlebnisse. Sie ermöglichen das Eintauchen in die völlig neuen Dimensionen von Virtual-, Augmented- oder Mixed-Reality. Was dabei für manchen noch wie Zukunftsmusik erscheint, können Besucher auf der photokina 2016 bereits als marktreife Produkte erleben. Eine völlig neue Kategorie von Imaging Produkten feiert hier ihren Start in den Markt. Dazu gehört nicht zuletzt das erforderliche Zubehör, um die neuen Seherlebnisse produzieren, bearbeiten, erleben und teilen zu können: VR Brillen ebenso wie Tablets, Phablets, Monitore und nicht zuletzt auch die entsprechende Software.

Heute hat fast jeder einen Computer in der Jacken-, Hosen- oder Handtasche – und damit gleichzeitig auch sein Fotoalbum. In rasantem Tempo haben moderne Imaging-Technologien als Folge der digitalen Revolution die Welt der Bilder und damit den Umgang der Gesellschaft mit eben diesen verändert. Kameras sind zu unverzichtbaren Kommunikationsmitteln geworden, die auf Knopfdruck nicht nur Fotografien und Filme automatisch in exzellenter Qualität liefern, sondern diese auch bearbeiten, verfremden und weltweit versenden können. Rund 74 Prozent der deutschen Bevölkerung nutzen ein Smartphone zum Bildermachen und haben damit ihre Kamera immer dabei. Mehr und mehr werden die Smartphones auch zu der wichtigsten Steuerzentrale für die visuelle Kommunikation und zum unverzichtbaren Zubehör von professionellen und privaten Film- und Fotoausrüstungen. Alle Kameras, die von den Imaging-Innovatoren auf der photokina gezeigt werden, nutzen die Schnittstellen zu diesen Alleskönnern, um ihre Funktionalitäten zu erweitern oder neue Anwendungen optimal nutzen zu können. Umgekehrt präsentiert die Zubehörindustrie Geräte wie beispielsweise Gimbals für Smartphones, die mit den Alleskönnern professionelle Filmaufnahmen aus der Hand in Sendequalität ermöglichen.

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Vom autonomen Fotoapparat zur vollvernetzten ‚Camera of Things‘

Der Trend zur Vernetzung von Geräten und Maschinen, das Internet of Things (IoT), hat auch in der Kameraindustrie tiefgreifende Umwälzungen ausgelöst, die herstellerübergreifend auf der photokina 2016 manifest werden. Auch wenn die Kameras immer intelligenter und ihre Kommunikationsmöglichkeiten immer umfangreicher werden, bleiben die Schnittstellen zum Smartphone entscheidend. Das gilt nicht nur für die Nutzung von Funktionserweiterungen, sondern auch zur Fernsteuerung der immer leistungsstärkeren Aufnahmesysteme. Sogar professionelles Zubehör – beispielsweise mobile Studioblitzgeräte, wie sie im Profisektor der Messe ausgestellt werden – nutzen Smartphones und entsprechende Apps zur komfortablen Einstellung und synchronisierten Auslösung der Geräte. Die größeren Displays der Mobilgeräte wie Smartphones und Tablets erleichtern die Ausschnittwahl und damit auch die Fernsteuerung der Kamerasysteme und werden zu externen Zweitdisplays der Kameras. Die in den Smartphones verbauten Kameras waren die ersten, vollvernetzten Vertreter der ‚Cameras of Things‘ und stärkster Impuls für das ‚Internet of Things‘, das ohne Kameras und Bildsensoren kaum denkbar gewesen wäre.

Ohne Vernetzung von Aufnahmesystem mit dem Arbeitsplatz der ‚Post Production‘ per Kabel oder kabellos ist ein reibungsloser Workflow im professionellen Fotostudio heute kaum noch denkbar. Aber auch professionelle Bildjournalisten schicken bei Großereignissen wie Weltmeisterschaften oder den Olympischen Spielen ihre Bilder direkt live aus der Kamera an das Picture Desk ihrer Agentur oder Magazins. Auch diese Lösungen sind auf der photokina 2016 bei den führenden Kamera- und Zubehörherstellern präsent.

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Wurden vor Jahren noch in den Marktanalysen die Kameras pro Haushalt erfasst, so besitzen heute bereits rund dreiviertel der Bevölkerung ein Smartphone mit integrierter, voll vernetzter Kamera. Zahlreiche Geräte des täglichen Lebens sind mit Kameras ausgestattet, die ihnen wesentliche Funktionserweiterungen ermöglichen. Die ‚Cameras of Things‘ stecken in Waschmaschinen, professionellen Drucksystemen, Automobilen, Türöffnern, Kühlschränken, medizinischen Diagnose- und Überwachungssystemen, Sicherheits- und Schließanlangen oder Sportgeräten. Sie erkennen und analysieren praktisch alles, was in ihr Sichtfeld kommt. Sie identifizieren über Gesichts- oder Iriserkennung sowie durch Kombination mit anderen Sensoren und Technologien wie beispielsweise Orts-, Höhen- und Tiefenmessern nicht nur Personen, sondern durch die Vernetzung mit dem Internet und Ähnlichkeitssuchfunktionen auch Bauwerke, Touristenattraktionen und andere Objekte. Kameras halten längst nicht mehr nur fest, was wir sehen, sondern dienen dazu, dass was wir nicht sehen, sichtbar zu machen. Mit welchem Ideenreichtum die Innovatoren der Branche mit bildgebenden und bildverarbeitenden Technologien die Branche in atemberaubendem Tempo weiter vorantreiben, dokumentiert die in diesem Jahr erstmals etablierte „Future Zone“ der photokina, wo Start-ups zeigen, mit welchen Ideen sie die Bilderwelt erweitern wollen.

Die Aufnahmesysteme haben ein Niveau erreicht, das es Anwendern fast unmöglich macht, ein technisch mangelhaftes Foto als Ergebnis zu erhalten. Das hat zahlreiche Kamerahersteller dazu inspiriert, ihren Fokus auf neue, bisher kaum für möglich gehaltene Erweiterungen der Fotografie zu legen.