Das erste Halbfinale zwischen Berrettini und Otte ging zweimal in den Tiebreak, in dem jeweils der italienische Stuttgart-Sieger 2019 das bessere Ende für sich hatte. Otte haderte nach dem Match damit, dass ihm in der Kurzentscheidung des ersten Satzes zwei Doppelfehler unterliefen. Im zweiten Durchgang reichte Berrettini ein Minibreak, um nach 1:46 Stunden den Sack zuzumachen.
„Ich bin sehr froh darüber, dass ich im ersten Turnier nach meiner Handoperation im Endspiel stehe, aber der Job ist noch nicht erledigt“, betonte Berrettini, der auf Rasen bei einer starken 27:6-Siegbilanz hält. Vor seinem Finalgegner hat der 26-Jährige großen Respekt: „Es ist beeindruckend, wie stark Andy Murray nach seiner schweren Verletzung wieder zurückgekommen ist. Dass er jetzt hier in Stuttgart um den Titel spielt, ist unglaublich. Es wird ein hartes Match. Ich weiß, was mich erwartet“, meinte Berrettini.
Andy Murray und Nick Kyrgios boten über eine Stunde lang eine hochklassige Partie, ehe der Australier nach dem Verlust des Tiebreaks im ersten Satz den Faden verlor. „Am Ende des ersten Satzes war er frustriert, nachdem er einige Chancen nicht nützen konnte. Der Satzball im Tiebreak war nicht der beste Punkt, aber ich habe ihn in Old-School-Manier mit einer Slice-Vorhand gewonnen. Er hat dann sein Racket zerstört und viel mit dem Schiedsrichter diskutiert“, schilderte Murray die spielentscheidende Szene. Zum Endspiel meinte der Schotte: „Berrettini sollte ein guter Test für mich und mein Spiel sein. Er hat letztes Jahr extrem gut auf Rasen gespielt und auf diesem Belag auch dieses Jahr sehr gut begonnen.“
Oscar Otte reiste trotz seiner Halbfinal-Niederlage gegen Berrettini nicht unzufrieden aus Stuttgart ab: „Unmittelbar nach dem Match war ich natürlich enttäuscht, weil Chancen da waren, die ich aber nicht nützen konnte. Ich nehme trotzdem viele positive Dinge mit, so habe ich in der ganzen Woche nur ein einziges Break kassiert (im Achtelfinale gegen Denis Shapovalov, Anm.). Das Publikum hat mir in jedem Match sehr geholfen, das weiß ich sehr zu schätzen“, bilanzierte Otte.
Der morgige Finaltag wird ab 12.00 Uhr mit der Entscheidung im Doppel zwischen dem Frankfurter Tim Pütz und seinem neuseeländischen Partner Michael Venus gegen die polnische-kroatische Paarung Hubert Hurkacz und Mate Pavic eröffnet. Pütz/Venus setzten sich am Samstag in der Vorschlussrunde gegen das französisch-deutsche Duo Fabrice Martin und Andreas Mies mit 6:3, 7:6 (11/9) durch.
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