Mark Forster Interview über „Sing meinen Song“

Er ist der Shootingstar der letzten Jahre und aus der deutschen Musiklandschaft nicht mehr wegzudenken. Mit seinem aktuellen Album erreicht er Goldstatus und landet in den Top 3 der deutschen Album-Charts: Mark Forster!

Geboren am 11. Januar 1984 wächst Mark Forster, der mit bürgerlichem Namen Mark Cwiertnia heißt, in Winnweiler bei Kaiserslautern auf. Schon während seiner Schulzeit sammelt er musikalische Erfahrung und begeistert sich für Musik. Nach dem Abitur studiert der Sänger Jura zunächst in Mainz und wechselt kurz darauf Berlin, bricht das Studium jedoch frühzeitig ab. Später entscheidet er sich für BWL und macht darin seinen Abschluss.

Nach dem Studium nimmt er sich eine Auszeit und begibt sich auf eine Pilgerreise über den Jakobsweg, und entscheidet sich dort für seine große Leidenschaft, die Musik. Er schreibt zahlreiche Songs und Jingles für das Fernsehen. So komponiert er auch die Titelmelodie zur TV-Show von Komiker Kurt Krömer und übernimmt auch weitere Jobs im Umfeld der TV-Show. Von 2007 an tritt Mark im Rahmen der TV-Show in kleinen Rollen und bei deutschlandweiten Live-Auftritten als polnischer Pianist an der Seite des Komikers bis 2010 auf. In Berlin knüpft der Sänger außerdem mit bekannten Musikgrößen wie Seeed und Peter Fox Kontakte, schreibt weiter an seiner Musik und ergattert so im Jahr 2010 seinen ersten Plattenvertrag.

Mark Forster sammelt als Support-Act von Sänger Laith Al-Deen weiter Bühnenerfahrung und veröffentlicht 2012 seine erste Single „Auf dem Weg“ aus seinem Debütalbum „Karton“. Der Song wird zum Radiohit auf Marks Heimatsender SWR3 und mit seinen deutschsprachigen Liedern überzeugt er auch Sido. So schreibt der Rapper gemeinsam mit dem Newcomer 2013 die Single „Einer dieser Steine“ und landen damit in den Top 5 der deutschen Charts. Der Hit wird mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet und bereits ein Jahr später veröffentlicht der vielversprechende Nachwuchskünstler aus seinem zweiten Album „Bauch und Kopf“ den Song „Au Revoir“. Auch dieser Song klettert in die Top Ten der Charts, erreicht 3 Mal Goldstatus und eine umgeschriebene Version des Hits avanciert zum Song der Fußball-Weltmeisterschaft 2014.

Schon kurz darauf feiert Mark Forster erneut Erfolge mit seiner Single „Flash mich“. Im Jahr 2015 belegt er mit der Singleauskopplung „Bauch und Kopf“ den ersten Platz beim „Bundesvision Song Contest“ und schafft es in die Top Ten der Charts. Im gleichen Jahr veröffentlicht er unter dem Projektnamen Eff mit DJ Felix Jaehn den Hit „Stimme“ und landet damit seinen ersten Nummer-1-Hit. 2016 erscheint bereits sein drittes Studioalbum „Tape“. Die Auskopplung „Wir sind groß“ wird passend zur Fußball-Europameisterschaft in Frankreich zum neuen EM-Song und auch sein danach veröffentlichter Song „Chöre“ schießt in die Top 5 der Deutschland-Charts.

2017 wird Mark in der vierten Staffel der VOX-Musik-Event-Reihe „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ mit den Gastgebern Alec Völkel und Sascha Vollmer von „The BossHoss“ sowie Frontfrau Stefanie Kloß (Silbermond), Lena Meyer-Landrut, Michael Patrick Kelly, Gentleman und Moses Pelham zu sehen sein.

Mark Forster

Mark Forster
Foto: VOX / Robert Grischek

Mark Forster Interview über „Sing meinen Song“

Was reizt dich an diesem Format?

„Sing meinen Song“ ist eine der richtig guten Musikshows und steht für eine hohe Qualität an Musik. Ich freue mich sehr, dass ich dabei bin.

Bei „Sing meinen Song“ geht es nicht nur darum die Musik der Künstler zu zeigen, sondern auch die Menschen mit den echten Emotionen. Macht diese Kombination das Format aus?

Ich glaube schon, dass die echten Gefühle ein großer Faktor dafür sind, dass die Zuschauer so begeistert sind von der Sendung. Für mich waren es zwei Wellen. Die erste Welle war die Vorbereitung: Ich habe mich durch die Gesamtwerke der Künstler gehört und geguckt, welche Songs am besten zu mir passen. Das hat sich fast so angefühlt wie ein ganzes Album von mir selbst zu schreiben. Die zweite Welle war dann die tatsächliche Begegnung mit den Künstlern. Es war einfach eine unfassbar tolle Runde dieses Jahr mit Menschen, die ich wirklich schätze. Gentleman zum Beispiel hat mich durch meine Abizeit begleitet und Moses Pelham ist einer der Mitbegründer meiner Musikrichtung, die ich jetzt 20 Jahre später bedienen darf. Es hat sich total schnell eine lockere Gruppendynamik entwickelt. Man sitzt ja selten mit so vielen Gleichgesinnten an einem Tisch. Die Künstler haben sich mit mir beschäftigt und ich habe mich mit ihnen beschäftigt. Und wir haben einfach ein gemeinsames Thema worüber wir sprechen können – die Musik.

Was hast du von deiner Zeit in Südafrika mit nach Hause genommen?

„Sing meinen Song“ ist kein Format, indem ein Künstler nichts für sich mitnimmt. Die Sendung hat mich offener gemacht, was andere Musiker angeht und was deren Verhältnis zu ihrer eigenen Musik betrifft. Bei The Boss Hoss wusste ich zum Beispiel, dass sie über Cowboys singen. Aber erst als ich mich dann mit den beiden Jungs beschäftigt habe, als Menschen und als Musiker, habe ich die zweite Ebene darunter verstanden. Das ist mir eine Lehre für die Zukunft.

Nimmst du die Erfahrungen aus Südafrika mit ins Tonstudio?

Bei mir haben die Lieder immer unmittelbar was mit mir zu tun. Ich schreibe auf Deutsch und über das, was mir passiert und was ich fühle. Ein Album entsteht meistens innerhalb von zwei Jahren. Wenn ich hinterher das Album höre, verstehe ich erst so richtig, welchen Schritt ich in den letzten zwei Jahren gemacht habe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Zeit in Südafrika nichts mit mir gemacht hat. Ich kann nur so viel verraten: Wahrscheinlich werde ich nicht auf jamaikanisch singen (lacht).

War es besonders schwer, sich auf die anderen Musikrichtungen einzulassen?

Bei den Songs, bei denen man weit weg gehen musste von der eigenen Musik, wie zum Beispiel bei Gentleman oder bei Paddy Kelly ist es natürlich erstmal komplizierter. Man muss überlegen, was man damit macht. Aber es ist auch nicht unkompliziert einen Silbermond Song zu singen. Gerade weil die Musik nicht so weit entfernt ist. Ich habe versucht aus jeder Nummer etwas Eigenes zu machen. Für mich war es ein großer Spaß. Und das macht wahrscheinlich auch den Reiz dieser Staffel aus.

Was hat dir mehr Freude gemacht: Beschenkt zu werden mit deinen Songs oder die Songs selber zu interpretieren?

Eine Million Prozent selber interpretieren! Ich hatte am meisten Angst vor meinem Abend. Es ist nicht so einfach in einer Runde zu sitzen mit Leuten, die man cool findet und es sich dann nur um mich und meine privatesten Gedanken, nämlich meine Songs, dreht. Da hatte ich einen riesen Respekt vor. Wenn ich in einer unangenehmen Situation bin, dann wird mir warm und dann beschlägt auch mal meine Brille. In Südafrika ist sie beschlagen.

Du hast kurzzeitig noch einen anderen Job übernommen. Wenn es um The Boss Hoss geht, wirst du die Moderation übernehmen. Wäre das ein neuer Job für dich?

Ja ich hab da gut einen weggelanzt (lacht), ordentlich abgegottschalkt! Ich finde, dass Alec und Sasha das toll gemacht haben – die ganze Staffel über. Am Anfang haben wir uns natürlich alle gefragt, wie die beiden das jetzt machen, wenn Xavier weg ist. Aber sie waren ganz tolle Gastgeber. Ich wollte zumindest so gut moderieren wie The Boss Hoss. Ich weiß nicht ob ich es geschafft habe, aber ich hatte eine geile Jeansjacke an (lacht).

Du warst wirklich der Kippen Boy von The Boss Hoss früher?

Ich war der Kippen Boy von The Boss Hoss! Das wäre eigentlich ein guter Titel für mein nächstes Album (lacht). Ich habe damals für eine Fernsehsendung gearbeitet und The Boss Hoss waren mehrfach zu Gast. Ich hab da ganz viele unterschiedliche Sachen gemacht, unter anderem die Titelmelodie geschrieben. Aber natürlich habe ich auch den Gästen Zigaretten geholt. Und ich würde, das sag ich mit vollem Stolz, ihnen jederzeit wieder Kippen holen – leider rauchen sie nicht mehr.

Was war für dich persönlich die größte Herausforderung bei „Sing meinen Song“?

Das ist schwer zu sagen. Mich vor die Künstler zu stellen, die ich persönlich richtig gut finde, zum Beispiel Gentleman, und etwas zu machen, was sie richtig gut finden, war mir sehr wichtig. Aber auch bei Lena, die ich von allen schon am längsten kannte, hatte ich Angst. Lena ist jemand, die relativ schnell zeigt, wenn ihr etwas nicht gefällt. Ich hätte wahrscheinlich nach ein paar Zeilen gemerkt, wenn es ihr nicht gefallen hätte. Aber ich glaube, es hat ihr ganz gut gefallen.

Die anderen Künstler haben verraten, dass sie viel nervöser waren, als sie vor fünf Kollegen aufgetreten sind als vor 10.000 Fans. Woran liegt das?

Je kleiner das Publikum desto affiger sind große Gesten. „Put your hands up in the air“ und mitklatschen lassen vor fünf Leuten ist irgendwie blöd. Da muss man kleiner sein und einfach die Menschen näher an sich ranlassen. Und wenn man Menschen näher an sich ranlässt, muss man sich weiter aufmachen. Für mich ist das deutlich schwieriger und „Sing meinen Song“ ist ein permanentes Aufmachen.

Du bist ja auch für eine lockere Zunge bekannt – Wer von den Künstlern hat denn die ein oder andere Macke?

Wir machen die ganze Zeit Group Hugs und ich kann sagen, dass alle gut riechen – sogar hervorragend! Ich weiß nicht ob er böse ist, wenn ich das jetzt erzähle, aber ich bin jemand, der oft auf Toilette muss – vor allem vor Auftritten bin ich milliardenfach auf dem Klo. Es gibt einen Menschen der noch öfter pinkeln muss und das ist Gentleman. Er musste wirklich wahnsinnig oft pinkeln. Und dadurch hat auch keiner gemerkt, dass ich oft pinkeln muss, weil ich mich dann immer drangehängt habe (lacht).