Linnemann CDU über Meinungsfreiheit im Internet und Youtuber

Carsten Linnemann, stellvertretender Fraktionschef der Unionsparteien im Bundestag, heute bei n-tv zu den umstrittenen Aussagen Annegret Kramp-Karrenbauers: „Der Vergleich war unglücklich. Frau Kramp-Karrenbauer will nicht die Meinungsfreiheit im Internet einschränken. Im Gegenteil. Das Internet ist für die jungen Leute wie der Fernseher der anderen Generation und wir brauchen die freie Meinungsäußerung. Nichts anderes will auch Frau Kramp-Karrenbauer.“

LINNEMANN, CDU: „WIR MÜSSEN INS NETZ GEHEN, MIT DEN JUNGEN LEUTEN DISKUTIEREN, BRAUCHEN FORMATE.“

Auf die Frage, ob er sich Regeln für Youtuber wünschen würde:
„Nein grundsätzlich sehe ich hier keinen Handlungsbedarf. Natürlich ist auch das Internet kein rechtsfreier Raum. (…) Natürlich ist meine Partei überrascht worden auch von der Art und Weise, wie Youtuber vorgehen, aber das ist deren gutes Recht. Das nennt man Disruption. Die Disruption ist jetzt auch in der Politik angekommen. Wir werden auch über dieses Thema reden, auch wie meine Partei sich im Internet aufstellen muss. Dass wir auch offensiver auf die jungen Leute zugehen. Das alles werden wir am Wochenende bei der Klausurtagung besprechen.“

Dazu, wie die CDU im Netz auftreten könnte:
„Ich finde, dass wir ins Netz gehen müssen. Wir müssen mit den jungen Leuten diskutieren, wir müssen mit Youtubern diskutieren, wir brauchen Formate. Die Talkshow im Fernsehen ist schön und gut, aber wir erreichen damit nicht mehr junge Leute. Wir brauchen daher Talkshow-Formate auch auf Youtube, im Internet. Da müssen wir auf die Youtuber zugehen. Wir haben ja auch viele Youtuber in unseren Reihen, die eine hohe Affinität zur CDU haben. Mit denen gemeinsam müssen wir den Diskurs suchen. Ich glaube dieser Diskurs wurde zu wenig im Internet gesucht.“

Auf die Frage, ob genug Geld und Manpower bereitgestellt werden wird für diese Vorhaben:
„Ja, da sind wir bei. (…) Aber ich warne vor allem, am Ende des Tages kommt es auf Inhalte an. Das sind alles verschiedene Kommunikationskanäle, das ist wichtig. Und da müssen wir auch mehr investieren. Wir werden immer noch für Inhalte gewählt und die müssen wir sowohl über die Plattformen spielen als auch über das Fernsehen und die ganz anderen Medien. Mir kommen die Inhalte ein bisschen zu kurz. Parteien müssen sich wieder unterscheiden. (…) Aber wir haben Nachbesserungsbedarf, das sehe ich auch.“

Carsten Linnemann, stv. Fraktionsvorsitzender CDU/CSU.
Foto: TVNOW