ISTAF 13 September 2020 in Berlin Teilnehmer Live TV Übertragung

Das ISTAF am kommenden Sonntag, 13. September 2020, wird zum rekordverdächtigen Gipfeltreffen der Weltklasse-Leichtathleten. Zwölf Weltmeister starten im Berliner Olympiastadion und gleich in neun der elf Disziplinen sind die Weltjahresbesten dabei. Am Start sind unter anderem Karsten Warholm (Norwegen, 400 m Hürden), Armand Duplantis (Schweden, Stabhochsprung), Daniel Ståhl (Schweden, Diskus), Christian Taylor (USA, Dreisprung), Laura Muir (Großbritannien, 1.500 m), Dafne Schippers (Niederlande, 100 m) sowie die deutschen Ausnahme-Athleten Malaika Mihambo (Weitsprung), Johannes Vetter (Speerwurf) und Niko Kappel (Para-Kugelstoßen). „Um das ISTAF beneidet man Berlin in der ganzen Welt“, sagt Johannes Vetter.

Das Leichtathletik-Festival in der Sportmetropole Berlin ist eines der ersten Sport-Großevents, bei dem trotz der Corona-Beschränkungen wieder Zuschauer dabei sein können. Dank eines detaillierten Schutz- und Hygienekonzepts werden rund 3.500 Fans im Berliner Olympiastadion die Top-Athleten live vor Ort erleben. Für alle, die keine personalisierte Eintrittskarte ergattert haben, bietet die ARD einen Livestream von 16:30 Uhr bis 17:30 Uhr an (www.sportschau.de). Anschließend geht’s im Fernsehen rund. Ab 17:30 Uhr ist das ISTAF live im Ersten zu sehen.

Meeting-Direktor Martin Seeber: „Wir sind sehr froh, dass wir mit großer Unterstützung der Senatsverwaltung, der Politik sowie unserer Partner und in enger Zusammenarbeit mit allen Beteiligten auch in dieser schwierigen Zeit ein ISTAF organisieren und die Weltklasse-Leichtathletik nach Berlin holen können. Unser Ziel ist es, mit dem ISTAF ein Zeichen für den Sport zu setzen und ein Leuchtturm für die Leichtathletik zu sein. Wir wollen gemeinsam mit unseren Partnern zeigen, dass wir auch in schwierigen Zeiten für die Fans und die Athleten da sind. 3.500 statt 45.000 Zuschauer – das ISTAF wird sicherlich diesmal anders. Aber es ist vielleicht ein erster kleiner Schritt zurück zur Normalität.“

Die SARS-CoV-2-Infektionsschutzverordnung des Landes Berlin erlaubt im September Veranstaltungen im Freien mit bis zu 5.000 „zeitgleich Anwesenden“. Beim ISTAF sind dies neben den rund 3.500 Fans unter anderem Athleten, Trainer, Kampfrichter, Techniker, Medienvertreter und Helfer. Die Verordnung hat eine komplette Neu-Organisation des Ticketings notwendig gemacht. Unter anderem wurden ausschließlich personalisierte Tickets vergeben und nur ausgewählte Plätze (mit ausreichend Abstand zueinander) angeboten. Alle Anwesenden müssen auf dem gesamten Stadion-Gelände einen Mund-Nasen-Schutz tragen, dürfen diesen aber auf den Sitzplätzen – und die Athleten für die Wettkämpfe – abnehmen. Alle Athleten werden im Vorfeld in Zusammenarbeit mit der Charité Berlin auf das Corona-Virus getestet. Athleten, die aus Risikogebieten eingereist sind, müssen zudem einen negativen Test vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. [Weitere Informationen auf den nachfolgenden Seiten.)

„Wir unternehmen lieber mehr als weniger, um alle Beteiligten zu schützen. Und wir sind sehr froh, dass wir mit unserem umfangreichen Schutz- und Hygienekonzept zumindest mehreren tausend Zuschauern den Besuch ermöglichen können“, sagt Martin Seeber. „Grundlage unserer Planungen ist die Sicherheit und Gesundheit aller. Wir danken allen Beteiligten, insbesondere den Medizinern, der Senatsverwaltung für Inneres und Sport, dem zuständigen Gesundheitsamt und unseren Partnern sehr, dass sie diesen Weg mit uns gehen.“

„Erste herausragende internationale Sportgroßveranstaltung“ in Berlin seit Pandemie-Beginn

Aleksander Dzembritzki, Staatsekretär für Sport des Landes Berlin: „Das ISTAF Berlin ist die erste herausragende internationale Sportgroßveranstaltung, die in Berlin seit Beginn der Corona-Pandemie wieder stattfinden kann und damit auch die Sportmetropole Berlin überregional präsentiert. Mit dem vom Senat eingerichteten Rettungsschirm Sport konnten wir den Veranstalter bei der Ausrichtung unterstützen. Es wird an diesem Sonntag im Olympiastadion trotz weniger Zuschauer hoffentlich genauso stimmungsvoll zugehen, wie wir es sonst gewohnt sind. Es ist eine gute Nachricht, dass das ISTAF überhaupt stattfinden kann und sich wieder viele Leichtathletik-Stars angekündigt haben.“

Star-Ensemble im Olympiastadion

So ungewöhnlich das ISTAF – eigentlich mit jährlich rund 45.000 Fans das zuschauerstärkste Leichtathletik-Meeting der Welt – mit lediglich rund 3.500 Fans sein wird, so herausragend ist die sportliche Besetzung. „Zu Beginn der Planungen war nicht klar, welche Athleten in diesem schwierigen Jahr, zumal nach der Olympiaverschiebung, überhaupt eine Saison absolvieren wollen oder können“, sagt Martin Seeber. „Umso mehr freuen wir uns, dass so viele internationale Stars mit herausragender Form beim ISTAF dabei sein wollen und im Olympiastadion starten.“

Johannes Vetter: „Das ISTAF ist das Highlight der Saison“

In neun der elf Disziplinen sind die derzeit besten Athleten der Welt am Start. Im Stabhochsprung ist dies Armand „Mondo“ Duplantis, der im Februar in der Halle den Weltrekord auf 6,18 Meter schraubte. Der schwedische Überflieger überquerte Anfang September 6,07 Meter – höher ist im Freien nur der Ukrainer Sergej Bubka gesprungen (6,14 m). Gleich drei weitere Athleten, die in ihrer Karriere bereits die magischen sechs Meter gemeistert haben, sind am Sonntag beim ISTAF dabei: der zweifache Weltmeister Sam Kendricks (USA), Polens Rekord-Stabhochpringer Piotr Lisek und Olympiasieger Thiago Braz (Brasilien).

Für Furore sorgt derzeit auch Johannes Vetter (Offenburg). Der deutsche Ausnahme-Speerwerfer befindet sich seit Wochen in überragender Form, gewann acht Wettkämpfe in Folge und verbesserte gerade mit dem zweitweitesten Wurf in der Leichtathletik-Geschichte seinen eigenen deutschen Rekord auf 97,76 Meter. „Das ISTAF ist das Highlight dieser Saison. Ich bin extrem froh, dass die Organisatoren und der Berliner Senat sich getraut haben und das Meeting auf die Beine gestellt haben“, sagt Johannes Vetter. „Für uns Sportler ist es das Größte, sich in einem Wettkampf messen zu können und den Menschen in dieser schweren Situation etwas zurückzugeben.“

Malaika Mihambo: ISTAF „großes Finale“

Auch Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) ist in diesem Jahr weiter gesprungen als alle ihre Konkurrentinnen (7,03 m) – und das aus verkürztem Anlauf. „Das ISTAF als großes Finale einer außergewöhnlichen Saison – das passt“, sagt Malaika Mihambo. „Toll, dass wieder Zuschauer dabei sein dürfen. Auch wenn es noch nicht wieder die imposante ISTAF-Kulisse sein kann – Fans gehören einfach zu unserem Sport dazu. Ich freue mich auf Berlin!“ Deutschlands Sportlerin des Jahres trifft im Olympiastadion unter anderem auf die WM-Zweite 2019, Maryna Bech-Romantschuk (Ukraine).

Zweites Highlight an der Weitsprung-Grube: der Dreisprung-Wettbewerb der Männer. Der US-amerikanische Seriensieger und Weltjahresbeste Christian Taylor (30) feiert am Sonntag seine Berlin-Premiere. Der Olympiasieger von 2012 und 2016 und Weltmeister von 2011, 2015, 2017 und 2019 trifft unter anderem auf den Europameister von 2016 und amtierenden Deutsche Meister – Max Heß (24, Chemnitz).

Vor seinem ISTAF-Debüt steht auch der Weltrekordhalter im Para-Kugelstoßen (F41): Niko Kappel (Sindelfingen), Goldmedaillengewinner der Paralympics 2016 in Rio de Janeiro. „Es ist beim ISTAF gute Tradition, dass wir auch kurzfristig Disziplinen ins Programm nehmen, um herausragende Leistungen von Top-Athleten zu würdigen“, sagt Meeting-Direktor Martin Seeber. „Und Nikos Leistungen sind in diesem Jahr einfach herausragend.“ Der 1,40 Meter große Ausnahme-Kugelstoßer verbesserte am 5. Juli 2020 im baden-württembergischen Bad Boll den Weltrekord in der Startklasse F41 gleich um elf Zentimeter auf 14,30 Meter. „Beim ISTAF dabei zu sein, war schon immer ein Traum von mir“, sagt Niko Kappel. „Insgeheim habe ich schon länger gehofft, dass einmal der Anruf aus Berlin kommt. Ich bin also mehr als motiviert und freue mich riesig auf das Meeting.“ Niko Kappel hat die Corona-Auszeit im umgebauten Sport-Keller im heimischen Welzheim (Baden-Württemberg) überbrückt, die gute Form aus dem Winter konserviert – und sogar ausgebaut. „Verletzungsfrei zu bleiben, ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Saison. Sommersportler werden im Winter gemacht, und den konnte ich erfolgreich durchtrainieren“, so der 25-Jährige. Neben Niko Kappel ist auch das deutsche Top-Talent Yannis Fischer (F40) am Start.

Im Diskus-Ring ist der amtierende Weltmeister Daniel Ståhl (Schweden) großer Favorit. Lediglich acht Mal in den vergangenen fünf Jahren wurden Diskus-Wettbewerbe mit Würfen über 70 Meter gewonnen – sechs Mal hieß der Sieger Daniel Ståhl (Persönliche Bestleistung: 71,86 m). Der 28 Jahre alte Schwede ist auch in der laufenden Saison der überragende Athlet. Er führt die Weltjahresbestenliste mit über einem Meter Vorsprung an (71,37 m). Diskus-Idol Robert Harting traut Ståhl sogar zu, den ältesten Männer-Weltrekord in der Leichtathletik zu knacken. Den hält noch immer der Deutsche Jürgen Schult, der den Diskus am 6. Juni 1986 in Neubrandenburg auf unglaubliche 74,08 Meter befördert hatte. Der Meeting-Rekord beim ISTAF liegt bei 70,60 m (Lars Riedel, 1996). Seine ganz persönliche Berliner Erfolgsgeschichte mit der zwei Kilogramm schweren Diskusscheibe hat Ståhls weltmeisterlicher ISTAF-Widersacher bereits geschrieben. Ein Jahr nach seinem WM-Titel in London 2017 triumphierte Andrius Gudžius (29, Litauen) bei der EM im Berliner Olympiastadion – er gewann knapp vor Ståhl.

Die Weltjahresbeste und britische Rekordhalterin Laura Muir führt das Feld über die 1.500 Meter an, in dem zwei Deutsche Meisterinnen am Start sind: 1.500-m-Titelträgerin Hanna Klein (Tübingen) und Christina Hering (München), die Meisterin über die 800 Meter. Auch eine Berlinerin läuft mit: Caterina Granz von der LG Nord.

Über die 3.000 Meter Hindernis misst sich die amtierende deutsche Überraschungs-Meisterin Elena Burkard (LG Nordschwarzwald) mit der Weltmeisterin von 2015, Hyvin Kiyeng (Kenia), und der Weltjahresbesten Aimee Pratt (Großbritannien). Auch Josina Papenfuß vom SCC Berlin geht an den Start.

Eine weitere Berlinerin gehört zu den Favoritinnen über die 100 Meter. Die Deutsche Meisterin Lisa Kwayie (Neuköllner Sportfreunde) tritt unter anderem gegen die zweifache Weltmeisterin Dafne Schippers (Niederlande) und die schnellste Deutsche in diesem Jahr, Rebekka Haase (Wetzlar), an. Bei den Männern ist der Deutsche Meister Deniz Almas (Wolfsburg) 2020 auf der Überholspur. Auch auf der blauen Bahn des Olympiastadions?

Auf diese kehrt Superstar Karsten Warholm, der in Berlin 2018 seinen ersten EM-Titel feierte, zurück. Der 24-jährige Norweger geht über die 400 Meter Hürden an den ISTAF-Start. In seiner Parade-Disziplin ist der zweimalige Weltmeister vor knapp drei Wochen in Stockholm die zweitschnellste Zeit der Leichtathletik-Historie gerannt. Er hat mit der Europarekord-Zeit von 46,87 Sekunden den Weltrekord nur um neun Hundertstelsekunden verpasst. Einer seiner ISTAF-Gegner: der Deutsche Meister Constantin Preiß (Sindelfingen).

Meeting-Direktor Martin Seeber: „Wir freuen uns riesig, dass mit Karsten Warholm ein weiterer Ausnahme-Athlet zum ISTAF kommt und bei uns in der Sportmetropole starten möchte. Seine Rennen sind einfach spektakulär, und es macht riesigen Spaß, ihn auf der Bahn zu sehen. Bei der EM 2018 hat er das Publikum im Berliner Olympiastadion mit seinem sympathischen Auftritt begeistert – und das wird ihm ganz sicher auch am Sonntag beim ISTAF gelingen.“ Karsten Warholm freut sich auf seine Rückkehr nach Berlin. „Ich habe sehr gute Erinnerungen an die blaue Bahn im Olympiastadion. Die Fans sind toll“, sagt der Norweger. „Für mich geht es immer darum, mein Bestes zu geben, entspannt zu bleiben und mein Ding zu machen – und nicht zu viel über Ziele und Erwartungen nachzudenken.“

Die 11 ISTAF-Disziplinen im Überblick

Frauen: 100 m, 1.500 m, 3.000 m Hindernis, Weitsprung. Männer: 100 m, 400 m Hürden, Dreisprung, Para-Kugelstoßen, Stabhochsprung, Speerwurf, Diskuswurf.

Der Zeitplan: Um 15 Uhr geht’s am Sonntag los

Die Stadion-Tore öffnen am Sonntag um 14 Uhr, das Hauptprogramm beginnt um 15 Uhr (Ende: ca. 18:30 Uhr). Vor und im Stadion muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden (Ausnahme: Sitzplatz), der Mindestabstand beträgt 1,50 m. Die Tageskassen am Stadion bleiben geschlossen. Es sind keine Karten mehr verfügbar.

Fernsehen: ISTAF live im Ersten, im Sportschau-Livestream und in über 100 Ländern

Das Erste überträgt das ISTAF am Sonntag live von 17:30 Uhr bis 18:30 Uhr. Vorab können alle Leichtathletik-Fans von 16:30 Uhr bis 17:30 Uhr im Livestream auf sportschau.de mitfiebern. Zudem ist das ISTAF auch international gefragt. Das Meeting wird in über 100 Ländern zu sehen sein, unter anderem auch in den USA, Neuseeland, Brasilien und Jamaika sowie zahlreichen europäischen Ländern. Für die TV-Produktion werden 7,5 Kilometer Kabel im Berliner Olympiastadion verlegt, 38 Kameras sind im Einsatz.