Herausforderungen und Strategien für den Agrarsektor Osteuropas

Urbanisierung und Migration aus ländlichen Regionen stellen die Landwirtschaft Osteuropas vor neue Herausforderungen. Im Rahmen der Internationalen Grünen Woche 2016 richten das IAMO und die Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft beim Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (OA) auf dem Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) das agrarpolitische Fachpodium „Urbanisierung, Migration und Strukturwandel – Herausforderungen und Strategien für den Agrarsektor Osteuropas“ aus.

Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft werden Optionen diskutieren, wie mit den anstehenden Herausforderungen hinsichtlich der Versorgung wachsender Städte mit gesunden und sicheren Nahrungsmitteln bei gleichzeitiger Migration aus den ländlichen Gebieten in Osteuropa umgegangen werden kann.

Zu sozialistischer Zeit unterlagen Landwirtschaft und ländliche Räume in Osteuropa hinsichtlich Verbraucherpreisen und Subventionen starker staatlicher Lenkung – bei gleichzeitiger Einschränkung der Bewegungsfreiheit für die ländliche Bevölkerung und relativ geringen Investitionen in soziale oder technische Infrastruktur. Die Privatisierung von Staatsgütern und landwirtschaftlichen Genossenschaften während des frühen Transformationsprozesses brachte keine schnelle Lösung für die vielfältigen Probleme der Agrarwirtschaft in Osteuropa.

kombain

Die seit kurzem wachsende Bedeutung von Getreide aus der Schwarzmeerregion auf dem Weltmarkt kann die Defizite in der Produktion von wettbewerbsfähigen Produkten mit hoher Wertschöpfung bislang nicht ausgleichen. Daher hinken die Dörfer den städtischen Gebieten wirtschaftlich weit hinterher – was die Migration aus den ländlichen Gebieten, sowie die Urbanisierung noch mehr beschleunigt. Politische Initiativen zur Förderung ländlicher Entwicklung und die Unterstützung der sozialen Infrastruktur in den Gemeinden sollen junge und qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Agrarwirtschaft halten, wenn nicht sogar neu gewinnen.

Das Fachpodium findet am 14. Januar 2016 von 15.30 bis 17.30 Uhr auf Ebene 3 des CityCube Berlin statt. Es wird simultan übersetzt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Interessierte Medienvertreterinnen und Medienvertreter können sich für die Veranstaltung bis zum 8. Januar 2016 unter [email protected] anmelden.