Gary Paffett – 150 DTM-Rennen sind richtig viel

Der Mai steckt voller Motorsport-Highlights: Bevor die Formel 1 beim prestigeträchtigen Monaco Grand Prix durch die Straßen des Fürstentums fährt, trifft die DTM beim Motorsport Festival Lausitzring auf die „Liga der Supersportwagen“.

Stat-Attack – Spanien: Der Große Preis von Spanien war das Rennwochenende des Lewis Hamilton. Der dreimalige Weltmeister schlug gleich viermal zu: Pole Position, Sieg, schnellste Rennrunde und schnellster Boxenstopp. Ab der Reihe nach: Am Samstag fuhr Lewis seine 64. F1-Pole ein – die jeweils dritte auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya und in dieser Saison. Damit liegt er in der ewigen Bestenliste nur noch eine Pole hinter seinem Kindheitsidol Ayrton Senna. Am Sonntag erzielte Lewis seinen 55. Grand Prix-Sieg, der seinen zweiten Erfolg in Barcelona sowie in dieser Saison markierte. Zudem fuhr er zum dritten Mal in fünf Rennen die schnellste Runde. Als Krönung war absolvierte die Boxencrew des Teams bei Hamiltons Stopp in 2,39 Sekunden den schnellsten Boxenstopp des Rennens. Jener von Valtteri war in 2,57 Sekunden der drittschnellste am Sonntagnachmittag. Eine super Leistung!

Auf zum Lausitzring: Die DTM gastiert seit dem Jahr 2000 auf dem Lausitzring. Mit zwölf Siegen aus 21 Rennen ist Mercedes-AMG Motorsport das erfolgreichste Team auf der Strecke. Die meisten Siege erzielten mit jeweils drei DTM-Rekordchampion Bernd Schneider und Gary Paffett. Gleich zweimal gab es in den vergangenen Jahren einen Debütsieger in den Reihen des Teams zu feiern: 2014 krönte sich Pascal Wehrlein auf dem Lausitzring zum jüngsten Sieger in der Geschichte der DTM. Im vergangenen Jahr fuhr Lucas Auer als erster Österreicher einen DTM-Sieg ein.

Gesamtführung im Blancpain GT Sports Club verteidigt: Mit dem dritten Podestplatz im vierten Saisonrennen hat Anthony Pons im Mercedes-AMG GT3 #72 die Spitzenposition im Fahrer-Ranking des Blancpain GT Sports Club untermauert. Nach Rang fünf im Qualifikationsrennen am Samstag konnte der Franzose vom Team AKKA ASP im Hauptrennen auf dem Silverstone Circuit in Großbritannien den dritten Platz erreichen. „ Zwischen den beiden Rennen haben wir wirklich hart gearbeitet – nicht nur am Rennwagen, sondern auch an der Taktik und diese Maßnahmen haben sich absolut bezahlt gemacht“, freute sich Pons. Nach einer überzeugenden Vorstellung auf nassem Asphalt sorgte nicht zuletzt eine Zeitstrafe für Konkurrent Cédric Leimer (SUI) im Lamborghini Huracan GT3 für den Sprung auf das Treppchen. Mit drei Podestplätzen (ein Sieg) aus vier Rennen führt Pons nun die Fahrerwertung an.

Dritter Sieg im vierten Rennen für Oscar Tunjo: Das Team Kornely Motorsport hat in der Spezial Tourenwagen Trophy (STT) einen weiteren Triumph gelandet: In den Saisonrennen drei und vier am vergangenen Wochenende in Oschersleben konnte der Kolumbianer Oscar Tunjo jeweils die Pole Position einfahren. Am Samstag feierte der Südamerikaner im Mercedes-AMG GT3 #70 dann seinen bereits dritten Erfolg in der noch jungen Saison (zweites von sieben Events). Einen Tag später gelang ihm erneut der Sprung aufs Podest. Der 21-jährige Tunjo sicherte sich den dritten Gesamtplatz, während es in der Wertung H-R Cup zu Platz zwei reichte. Teamkollege Mario Hirsch (GER) konnte im SLS AMG GT3 mit der #20 in den beiden Rennen auf die Plätze sechs und vier fahren.

Klassensieg beim Auftakt zum Le Mans Cup: Im italienischen Monza fand vergangenes Wochenende der Auftakt zur zweiten Saison im Michelin Le Mans Cup statt. Hier konnte das Fahrergespann mit Teamchef Lee Mowle und Phil Keen (beide GBR) in der GT3-Wertung einen Sieg einfahren, im klassenübergreifenden Gesamtranking mit den LMP3-Rennwagen gelang dem Duo mit dem Mercedes-AMG GT3 #7 der Sprung auf den neunten Platz.

3 Fragen an Gary Paffett

Gary Paffett – 150 DTM-Rennen sind richtig viel

Du bist vor dem zweiten Rennwochenende der Saison punktgleich mit dem Zweitplatzierten Jamie Green. Wie wichtig war ein guter Saisonstart für dich?

Gary Paffett: Wenn man beim Auftakt in Hockenheim keine Punkte holt, bedeutet das nicht, dass man die Meisterschaft nicht mehr gewinnen kann. Genauso bedeutet es anders herum auch nicht, dass Lucas den Titel schon gewonnen hat, nur weil er nach den ersten beiden Rennen die Meisterschaft anführt. Ein guter Saisonstart ist also nicht unersetzlich, aber er ist für den Fahrer, die Ingenieure und das Team eine gute Motivation für den Rest der Saison. Man ist positiv gestimmt, weiß, dass das Auto schnell ist. Die Punkte alleine sind nicht alles, aber sie helfen natürlich.

Du absolvierst auf dem Lausitzring dein 150. DTM-Rennen für Mercedes. Hättest du dir am Anfang deiner DTM-Karriere vorstellen können, einmal auf 150 Rennen zu kommen?

Gary Paffett: Nein, wenn man am Anfang seiner Karriere steht, ist es wirklich sehr schwer, sich vorzustellen, dass man das für mehr als ein Jahrzehnt seines Lebens machen könnte. 150 Rennen sind richtig viel. Ich bin sehr stolz darauf, was ich hier erreicht habe. Denn man ist nur so lange dabei, wenn man gute Leistungen zeigt. Das ist mir gelungen. Es ist harte Arbeit, so lange dabei zu sein. Denn es gibt sehr viele gute Fahrer, die deinen Platz gerne hätten und junge Fahrer, die aus den Nachwuchsklassen nachrücken. Man muss sehr hart arbeiten, um seinen Platz im Team zu behalten. In all den Jahren gibt es einige Rennen, die mir in Erinnerung geblieben sind. Für mich sticht zum Beispiel der Norisring 2005 heraus. Das war ein unglaubliches Rennen. Du erinnerst dich immer besonders gut an die harten Rennen, die schwierig waren und in denen nicht alles nach Plan lief. Ein besonders sentimentales Erlebnis war für mich mein Heimsieg in Brands Hatch – vor meinen heimischen Fans in Großbritannien. Das ist immer etwas Besonderes. Diese beiden Rennen stechen für mich am meisten heraus.

Du hältst zusammen mit Bernd Schneider den Rekord für die meisten Siege auf dem Lausitzring (3 Siege). Warum bist du auf dieser Strecke so gut und möchtest du den Rekord gerne für dich alleine haben?

Gary Paffett: Es bedeutet mir nicht so viel, aber es ist immer schön, einen Rekord zu halten. Wenn man zurückblickt und es gibt nur zwei Fahrer, die auf dieser Strecke dreimal gewonnen haben, dann denkt man sich: Wow, da war ich ja gar nicht so schlecht. Der Lausitzring ist eine Strecke, auf der ich auch gut war, wenn es woanders nicht so gut gelaufen ist. Als ich 2009 zu HWA zurückgekehrt bin, habe ich meinen ersten Sieg auf dem Lausitzring geholt. 2013 hatten wir eine schwierige Saison, aber auf dem Lausitzring habe ich meinen einzigen Saisonsieg eingefahren. Es ist eine dieser Strecken, die für Überraschungen sorgen kann. Deshalb werden wir das Rennwochenende voll konzentriert und gut vorbereitet angehen. Und dann hätte ich nichts dagegen, wenn ich als einziger Fahrer vier oder gar fünf Siege auf dieser Strecke hätte.