So oder ähnlich könnte die eine ungeschriebene Stellenausschreibung in der Formel 1 formuliert sein, um die sich in der Saison 2017 alles drehen wird. Nach dem überraschenden Abschied von Nico Rosberg aus dem Renn-Zirkus nur wenige Tage nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2016 sucht die Branche einen neuen Primus. Und wenn es nach dem Willen aller Liebhaber dieses Sports geht, dann bewerben sich mit möglichst vielen Siegen und Top-Platzierungen gleich mehrere Piloten für dieses höchste Amt in der Formel 1. Mehr noch: wenn das Leben ein Wunschkonzert wäre, dann findet die Krönungszeremonie aufgrund der zugespitzten Konkurrenzsituation erst nach dem Finale am 26. November in Abu Dhabi statt. Die Vorzeichen, dass beide Szenarien eintreten, stehen in dieser Saison besonders gut. Denn durch zahlreiche Regeländerungen und technische Neuerungen wird die Hierarchie der vergangenen Jahre massiv in Frage gestellt. Und mit dem Briten Lewis Hamilton, dem Deutschen Sebastian Vettel und dem Niederländer Max Verstappen stehen drei Aspiranten in den Startlöchern, die wegen ihres fahrerischen Könnens und unbedingten Siegeswillen besonders hoch gehandelt werden. Aus deutscher Sicht auch im Blickpunkt: Nico Hülkenberg, der zu Renault gewechselt ist und Pascal Wehrlein, der nun für das Sauber-Team fährt.
Formel 1-Sender RTL geht 2017 bereits in seine 27. Saison ohne Unterbrechung – und das nach dem erfolgreichen Vorjahr mit großer Zuversicht. Durchschnittlich 4,51 Millionen Zuschauer hatten die Rennen 2016 vor den Bildschirmen verfolgt – das war ein deutlicher Aufwärtstrend (+310 000 Zs.) gegenüber dem Vorjahr. Das On-Air-Team bleibt unverändert: Neben Moderator Florian König, den Kommentatoren Heiko Waßer und Christian Danner sowie Boxenreporter Kai Ebel wird Niki Lauda bei den meisten Rennen (13) als Expert zur Verfügung stehen. Als weiterer Experten kommt bei einigen Rennen auch Timo Glock und zum Einsatz, während Alex Hofmann Moderator Florian König wie im Vorjahr bei terminlichen Überschneidungen vertreten könnte. Wer das Auftaktrennen am 26. März in Melbourne moderieren wird, steht derzeit allerdings noch nicht fest. RTL überträgt am gleichen Tag (18.00 Uhr) auch das EM-Qualifikationsspiel Aserbaidschan vs. Deutschland live aus Baku.
Die Sendezeiten am Auftaktwochenende: Samstag, 25.03.: ab 6.00 Uhr : Freies Training (aufgezeichnet). 06:45 – 08:15: Qualifying; 08:15 – 08:45: Nico Rosberg – Exklusiv.
Sonntag, 26.3.: 06:00 – 07:00 Countdown; 07:00 – 08:45 Rennen; 08:45 – 09:15: Siegerehrung und Highlights; 09:15 – 09:45 Nico Rosberg – Exklusiv; 09:45 – 11:30: Rennen Wdh.
Schneller, Breiter, Tiefer Lauter: Runderneuerung für die Formel 1! Die Königsklasse startet mit neuen technischen und sportlichen Regeln in die Saison 2017. Damit sollen die Rennen für Fahrer und Zuschauer künftig noch spannender werden. Hier die wichtigsten Technik- und Regel-Änderungen.
Ein breiteres Chassis und Eingriffe in die Aerodynamik für mehr Tempo: Die Autos werden künftig um 20 cm breiter und damit an die 2 Meter heranreichen. Front- (15cm) und Heckflügel (20cm) werden ebenfalls breiter, letzterer deutlich tiefer angebaut für ein neues, aggressiveres Design. Das Mindestgewicht wird um 20 auf insgesamt 722 Kg angehoben. Es wird deutlich mehr Abtrieb erzeugt, die Geschwindigkeiten in Kurven steigen. Pro Runde werden die Boliden bis zu fünf Sekunden schneller sein als letzte Saison. Dies liegt auch an den neuen, breiteren Reifen, die 25 Prozent m hr Auflagefläche haben. Hierdurch wird in Kurven für mehr Haftung gesorgt.
Das sogenannte Tokensystem (Einlösen von „Wertmarken“) zur Weiterentwicklung der Motoren fällt ab 2017 weg. Antriebseinheiten dürfen nun von den Herstellern um Mercedes, Ferrari, Renault und Honda frei weiterentwickelt werden. Diese müssen zudem sicherstellen, dass jeder Rennstall einen Motor erhält. Der Vertrieb von alten Power-Units ist gestattet, solange diese mit den neuen Modellen mithalten können. Davon profitiert vor allem Sauber, das die Motoren von Ferrari aus 2016 erhält. Der Preis der Antriebseinheiten für die Kundenteams wird sich für 2017 um eine Million und weitere drei Millionen Euro ab 2018 verringern. Eine wichtige Änderung gibt es auch bei Regen: Es wird keinen fliegenden Rennstart hinter dem Safety Car mehr geben, sondern einen stehenden Start hinter der Ampel.