Boxen Michael Eifert vs. Tom Dzemski – Ali Celik: Wir fühlen uns nach diesem Kampf als Sieger

Der Hauptkampf in Magdeburg um die IBF-Junioren-WM im Halb-Schwergewicht sorgte für viel Wirbel um die Punktewertung. Tom Dzemski aus Görzig (Sachsen-Anhalt) und der aus Bautzen (Sachsen) stammende und nun in Kaufbeuren lebende Michael Eifert standen sich im Ring in der Magdeburger Seebühne gegenüber. In diesem Kampf hatten die Punktrichter mit 77:76, 77:76, 76:76 Punkten Tom Dzemski knapp vorne gesehen.

Der Trainer von Michael Eifert Ali Celik durfte nach dem Kampf nicht vor dem öffentlich-rechtlichen Mikro seine Meinung zu diesem Kampf äußern. Sein Schützling hatte im Interview bereits erwähnt, dass er sich als klaren Sieger dieses Kampfes betrachtet.

Nach dem Kampf erzählte Ali Celik im Interview mit DG-News, wie er den letzten Kampf von Michael Eifert gegen Tom Dzemski bewertet.

  • In den Kommentaren in den sozialen Netzwerken gab es viele Meinungen von Experten und Fans, die Eifert klar vorne gesehen haben. Wie ist Ihre Meinung und Punkwertung nach diesem Kampf?
  • Wir fühlen uns nach diesem Kampf als Sieger. Meine Punktwertung ist 78:72 für Michael Eifert. Es war auch niemals ein Unentschieden, wie bei einem Punktrichter. Michael Eifert hat den Kampf bestimmt, er war agiler, schneller, treffsicherer. Er diktierte den Kampf von der ersten Runde an. Wenn der Gegner getroffen hatte, dann bekam er gleich einen Treffer zurück. Ich bin der Meinung, dass Eifert viel öfter Treffer landen könnte. Michael hat mindestens 6 Runden gewonnen. Ich denke mit seinem Auftritt könne sich Michael Eifert für weitere große Kämpfe empfehlen. Nun geht es für uns weiter!
  • Erzählen Sie uns über sich, wieviel Kämpfe haben Sie absolviert, was ist noch möglich mit Eifert zu erreichen?
  • Ich hatte 160 Amateurkämpfe bestritten und 9 Profikämpfe. Nun will ich mich voll auf die Trainingsarbeit mit Michael Eifert konzentrieren. In dem Kampf gegen Tom Dzemski hat man deutlich gesehen, welches Potential in Michael steckt. Er hatte vor diesem Kampf 6. Profi-Kämpfe und Tom könnte bereits 14 Siege vorweisen. Und trotzdem könnte jeder Boxexperte sehen, wer der kampfbestimmende Boxer im Ring war. Eifert hatte vor allem in den ersten 4-5 Runden den Kampfverlauf eindeutig bestimmt und seine Schläge waren viel wuchtiger, als die Schläge des Gegners. In den letzten Runden ist Michael mehr auf Risiko gegangen und wollte seinen Gegner ausknocken. Es ist ihm auch gelungen in einigen Kampfszenen den Gegner arg in Bedrängnis zu bringen. Vor allem in dern3-4 Runen war Tom angeschlagen. Ein KO hat diesmal zwar nicht geklappt, aber nach den Punkten war Eifert der klare Sieger.
  • Beide Boxer boxen für SES, wie hatte der Manager von Michael Ulf Steinforth auf dieses Ergebnis reagiert?
  • Wir hatten mit Ult Steinforth kurz nach dem Kampf gesprochen. Er war neutral, da beide Boxer für SES auftreten. Es ist mehr eine Frage an die Punktrichter. Sie müssen nun die Antwort dafür geben, wie so eine Wertung, wie 77:76 zustande kommen kann, wenn der andere Boxer den Kampf total dominiert und diesen sicher nach Punkten gewinnt. Wir haben uns mit diesem Kampf in die Höhle des Löwen gewagt, wenn man diesen Vergleich wählen kann. Es war klar, dass es kein einfacher Kampf wird. Aber Michael hatte seinen Gegner über weite Strecken des Kampfes beherrscht. Nun schauen wir nach neuen Aufgaben und werden uns nach neuen Gegnern umschauen, die uns weiter nach vorne bringen können.
  • Michael wurde nach dem Kampf nach dem Rematch gefragt? Wenn er sich aber als klarer Sieger fühlt, wer sollte nun wen nach der Revanche fragen?
  • Es ist wirklich eine komische Situation. Eifert hatte den Kampf klar bestimmt. Es gab auch nach dem Kampf viel Zuspruch aus der Boxszene. Viele teilen die Meinung, dass er diesen Kampf sicher gewonnen hat. Ob ein zweiter Kampf gegen Tom Dzemski in Frage kommt? Wir brauchen nun Gegner, die Michael nach vorne bringen. Tom hatte vor dem Kampf doppelt so viel Profikämpfe, konnte aber nicht dem Fight seinen Stempel aufdrücken. Ich bin mit der Leistung von Michael sehr zufrieden. Wir müssen uns weiter verbessern und nach höheren Zielen streben um irgendwann um den WM-Titel in einem renommierten Verband boxen zu können.

Dmitrij Grebenschikow