Berufsfachschüler fordern: Dietrich-Bonhoeffer-Schule muss erhalten bleiben

Unsere Redaktion erreichte ein flammender Brief von den Schülern der Dietrich-Bonhoeffer-Schule. Berufsfachschüler wollen den Standort ihrer Schule erhalten, damit sie die Ausbildung fortführen können. Lesen Sie am Besten selbst, was die Schüler fordern und wie sie um ihre Schule kämpfen wollen.

Berufsfachschüler fordern: Dietrich-Bonhoeffer-Schule muss erhalten bleiben

Die Dietrich-Bonhoeffer-Schule befindet sich auf dem Diakonissengelände in der Lichterfelder Allee 45 in Teltow. Unsere Schule ist eine Fachschule für Sozialwesen und Berufsschule für Soziales. Derzeit besuchen 184 Schüler unsere Schule, aufgeteilt in 10 Klassen. Die Schule besteht aus einem Team aus 11 Lehrern bietet 4 verschiedene Ausbildungsgänge (Sozialassistenten, Erzieher in Vollzeit und Teilzeit und Sonderpädagogik).

„Es wird Partizipation unterrichtet, aber mit partizipieren darf niemand !

Unsere Schule soll aus uns unerklärlichen Gründen mit einer Schule der Hofbauerstiftung, in Hermannswerder zusammengeführt werden. Dafür müssten wir unseren Standpunkt in Teltow verlassen. (ca. 30 km entfernt vom derzeitigen Standpunkt).
Unsere Schule, welche wir uns derzeit mit Verwaltung der Altenpflege teilen ist ein Multifunktionsgebäude.

Diese Schule ist derzeit die einzige staatlich anerkannte Fachschule für Sozialwesen und Berufsfachschule für Soziales in ganz Teltow und Umkreis.

In Potsdam (der neue Standpunkt) gibt’s es bereits 5 Berufsschule die diese Bildungsgänge anbieten. Außerdem existieren in Potsdam noch weiter Möglichkeiten Ausbildungen im sozialen Bereich zu absolvieren.
Aufgrund der weiten Entfernung sehen sich sehr viele Schüler dazu gezwungen ihre bereits angefangene Ausbildung abbrechen zu müssen. (Fast die Hälfte der Schüler haben angegeben keine andere Möglichkeit zu sehen). Dabei haben viele Schüler Existenzängste, da ihre Zukunft nach dem Abbruch auf dem Spiel steht.

„Wir haben uns in Teltow beworben, um auch in Teltow zur Schule zu gehen“

Auf dem Diakogelände, in Teltow basiert das Konzept auf einem sehr Familiären miteinander. Es wird großen Wert auf das gemeinsame Miteinander gelegt. Alt und Jung lernen mit und voneinander. Es finden viele Einrichtungsübergreifende Projekte statt, in denen ganz individuelle Menschen aufeinander treffen. Darüber hinaus wird großen Wert auf Inklusion, Partizipation und die Akzeptanz von Vielfalt gelegt. Genau das war für einen Großteil von uns der Entscheidender Grund diese Schule auszuwählen und keine andere. Daher ist es für uns und auch für viele weitere Menschen und Einrichtungen ein großer Verlust diesen Ort verlassen zu müssen. Aufgrund dessen, dass Partizipation hier so groß geschrieben wird, verstehen wir nicht, warum wir in diese große und für uns alle von bedeutende Entscheidung miteinbezogen wurden bzw. nicht einmal darüber informiert wurde. Wir bedauern es sehr und fühlen uns hintergangen weil wir davon nur auf Grundlage eines Gerüchts erfahren haben, da wir gerne schon früher darüber informiert worden wären. Des weiteren haben wir erfahren, dass die Pläne bereits im August entstanden sind. Viele von uns haben den Ausbildungsgang erst diesen Sommer begonnen. Wäre man im Voraus darüber informiert gewesen, hätten sich die Schüler anderweitig orientieren und bewerben können.

„Es wird Partizipation unterrichtet, aber mit partizipieren darf niemand!“

Wir haben viele Fragen, die niemand beantworten kann: Hat die Schule in Potsdam genügend Platz, um jeden Schüler zu übernehmen? Bekommen wir weiterhin unser BAFÖG? Wie sollen wir nach dem ungewollten Abbruch unser bisher erhaltenes BÄFÖG zurückzahlen? Wie sollen wir unseren Lebensunterhalt finanzieren? Wie sollen die Eltern unter uns unter diesen Bedingungen ihrer Fürsorgepflicht nachkommen?

Viele Einrichtungen im Umkreis unserer Schule profitieren von uns, da wir wichtige Hilfskräfte für sie darstellen. Schließlich ist der Erzieherberuf stark vom Personalmangel betroffen.

Wir werden alles dafür tun, um den Standort unserer Schule zu erhalten und die Ausbildung hier fortzuführen. Wir sind dazu bereit, alles dafür zu geben, zum Beispiel mehr Schulgeld zahlen und mehr Lehrkräfte für mehr Schüler zu werben! Dabei hoffen wir auf Ihre Unterstützung und Mithilfe!

Foto: Privat