Berliner Wochenende für die Demokratie 2023

Am Sonntagnachmittag ging das Berliner Wochenende für die Demokratie mit großem Zuspruch erfolgreich zu Ende: Zwei Tage lang wandelten viele Tausend Berliner und Gäste auf den Spuren der Märzevolution durch Berlin und gedachten dem historischen Ereignis vor 175 Jahren. In enger Zusammenarbeit mit über 20 Partner*innen gestaltete Kulturprojekte Berlin ein vielfältiges Programm, das von Stadtspaziergängen über künstlerische Interventionen im Stadtraum bis hin zu Ausstellungen, Talks und Performances reichte.

„Die Idee der Märzrevolution vor 175 Jahren ein Wochenende lang mit einem Festival für die Demokratie überall in Berlin zu gedenken, war ein voller Erfolg. Tausende Interessierte waren auf den Beinen und besuchten die Schauplätze der Revolution: von der temporär errichteten Barrikade an der Friedrichstraße bis hin zum Friedhof der Märzgefallenen im Volkspark Friedrichshain. Die Besucher*innen nutzten zahlreich insbesondere die interaktiven Angebote, die zum Mitdiskutieren und zur aktiven Teilnahme einluden — viele davon Open-Air,“ so Moritz van Dülmen, Geschäftsführer von Kulturprojekte Berlin.

Am Samstagvormittag eröffnete die Regierende Bürgermeisterin von Berlin Franziska Giffey das Berliner Wochenende für die Demokratie vor der Installation einer Barrikade an dem historischen Schauplatz Friedrichstraße, Ecke Jägerstraße. Diese eindrucksvolle Intervention im Stadtraum war den Barrikaden nachempfunden, die in Berlin 1848 errichtet wurden. Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey betonte in ihrer Rede die Rolle der Frauen sowie der sich organisierenden Frauenbewegung in der Revolution 1848. Sie spannte dabei den Bogen zu heutigen Protestbewegungen wie im Iran, wo Frauen genau jetzt für Forderungen verhaftet und gefoltert werden, die für die Menschen in Berlin selbstverständlich erscheinen. Dies mache die Verdienste der Revolutionären von 1848 für unsere heutige Gesellschaft umso anschaulicher.

Als Gäste der Eröffnung nahmen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender sowie die Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses Cornelia Seibeld teil. im Anschluss lud die Regierende Bürgermeisterin zu einem Stadtspaziergang zum Humboldt Forum ein, der entlangführte an zehn Pop-Art Figuren, die Protagonisten der Märzrevolution darstellten und vom Berliner Künstler Jim Avignon gestaltet wurden.

Im Humboldt Forum wurden Werke des bundesweiten Jugend-Plakatwettbewerbs an prominenter Stelle im Foyer präsentiert, deren jugendliche Gewinner*innen durch den Senator für Kultur und Europa Klaus Lederer ausgezeichnet wurden.

Anlässlich der Gedenkstunde auf dem Friedhof der Märzgefallenen betonte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas den Wert der parlamentarischen Demokratie, erinnerte jedoch auch daran, dass der Weg dorthin niemals einfach war – und auch bei weitem noch nicht abgeschlossen ist. Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal wiederum hob hervor, dass es weder damals noch heute darauf ankäme, zu „gewinnen“ oder zu „verlieren“, sondern dass die eigene Haltung stets dadurch gekennzeichnet sei, auf welcher Seite man – jede*r Einzelne – stehe.

Das Gesamtvorhaben des Berliner Wochenendes für die Demokratie wird aus Mitteln der LOTTO-Stiftung Berlin ermöglicht.

Weitere Informationen zum Berliner Wochenende für die Demokratie finden Sie unter:

www.1848.berlin