Bayern München – RB Leipzig 9 Februar 2020 Kommentar

Der Hamburger SV hat nach dem 1:3 beim VfL Bochum den Abstand auf 2. Liga-Spitzenreiter Bielefeld auf einen Punkt verkürzt. So spannend wie um den Aufstieg geht es auch im Titelkampf der Bundesliga zu, denn Titelverteidiger FC Bayern München hat rechtzeitig vor dem Spitzenspiel gegen RB Leipzig die Tabellenführung erobert.

Für NITRO-Experte Steffen Freund ist klar: „Am Sonntag gegen die Bayern wird sich zeigen, ob Leipzig weiter abreißen lässt oder die Kurve kriegt.“ Gemeinsam mit dem ehemaligen Fußball-Profi Patrick Owomoyela und „Köln 50667“-Schauspieler Daniel Peukmann wurde über die BVB-Neuzugänge Haaland und Can diskutiert, die wiedererstarkten Bayern und die Zukunft für Florian Kohfeldt bei Werder Bremen.

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NITRO-Experte Steffen Freund über die Formkurve von RB Leipzig: „Am Sonntag gegen die Bayern wird sich zeigen, ob Leipzig weiter abreißen lässt oder die Kurve kriegt. Leipzig ist nicht Top-Favorit, das ist Bayern München und danach kommt erstmal Dortmund.“

Steffen Freund über die aktuelle Form der Bayern: „Die Bayern haben sich nicht nur unter Flick gefangen, sondern da ist das Gefüge wieder in Ordnung. Er hat auf die deutschen Spieler gesetzt. Müller ist einer der Köpfe, dahinter Goretzka, Kimmich sind gesetzt und da müssen halt die Coutinhos auf die Bank. Ich glaube, das war eine sehr clevere Entscheidung, erstmal auf diese „deutsche“ Spieler zu setzen.“

Patrick Owomoyela über Thomas Müller: „Thomas hat einen starken Charakter und auch einen hohen Anspruch sowie einen riesigen Stellenwert auch. Wenn das nicht befriedigt wird, kann das natürlich für Gefahr sorgen. Ich glaube aber nicht, dass er ein wirklicher Stinkstiefel ist. Er sagt seine Meinung – das ist auch wichtig. Da gibt es nur noch wenige, die das wirklich tun, aber das Gefüge passt momentan. Ob Müller auf dem Platz oder neben dem Platz, im Moment passt es bei den Bayern, und sie haben Erfolg.

Steffen Freund über das Spitzenspiel zwischen den Bayern und Leipzig: „Wenn die Leipziger mutig pressen und nach vorne verteidigen, haben sie auch eine Chance am Sonntag.“

Patrick Owomoyela lobt den Torinstinkt von Erling Haaland: „Er ist sauschnell. Wenn der ins Rollen kommt… Er kann mit dem Ball sehr gut umgehen – auch das bei der Größe nicht immer ganz klar. Was ich am besten an ihm finde, ist sein Instinkt, sein Riecher. Er reagiert auf Situationen bevor es der Verteidiger tut, auch bevor es viele andere Stürmer tun, d. h. wenn ein anderer Spieler zum Schuss ausholt, geht er schon in den Raum, wo eventuell ein Abpraller hinkommen. So hat er schon zwei Tore geschossen. Das ist etwas, was nicht alle haben. Man hat bei ihm das Gefühl: Egal, wo sich was entwickelt, ich will dabei sein. Dann kommt er mit seinen Riesenschritten und will unbedingt in die torgefährlichen Räume. Und diesen Instinkt, diesen Hunger, und das schon mit 19, und dann eben die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor macht ihn sehr besonders.“

Steffen Freund über BVB-Neuzugang Emre Can: „Für mich ist er auch das letzte Puzzle nach Haaland. Der Mittelstürmer ist am Allerwichtigsten, aber man sieht jetzt, wenn man auf Dreierkette umstellt, genau das funktioniert ganz gut. Jetzt brauchst du auch spielintelligente Innenverteidiger. Das macht Piszczek nicht schlecht, aber wenn Emre topfit ist, kann er wunderbar auf diesen rechten Innenverteidiger spielen. Mit Mats Hummels zusammen hat Borussia Dortmund eine Spieleröffnung in Zukunft von einem anderen Stern. Ich habe ein bisschen Angst, weil Lucien Favre reagiert so ängstlich. Den hätte ich direkt reingeworfen, denn ich kenne ihn ja persönlich. Der bringt alles mit: Herz, Leidenschaft, wird alles geben für Borussia. Und wenn du ihn lässt, ist er nicht aufzuhalten.“

Patrick Owomoyela über Lucien Favre und Emre Can: „Lucien ist natürlich jemand, der sehr, sehr viel überlegt, damit am Ende was möglichst Gutes bei rauskommt. Das mag dem einen oder anderen vielleicht auch zu viel sein, aber er macht es so. Das ist sein Weg, er ist detailverliebt. Das hilft aber auch vielen Spielern, in anderen Situationen weiter. Bei solchen Transfers möchte er natürlich auch, dass die Spieler verstehen, was gespielt wird, wie gespielt wird, worum es genau geht, was seine Spielidee ist. Und da kann es sein, dass er das Gefühl hat, dass ein Spieler erst ein paar Tage mit der Mannschaft braucht, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Emre wird mit den Hufen scharren. Der war lange genug nicht zufrieden und ist froh, dass er jetzt einen guten Verein hat, wo er seine, aber große ambitionierte Ziele von einem Verein international wie national verfolgen kann. Der will unbedingt spielen, und dann muss man ihn irgendwann von der Kette lassen. Er ist einer, der was mitbringt, was nicht da war, der auch mal dreckig kann. Lange war in Dortmund alles sehr schön, sehr spielfreudig, aber manchmal gewinnst du Spiele, wenn du mal ein bisschen dreckiger spielst. Und da bringt Can eine Qualität mit.“

Patrick Owomoyela über die Situation bei Werder Bremen: „Generell gilt bei Werder immer: Ruhe bewahren, intern und gemeinsam aus diesen Sachen herauskommen, das machen sie bis jetzt. Für manche dauert es schon ein Ticken zu lange. Ich glaube schon, dass viele Dinge passen. Jetzt sind Dinge eben wie sie sind: Verletzte, dann spielen sie sehr, sehr viel Unentschieden, ob es jetzt Pech oder fehlende Qualität ist, lasse ich mal dahingestellt. Alles in allem läuft es schon gegen Werder. Jetzt kann man sich die Frage stellen, ob es am Trainer auch noch liegt. Ich glaube, dass er zu viel gezeigt hat, dass er die Mannschaft erreicht, die Mannschaft spricht sich für ihn aus. Ich finde, dass der Verein das gut macht.“

Steffen Freund widerspricht und sieht keine Zukunft für Florian Kohfeldt bei Werder Bremen: „Ich glaube, dass es sehr, sehr schwer wird für Florian Kohfeldt. Er war so erfolgreich letztes Jahr, und alle sagen, er ist die richtige Wahl für Werder Bremen. Die Situation sagt aber etwas Anderes. 0:5 gegen Mainz zuhause, direkter Konkurrent, 2:1 in Augsburg verlieren, direkter Konkurrent. Ich glaube, dass es sehr, sehr schwer wird, mit ihm die Klasse zu halten, weil irgendwo die Situation entsteht, wo die Mannschaft auch einen Schnitt braucht.“

Dieter Hecking nach dem Sieg beim VfL Bochum über den Aufstiegskampf: „Es geht nicht darum, Druck zu machen. Wir müssen Spiele gewinnen in so einem Aufstiegskampf. Jeder Sieg hilft. Wenn du deine Hausaufgaben machst, dann können die anderen machen, was sie wollen. Dann bist du vorne dabei, und genau das ist die Marschroute. Stuttgart und Bielefeld sind gute Mannschaften, auch Greuther Fürth muss man mit reinnehmen in den Aufstiegskampf. Wir müssen schon sehr, sehr wach sein und dürfen uns nicht so eine Phase leisten wie vor dem 1:0 von Bochum.“

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Die nächste Sendung: Montag, 10. Februar: 22:15 Uhr

Am 21. Spieltag in der 2. Liga trifft beim Montagsspiel kommende Woche Holstein Kiel zuhause auf FC St. Pauli. Das Hinspiel konnten die Hamburger mit 2:1 für sich entscheiden. „100% Bundesliga – Fußball bei NITRO“ zeigt unmittelbar nach Spielschluss als Erster und exklusiv im Free-TV die Höhepunkte dieser Partie. Als Gast im Studio wird Mainz 05-Sportchef Rouven Schröder erwartet.

Steffen Freund
Foto: MG RTL D