UHD – Schönere Pixel, neues Gütesiegel

Als weltweit bedeutendste Messe für Consumer Electronics zeigt die IFA vom 2. bis zum 7. September 2016 Innovationen am laufenden Band. Passend zur wichtigsten Verkaufssaison des Jahres gibt die IFA einen umfassenden Überblick über Neuhei-ten und Premieren: Bildschirme für faszinierende HDR-Bilder, UHD-Filme von der neuen Blu-ray Disc, Brillen und Kameras für die Virtuelle Realität, Sicherheit, Komfort und Energie-Effizienz durch smarte Vernetzung, Sensoren für Fitness und Gesundheit, superschnelle 3D-Scanner, unerschöpfliche Musikangebote aus Streaming-Portalen und vieles mehr.

UHD – Schönere Pixel, neues Gütesiegel

Fernsehgeräte der Qualitätsklasse Ultra HD, noch vor wenigen Jahren nur im Flaggschiffsortiment der Hersteller angesiedelt, haben den Massenmarkt erobert: Schon Geräte mit Bildschirmgrößen um 40 Zoll bieten häufig UHD-Auflösung, Modelle der Größenklassen ab 50 Zoll kommen fast ausschließlich mit UHD-Bildschirmen auf den Markt. Höhere Bildqualität verspricht nicht nur die im Vergleich zu Full HD viermal höhere Pixelzahl. Die besten TV-Geräte des IFA-Jahrs 2016 bieten auch Kontrastwerte, die alles, was Bildschirme bisher zeigen konnten, deutlich übertreffen. Das technische Stichwort hierzu heißt High Dynamic Range, kurz HDR. Autoscheinwerfer in einer Nachtszene zum Beispiel sollen dann richtig blenden – und nicht nur als helle Fle-cken auf der Bildfläche erscheinen.
Als Zielsetzung für die Zukunft kursiert das Kürzel HDR schon seit einer Weile durch die Diskussionen rund um die Fernsehtechnik. Doch jetzt ist es Teil einer neuen Norm – und die ersten Geräte nach diesen Vorgaben sind sogar schon auf dem Markt. Zu erkennen sind sie an einem Logo mit dem Schriftzug „Ultra HD Premium“. HDR-Bildschirme in LCD-Technik müssen nach diesen Spezifikationen Spitzenhelligkeiten von mindestens 1000 Nits erreichen – das ist die internationale Einheit für die Leuchtdichte, die in Datenblättern oft auch etwas umständlicher Candela pro Quadratmeter (cd/m2) genannt wird. Bildschirm-Helligkeiten von 400 Nits sind heute immer noch übliche Werte.
Für Bildschirme in OLED-Technik erlauben die Ultra-HD-Premium-Spezifikationen etwas niedrige Spitzenhelligkeit, weil sie Prinzip bedingt noch nicht so viel Licht abstrahlen können wie ihre Artgenossen auf LCD-Basis. Sie erreichen aber deutlich tiefere Schwarzwerte – und sie können selbst finstere Szenen noch fein differenzieren, erzielen somit also einen durchaus vergleichbaren Kontrastumfang. Das neue „Ultra HD Premium“-Logo signalisiert noch eine Reihe weiterer anspruchsvoller Parameter. So steht es für eine Signalverarbeitung mit 10 Bits für jeden Bildpunkt; bisher waren 8 Bits das übliche Maß. Der Sinn liegt auf der Hand: Erweiterter Kontrastumfang erfordert eine Kodierung, die feinere Differenzierung erlaubt.

Dies ist auch nötig, wenn die Geräte die Vorgaben für mehr Farben erfüllen sollen. Nach den Spezifikationen des UHD Premium-Logos sollen die Fernseher einen Farbraum abbilden, wie die Techniker sagen, den die internationale Standardisierungsorganisation ITU unter dem Kürzel Rec 2020 für die Ultra HD-Zukunft empfiehlt. Die Gerätehersteller arbeiten schon seit Jahren auf dieses Ziel hin – unter anderem mit Farbfiltern, in denen Nano-Kristalle mehr Rot- und Grüntöne durchlassen. Quantum Dot oder Triluminos sind populäre Marketing-Vokabeln für diese Eigenschaft.

Hisense Innovation

UHD – Mehr Filme aus Hollywood, mehr Bilder aus eigener Produktion

Fürs digitale Kino gibt es schon viele Produktionen, die alle Qualitäten der jüngsten TV-Geräte ausreizen könnten. Sie werden nach und nach auch ins Wohnzimmer kommen, zum Beispiel in Form der neuen, UHD-tauglichen Generation der Bluray Disc. Deren technische Eckdaten entsprechen in vielen Details den Festlegungen für das neue Fernsehlogo „Ultra HD Premium“. Die IFA 2016 zeigt nicht nur serienreife Abspielgeräte, sondern auch die ersten UHD-Filmtitel auf der neuen Bluray Disc. Streaming-Dienste machen sich ebenfalls fit für die Zukunft und arbeiten schon an ersten HDR-Produktionen.

Auch die eigenen Urlaubsvideos kann man in UHD-Qualität drehen. Eine rasch wachsende Anzahl hochwertiger Spiegelreflex- und kompakter Reisekameras be-herrscht die UHD-Aufnahme, sogar einige Action Cams filmen im superfeinen Ras-ter. UHD-Camcorder in klassischer Bauweise sind in diesem Jahr schon so kompakt, dass sie mühelos ins Handgepäck passen. Besonders interessant: Neue, extrem wirksame optische Bildstabilisatoren helfen, das UHD-Qualitätspotential wirklich auszureizen.

Manche Kameramodelle nutzen ihre UHD-Fähigkeiten auch für reizvolle Zusatzfunktionen: Sie können 50 vollständige Einzelbilder in jeder Sekunde schießen und bieten damit eine große Auswahl an Fotos, Bild für Bild mit jeweils 8 Megapixel Auflösung. Sogar nachträgliches Scharfstellen ist möglich, dann nämlich, wenn die Kamera eine schnelle Folge von Einzelbildern mit unterschiedlicher Fokussierung schießt. Soll der Vordergrund schön scharf sein? Oder eher ein Detail im Hintergrund? Das alles kann der Hobby-Fotograf entscheiden, wenn er nach der Aufnahme sein Material sichtet.