Nico Hülkenberg Interview über Formel 1 Saison 2016

Wenn die Formel 1 und RTL dieses Jahr ihre 25-jährige TV-Partnerschaft feiern, steht auch für Nico Hülkenberg ein großes Jubiläum an. In diesem Jahr knackt der 28-Jährige ausgerechnet beim Monaco-Grand-Prix die Marke von 100 Grand Prix. Auf einen Sieg wartet der Force-India-Pilot allerdings noch immer. „Ein Podium muss her. Ich glaube, das hat jetzt lange genug gedauert, ohne Podium hier zu sein in der Formel 1“, betont der 28-Jährige im Interview mit RTL. Darin sprach Hülkenberg unter anderem auch über seine Entwicklung, seinen Spitznamen „Hulk“ und seine Aufgabe im Team. Ab dem 20.3. startete die Formel 1 in die neue Saison 2016.

Nico Hülkenberg im Interview. Nico, Sie haben kürzlich selbst gesagt, dass dies Ihre beste Saison werden soll. Setzen Sie sich bewusst ehrgeizige Ziele?
„Ja, absolut setzt man sich bewusste und ehrgeizige Ziele. Sonst wäre ich hier in der falschen Sportart. Es ist klar, dass man immer weiter will. Wir haben letztes Jahr ein sehr erfolgreiches Jahr als Team gehabt, das beste in der Geschichte des Teams. Und dieses Jahr soll für mich persönlich mein bestes Jahr in der Formel 1 werden. Ein Podium muss her. Ich glaube, das hat jetzt lange genug gedauert ohne Podium hier zu sein in der Formel 1 und ich bin einfach extrem hungrig und freue mich auf die Saison. Deswegen ist es auch gut, dass wir uns hohe Ziele stecken. Ich glaube auch, dass es möglich ist. Wenn man schaut, wo wir letztes Jahr am Ende waren und wo wir uns hinentwickelt haben, dann stehen wir ganz gut da. Ich sage nicht, wir fahren alle in Grund und Boden und wir gewinnen jetzt jeden zweiten Grand Prix. Aber wir werden motiviert sein. Die Sachen, die ich vom Team gesehen habe über den Winter, vor allem was die Weiterentwicklung angeht, sehen sehr gut aus und ich glaube, dass wir recht gut aufgestellt sind.“

Wieso hat es noch nicht mit dem Podium geklappt? Was hat bisher gefehlt?
„Bisher hat es einfach noch nicht funktioniert. Es waren ein bis zwei Rennen, bei denen es wirklich realistisch möglich war. Aber dann sind leider ein paar unglückliche Umstände zusammen gekommen oder Sachen schief gelaufen, die das dann verhindert haben. Aber das ist jetzt so, das ist Geschichte und das liegt hinter mir. Jetzt ist der Fokus nach vorne gerichtet, auf 2016 und auf ein sehr erfolgreiches Jahr.“

Einen Podiumsplatz konnten Sie bereits einfahren: Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans haben Sie 2015 gewonnen. Was ist das Besondere am 24-Stunden-Rennen, dass man dort auch mitgemacht haben muss?
„Ich glaube, der Reiz bei einem 24-Stunden-Rennen, im Vergleich zur Formel 1, ist natürlich der Kampf mit Mensch und Maschine. Einen Tag muss permanent alles funktionieren. Die ganzen mechanischen Teile, alles am Auto muss halten. Mensch und Maschine sind einfach unter extremer Belastung und vor einer riesen Herausforderung. Das ist für viele dieser Reiz, dieser Kick und das, was das 24-Stunden-Rennen ausmacht.“

Es sprechen viele sehr positiv über Ihre Entwicklung. Inwiefern sind Sie reifer und erfahrener geworden?
„Ich glaube, das ist ein ganz natürlicher Prozess, dass man reifer wird als Person. Wenn man jung in so einen Formel 1-Zirkus kommt, dann hat man viel zu lernen. Teilweise muss man sich die Hörner abstoßen. Den Prozess bin ich auch durchlaufen und fühle mich jetzt sehr wohl in meiner Haut und in einer guten Position in meiner Karriere. Ich bin aber noch nicht da, wo ich hin will in der Formel 1 und in meiner Karriere. Von daher muss der Erfolg her. Den möchte ich. Ich und das Team. Und daran werden wir gemeinsam dieses Jahr hart arbeiten.“

Setzen Sie sich selbst unter Druck?
„Nein, unter Druck setzte ich mich nicht, aber natürlich hat man gewisse Erwartungen und Anforderungen und ich glaube, denen müssen wir einfach gerecht werden. Wir sind nun mal in einem sehr leistungsbezogenen Business hier, hier geht es um Leistung und um Qualität und gute Arbeit. Dafür sind wir einfach hier, um genau das zu machen in diesem Jahr.“

Ist Ihr Spitzname auch eine Anlehnung an den richtigen Hulk? Wenn Hulk wütend wird, baut er eine besondere Energie auf. Ist das bei Ihnen auch so, wenn Sie sich ärgern?
„Ja, schon, das ist bei mir auch so, dass man da vielleicht noch etwas extra herauskitzeln kann, trotzdem aber die Ruhe bewahren muss.“

Am 22.02.2016, MONTMELO/BARCELONA (SPANIEN), während den ersten Testfahrten der Saison 2016: Nico Hülkenberg
Am 22.02.2016, MONTMELO/BARCELONA (SPANIEN), während den ersten Testfahrten der Saison 2016: Nico Hülkenberg

Am 22.02.2016, MONTMELO/BARCELONA (SPANIEN), während den ersten Testfahrten der Saison 2016: Nico Hülkenberg

Foto: RTL / Lukas Gorys