Julia Neigel Vita

Julia Neigel wird am 19.04.1966 in Barnaul (Sibirien/ehemalige UdSSR) als jüngstes von fünf Kindern, russland-deutscher Eltern geboren. Vier Jahre später zieht die Familie nach Tiraspol ans Schwarze Meer und kommt 1971 nach Deutschland. Schon früh wird bei Julia Neigel eine vielfältige, musische Begabung festgestellt, welche ihre Mutter nach allen Möglichkeiten unterstützt und fördert. Julia Neigel erhält eine klassische Musikausbildung an der Musikschule und gewinnt infolge mehrere Preise beim jährlichen Wettbewerb „Jugend Musiziert“.

1976 hört sie zum ersten Mal die Beatles im Radio und ist fasziniert von den Stimmen und den Chören. Kein Wunder, dass das erste Album, welches Julia Neigel als Zehnjährige kauft, „Revolver“ von den Beatles ist. Ab diesem Zeitpunkt ist sie für Pop- und Rockmusik Feuer und Flamme und will unbedingt Sängerin werden. Queen, Police, Led Zeppelin und andere angesagte Rockbands haben es ihr angetan. So kommt es schließlich wie es kommen muss: Julia Neigel bricht 1980 ihre klassische Ausbildung ab und fängt 1982 als Sängerin in einer Punkband an. Als sie 1983 in eine regional bekannte Bluesband einsteigt, nutzt sie die Chance erste Erfahrungen auf größeren Bühnen zu sammeln.

Aber nicht nur musikalisch ist Julia Neigel ein Ausnahmetalent. Für herausragende sportliche Leistungen erhält sie u.a. die Alfred Maul-Gedächtnis-Medaille vom Land Baden-Württemberg. Als 16-Jährige wird sie für die Bundesliga der Handball-Damen frühaktiviert und spielt mehrere Saisons mit.

Dank ihrer durchtrainierten Konstitution profitiert Julia Neigel später auf langen, kräftezehrenden Tourneen und entwickelt sich zum beliebten, ausdauernden Live-Act, der ohne Anstrengung 3-Stunden-Konzerte geben kann. Neben diesen umfangreichen Aktivitäten wird sie in den Jahren 1985/86 auch als Moderatorin beim Radiosender Radio 4 engagiert. Die Künstlerin steigt aus der Bluesband aus und wechselt zu einer Soulband namens „The Stealers“, mit der sie viel unterwegs ist und überregional auftritt.

Julia Neigel interessiert sich nun auch für Soulmusik, hört Aretha Franklin, Stevie Wonder, Ray Charles sowie andere schwarze Musiker und baut deren Songs ins Programm ein. Nachdem sie als Sängerin genügend Routine entwickelt hat, beginnt sie mit Eigenkompositionen und wendet sich deutscher Lyrik zu. Die ersten eigenen Titel entstehen, welche auf Julia Neigels erstem Album zu finden sind. Darunter auch „Schatten an der Wand“, der Titel, der für Julia Neigel später auch den Durchbruch bedeuten sollte. Zu diesem Zeitpunkt ist sie 18 Jahre alt, ihre Stimme perfekt ausgebildet…

Zunächst singt sie in amerikanischen Clubs, bei denen Konzertlängen von mehr als fünf Stunden üblich sind. Ab Anfang 1986 nennen sich „The Stealers“ „Jule Neigel und Band“. Die Musikbegeisterte ist nicht mehr aufzuhalten. Die Band gewinnt Preise als beste Liveband in Mannheim und wird von verschiedenen Produzenten angesprochen. Es entsteht das Demo „Schatten an der Wand“ bei dem Mannheimer Produzenten Ralf Zang. Dazwischen schließt Julia Neigel „noch schnell“ ihr Abitur ab und konzentriert sich ab da voll und ganz auf ihre musikalische Entwicklung, singt in etlichen Bands und schreibt Songs.

Julia Neigels Karriere als Profi-Musikern beginnt mit dem ersten Vertrag bei der Stuttgarter Plattenfirma INTERCORD. Der Titel “Schatten an der Wand” ist für die Plattenbosse so überzeugend, dass ihr ein Künstlervertrag angeboten wird. Ihre außergewöhnliche Fähigkeit mit ihrer ausdrucksstarken, souligen Stimme deutsche Texte mit eingängigen und schönen Melodien zu vereinen, bringt der Singer/Songwriterin den großen Erfolg. Sie prägt einen Gesangsstil, der oft kopiert und als der typische „Neigel-Stil“ bekannt wird. Die Veröffentlichung von Alben, Tourneen und der Einstieg in die Medienwelt nehmen ihren Lauf.

Das Debütalbum „Schatten an der Wand“ erhält in kurzer Zeit eine Vielzahl von Preisen und Ehrungen. Julia Neigel steigt als Newcomerin und Shootingstar des Jahres in die deutsche Musikszene ein. Große Festivalbühnen folgen. Dazu kommt die sensationelle Chartplatzierung in die Top 10. Es folgen erste Fernsehauftritte. Euphorische Medienreaktionen lösen den Run auf die Plattengeschäfte aus. Eine Tournee 1989 durch die ehemalige DDR schließt sie mit einem Konzert in Berlin vor nahezu 120.000 Menschen erfolgreich ab. Viele Preise werden ihr verliehen, u.a. “1. GEMA-Textpreis” für besondere Dichtkunst. Die Leser der Musikzeitschriften „Rolling Stone“, „Musikexpress“ und „Musikfachblatt“ wählen sie zur „Besten Sängerin national“.

Ab 1991 ist Julia Neigel auch als Produzentin tätig – eine wichtige Erfahrung in ihrer musikalischen Entwicklung. Auf dem dritten Album „Nur nach vorn“ ist sie zum ersten Mal als Co-Produzentin aktiv. Sie etabliert diese Funktion auf dem 4. Album „Herzlich Willkommen“ und kreiert ihren typisch erdigen rockig-bluesigen Sound, der sie zur Rocksängerin Nr. 1 dieser Zeit macht. Sie freundet sich mit Peter Maffay an, der sie als Künstlerin zu seinem neuen Label holt. Ihr viertes Album, das bei Red Rooster veröffentlicht wird, steigt auf Platz 4 in die Charts ein und ist somit sogar erfolgreicher als ihr sensationelles Debüt. Die folgende Tournee führt sie mit Elton John, Eros Ramazotti, Tina Turner, Peter Maffay und Rod Stewart auf deutsche Festivalbühnen in die großen Stadien. Sie erhält viele Preise und Ehrungen, u.a. den „Preis der deutschen Phonoakademie für herausragende Produktion“, für das fünfte Album „Sphinx“ den „TIGRA“ als Newcomerin des Jahres, dazu mehrfache ECHO-Nominierungen, den „RSH-Preis“ als „Beste nationale Künstlerin“ und den „Preis für herausragende künstlerische Leistungen des Landes Rheinland-Pfalz“.

Führende Musikzeitschriften wählen sie erneut zur „Besten nationalen Sängerin“. Bis Mitte der Neunziger Jahre hat Julia Neigel schon über 1,5 Millionen Alben in nur knapp sechs Jahren verkauft.

1996 schreibt Julia Neigel nun auch für Peter Maffay, u.a. die Texte zu den Singles „Siehst Du die Sonne“ und „Freiheit die ich meine“ für das Album „Maffay 96“. Titel wie „Gib die Liebe nicht auf“ folgen auf dem Album „Laut/Leise“.

Im Laufe der Jahre arbeitet sie mit Kollegen wie Simon Phillips, David Knopfler und Paco de Lucia zusammen.

Das bei BMG Ariola veröffentlichte Album „Alles!“ klingt groovebetonter, poppiger, aggressiver und experimenteller. Die Texte ändern sich in den Themen. Die Künstlerin spricht in dieser Zeit von mehr Genre-Vielfalt.

Julia Neigel

… Bis zum Jahre 2000 hat die Künstlerin in 12 Jahren mehr als 2 Millionen Alben verkauft und über 1000 Konzerte gespielt.

Nach vielen Jahren ununterbrochener Bühnenpräsenz war es an der Zeit, Ruhe zu finden und die  Zukunft neu zu überdenken. Julia Neigel entschied sich für eine Schaffenspause. In dieser Zeit trennte sie sich auch von ihren Musikern und musste in langwierigen Prozessen ihre Autorenrechte für die Songs einklagen. Sie distanzierte sich von dem Künstlernamen “Jule Neigel” und begann kurz danach eine neue musikalische und private Zeit….

Seit 2005 schreibt Julia wieder neue Songs, über 40 neue Lieder enstehen, die sie z. T. in ihr Live-Programm einbaut. Julia Neigel absolviert zahlreiche Klavier- und Gesangskonzerte, Rockkonzerte, Unplugged-Auftritte, Konzerte mit Orchester und sogar Auftritte mit einem Gospelchor.

Julia Neigel testet alle Varianten ihrer gesanglichen Live-Möglichkeiten und trägt dabei auch neu entstandene Lieder live vor. Sie steht mit Udo Lindenberg, Peter Maffay, Edo Zanki und anderen Kollegen auf der Bühne.

Seit 2009 schreibt Julia Neigel an ihrem neuen Album und unterzeichnet einen Vertag bei Polydor München. Bei zahlreichen Unplugged Live Konzerten zeigt sie weiter ständige Live Präsenz.

2010 starten die Studio-Vorbeitungen zum neuen Album „NEIGELNEU“. Die Veröffentlichung ist  für das Frühjahr 2011 geplant. Die »Königin unter den Sängerinnen Deutschlands», wie die Presse begeistert schrieb, ist zurück und mischt wieder kräftig mit.

Quelle: Universal Music

Foto: Dmitrij Grebenschikow