Dr. Wolfgang Büchele (56), Vorsitzender des Vorstands der Linde AG, wurde heute in Berlin im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung einstimmig von der Mitgliederversammlung und vom Präsidium des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft zum neuen Vorsitzenden gewählt. Büchele tritt damit die Nachfolge von Eckhard Cordes (64) an, der fünf Jahre ehrenamtlich an der Spitze des Ost-Ausschusses stand. Die offizielle Übergabe der Amtsgeschäfte wird am 1. Januar 2016 erfolgen.
Cordes hatte seinen Rückzug bereits im Juni auf der Mitgliederversammlung des Ost-Ausschusses angekündigt und mit der Übernahme umfangreicher neuer beruflicher Aufgaben begründet. „Der Abschied vom Vorsitz fällt mir nicht leicht“, sagte Cordes und dankte den Ost-Ausschuss-Mitgliedern für deren Unterstützung in den vergangenen fünf Jahren. „Ich bin sehr froh, dass wir mit Wolfgang Büchele den CEO eines weltweit erfolgreichen DAX-Unternehmens für den Vorsitz gewinnen konnten.“
Die wirtschaftliche Verflechtung Deutschlands mit den Märkten Osteuropas sei eine Erfolgsgeschichte für beide Seiten, zu der der Ost-Ausschuss einen entscheidenden Beitrag geleistet habe, so Cordes. Die vergangenen zwei Jahre hätten aber gezeigt, wie schnell aufgebautes Vertrauen in Gefahr geraten könne. „Wir müssen aufpassen, dass die Erfolge der vergangenen 25 Jahre nicht ernsthaft beschädigt werden“, mahnte er mit Blick auf den Ukraine-Konflikt und dessen wirtschaftliche Auswirkungen. „Es ist in erster Linie die wirtschaftliche Verflechtung, die dieses Europa zusammenführt und zusammenhält.“
Büchele dankte Cordes für sein Engagement in den vergangenen fünf Jahren und würdigte seinen unermüdlichen Einsatz für die Mitgliedsunternehmen sowie für die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der deutschen Wirtschaft und den Ländern des Ost-Ausschusses.
In seiner Rede vor den Mitgliedern des Ost-Ausschusses sagte er: „Das wichtigste Anliegen des Ost-Ausschusses muss es darum sein, die Beziehungen zu Russland mittelfristig wieder zu verbessern. Wir müssen neues Vertrauen aufbauen und die Partnerschaft mit Russland zurückgewinnen.“ Büchele betonte: „Dazu müssen der Ukraine Konflikt beigelegt und in der Folge die Sanktionen abgebaut werden. Der Weg führt über die schnelle Umsetzung des Minsker Abkommens.“ Zugleich gelte es, die Ukraine bei wirtschaftlichen Reformprozessen zu unterstützen.
Büchele, dessen Unternehmen, The Linde Group, als weltweit führendes Gase- und Engineering-Unternehmen in vielen der 21 Ländern des Ost-Ausschusses präsent ist, betonte, dass er rasch auf die deutsche, die russische sowie weitere Regierungen zugehen werde, um den Gesprächsfaden aufzunehmen. Ebenso wolle er mithelfen, das wirtschaftliche Potenzial Zentralasiens und Südosteuropas noch stärker auszuschöpfen.