Wladimir Klitschko will im Generationen-Duell mit IBF-Champion Anthony Joshua mit aller Macht zurück auf den Schwergewichts-Thron. „Ich bin besessen davon, zu gewinnen“, sagte der Ex-Weltmeister bei der ersten Pressekonferenz vor dem Mega-Kampf am 29. April kommenden Jahres im Londoner Wembley-Stadion: „Meine Motivation reicht bis in den Himmel.“
Seine Chancen gegen den 13 Jahre jüngeren Briten bezeichnete Klitschko als „50 zu 50“, Joshua sei ein großartiger Athlet und „ohne Zweifel einer der besten Schwergewichtler“. Auch der amtierende IBF-Titelträger war voll des Lobes für den langjährigen Meister aller Klassen, dem er 2014 noch als Sparringspartner gedient hatte. „Wladimir inspiriert mich als Boxer und als Mensch“, sagte der 28-Jährige. Im Ring seien die beiden aber Kontrahenten. „Ein K.o. wäre die Kirsche auf dem Kuchen“, gab das 1,98 Meter große Muskelpaket zu, er könne sich jedoch vorstellen, dass der Kampf über die volle Distanz von zwölf Runden gehe – „wegen Wladimirs Stil und seiner Erfahrung. Ich sehe die Chancen wie Wladimir bei 50 zu 50.“
So höflich und respektvoll die Rivalen bei der Pressekonferenz miteinander umgingen, so spektakulär dürfte das Duell im Wembley-Stadium werden. Joshua-Promoter Eddie Hearn sprach vom „größten Schwergewichts-Kampf der britischen Box-Geschichte“, Klitschko bezeichnete den Fußball-Tempel als „Mekka des Sports“. Am Kampfabend sollen 90.000 Boxfans den Ring säumen, neben der IBF-Krone steht auch der Super-Champion-Gürtel des Verbandes WBA auf dem Spiel. „So eine Bühne kann man sich nicht erträumen“, meinte Joshua.
Wladimir Klitschko vs. Anthony Joshua Foto Presse Konferenz
Foto: RTL
Dass er seine Titel in der Höhle eines deutlich jüngeren Löwen zurückerkämpfen muss, sieht Klitschko nicht als Nachteil. „Ich habe vor 18.000 Menschen in Köln gegen Axel Schulz geboxt. Bis zur vierten Runde haben mich alle ausgebuht, danach haben sie mir zugejubelt“, erinnerte sich ‚Dr. Steelhammer‘ an seinen Gewinn des EM-Titels im November 1999. Er hoffe, dass es bei seinem ersten Auftritt auf der Insel seit 17 Jahren ähnlich laufe. „Es ist mein Traum, die WM-Gürtel wieder zu tragen.“ Anthony Joshua gegenüber RTL, das den Kampf live in Deutschland übertragen wird: „Auch wenn wir 14 Jahre auseinanderliegen, geht es in diesem Kampf nicht ums Alter, nicht um Jung gegen Alt. Alles was zählt an diesem Abend, ist die innere Einstellung, die Fokussierung, die Psyche.