Tennis Damen Turnier 18 Juni 2023 Eröffnung

Es gab regen Zulauf auf der Anlage des LTTC „Rot-Weiß“ e. V. Dann Regen. Aber danach wurde es gleichermaßen aufregend wie anregend. Und Aufgeregtheiten gab es zudem auch am ersten Tag der Qualifikation der bett1open presented by ecotrans Group. Bei dem herausragend besetzten WTA-Turnier geht es im Steffi-Graf-Stadion um ein Gesamtpreisgeld von 850.000 US-Dollar. In zwei Qualifikationsrunden werden noch sechs Plätze für das Hauptfeld ausgespielt, das am Montag startet.
Absoluter Höhepunkt der ersten Qualifikationsrunde war dabei das deutsch-deutsche Duell zwischen Jule Niemeier (23/WTA-Rang 118) und Noma Noha Akugue (19/WTA-Rang 213). Sie boten im Steffi-Graf-Stadion ein wahres Tennis-Drama, das Niemeier letztlich mit 4:6, 6:2 und 6:3 gewann. „Noma hat sehr, sehr gut gespielt. Aber hinten raus war es dann auch gut von mir“, erklärte Niemeier hernach erleichtert. Kurz zuvor hatte sie noch vor Wut eine Tonne umgetreten. Denn es war auch ein Spiel der Nerven, das die routiniertere Niemeier am Ende für sich entschied. Aber der Applaus für die so beherzt agierende Noma Noha Akugue fiel mindestens ebenso gewaltig aus.

Niemeier spielt nun am morgigen Sonntag gegen die Belgierin Greet Minnen (25/WTA-Rang 120) um das Ticket für die Hauptrunde, die sie in ihren bisherigen Aufritten im Steffi-Graf-Stadion noch nie erreicht hat. Die Berliner Lokalmatadorin Lena Papadakis, mit dem Team des LTTC „Rot-Weiß“ e. V. frisch in die Bundesliga aufgestiegen, verlor 4:6 und 0:6 gegen Polina Kudermetova.

Im deutschen Generationen-Duell zwischen Laura Siegemund (35/WTA-Rang 158) und Ella Seidel (18/WTA-Rang 383) setzte sich die Erfahrung mit 6:4 und 6:3 durch. „Ich war nicht ganz zufrieden, aber es war okay“, sagte Siegemund hernach. Und wenig später verriet sie gut gelaunt in einer Kinder-Pressekonferenz, dass sie über 60 Pokale hat – und den Tennisschläger bei aller Liebe zum Sport nicht mit ins Bett nimmt. Siegemund bekommt es Sonntag mit Elina Avanesyan zu tun. Siegt Siegemund, steht sie im Hauptfeld.

In diesem ist der US-Superstar Coco Gauff (19/WTA-Rang 7) gesetzt. Sie sprach bei der offiziellen Eröffnungs-Pressekonferenz von ihrer neuerlichen Vorfreude auf die bett1open presented by ecotrans Group. „Ich bin im Vergleich zum Vorjahr stabiler geworden“, sagte Gauff, die in 2022 erst im Halbfinale von der späteren Turnier-Siegerin Ons Jabeur gestoppt worden war.
Bis kurz vor Einbruch der Dunkelheit kämpfte mit der Kanadierin Eugenie Bouchard (29) ein Aushängeschild des weltweiten Damentennis um den Sprung in die zweite Qualifikationsrunde. 2014 war sie noch Wimbledon-Finalistin und Nummer 5 der Weltrangliste. Unzählige Verletzungssorgen warfen sie immer wieder zurück, aktuell bis auf Rang 219. Aber sie lebt und spielt nach dem Motto, das Sabine Lisicki (hat Wild Card für das Hauptfeld) auch zu ihrem Mantra gemacht hat: „Kämpfen hilft immer.“

Gestern gewann Bouchard den ersten Satz gegen Kimberly Birrell (WTA-Rang 117) mit 7:5. Danach wurde die Partie wegen Einbruch der Dunkelheit abgebrochen. Sonntag geht es weiter, die ersten Partien beginnen um 10.30 Uhr.
Am Sonntag um 14 Uhr werden die bett1open presented by ecotrans Group feierlich vom Regierender Bürgermeister Berlins, Kai Wegner, eröffnet. Dann folgt die Auslosung der Partien für die Hauptrunde. „Wir haben ein absolutes Weltklasse-Feld“, freut sich Barbara Rittner, die Turnierdirektorin und zudem Chef-Bundestrainerin des DTB. Der Top-Sport ist dabei auch in einen Top-Rahmen eingebunden. Bei der Eröffnungsfeier singt Olivia Laurea. Und viele für das „Kids Fan-Fest“ eingeladene Kinder füllen die Tribünen.