Ons Jabeur – Tunesien – gewinnt Tennis Turnier in Berlin bett1open 2022

Diese wunderschöne Tennis-Woche hätte ein anderes Ende verdient gehabt. Im Endspiel der mit 757.000 US-Dollar dotierten bett1open zwischen der an eins gesetzten Ons Jabeur (Tunesien) und Olympiasiegerin Belinda Bencic (Schweiz) musste Bencic beim Stande von 1:2 im zweiten Satz verletzungsbedingt aufgeben. Den ersten Satz hatte Jabeur mit 6:3 gewonnen. Bei 5:3 für Jabeur im ersten Satz war die Schweizerin umgeknickt und hielt sich sofort den linken Knöchel. Ons Jabeur erkannte direkt den Ernst der Situation und lief zu ihrer Gegnerin. Nach einer Behandlungspause kehrte Bencic zwar auf den Platz zurück, war aber sichtbar gehandicapt und musste wenig später aufgeben. „Lasse dir dadurch die Freude an deinem Turniersieg nicht nehmen. Du hast ihn verdient“, sagte Bencic hernach tapfer und stilvoll. Jabeur und die Zuschauer waren ergriffen von so viel Klasse.
Ausgerechnet Belinda Bencic. Sie hatte sich bei den bett1open als die größte Kämpferin präsentiert, hatte bis ins Finale in jeder Runde jeweils über drei Sätze gehen müssen. „Drei Sätze hätte ich gegen dich, Belinda, hier nicht spielen wollen. Bitte werde schnell wieder gesund“, sagte Jabeur unter dem rauschenden Applaus im prall gefüllten Steffi-Graf-Stadion. Barbara Rittner, die Turnierdirektorin der bett1open, fand die richtigen Worte an die beiden Spielerinnen: „Ihr seid absolute Vorbilder für das Tennis. Und für eure Nationen.“ Lautstarke und fröhliche Fan-Gruppen von Tunesiern und Schweizern hatten wunderbare Stimmung verbreitet.

Als Ons Jabeur dann auch noch ein „Ich-liebe-Berlin“ auf Deutsch ins Mikro sprach, da erreichten die Ovationen von den Rängen ihren Höhepunkt.
Für den Turniererfolg erhielt Jabeur einen Siegerscheck über 93.823 Euro. Bencic, die auch im Vorjahr das Finale erreicht und gegen Ljudmila Samsonowa verloren hatte, erhält 58.032 Euro.

Im Doppel siegte mit Storm Sanders (USA) und Katerina Siniakova (Tschechien) die favorisierte Paarung. In der Mittagshitze setzte sich das Doppel mit 6:4 und 6:3 gegen Alize Cornet (Frankreich) und Jil Teichmann (Schweiz) durch. Zwar hatten Cornet/Teichmann auf ihrem Weg ins Endspiel keinen einzigen Satz abgegeben. Dennoch waren Sanders/Siniakova zu stark. Sanders war über die komplette Turnierwoche die beste Doppelspielerin im Feld.

In der Abschluss-Pressekonferenz hatte sich zuvor bett1open-Turnierdirektorin Barbara Rittner von dem sportlichen Niveau der bett1open beeindruckt gezeigt: „Wir hatten ein sehr starkes Feld und ich habe selten ein durchgängig so gutes Spielniveau gesehen wie hier.“ Adam Szpyt, CEO des Turnier-Titelsponsors bett1, ergänzte: „Das war ein tolles Turnier. Wir freuen uns auf die kommenden Jahre.“ Edwin Weindorfer, der CEO der veranstaltenden e I motion group, stellte fest: „Wir haben fast 30 000 Zuschauer auf der Anlage begrüßen dürfen, waren an den letzten drei Turniertagen fast ausverkauft. Damit sind wir sehr zufrieden.“ Auch lobte er die Internationalität des Turniers: „Die Einschaltquoten waren sehr gut. Wir wurden weltweit übertragen.“