In den vergangenen drei Jahren wurde im Herzen Potsdams ein Stück Kulturgeschichte wiedererrichtet. Am 23. Januar 2017 eröffnete Potsdams neues Kunstmuseum, das Museum Barberini am Alten Markt, dem historischen Zentrum der Stadt. Das Haus zeigt unter der Leitung der Direktorin Dr. Ortrud Westheider Ausstellungen in internationalen Kooperationen, die einzelne Themen, Künstler oder Epochen vorstellen. Ausgangspunkt für die Präsentationen von den Alten Meistern bis ins 21. Jahrhundert ist die Sammlung Hasso Plattners. Sammlungsbereiche sind der Impressionismus, die Amerikanische Moderne, Kunst der DDR-Zeit und Malerei nach 1989. Das Museum Barberini eröffnet mit den Ausstellungen Impressionismus. Die Kunst der Landschaft sowie Klassiker der Moderne. Liebermann, Munch, Nolde, Kandinsky und gibt Einblicke in seine Sammlung. Insgesamt werden über 170 Werke gezeigt (23.1.–28.5.17).
Museum Barberini in Potsdam Eröffnung Fotos
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, Eröffnung Museum Barberini
Prof. Hasso Plattner und Dr. Ortrud Westheider vor Claude Monets Seerosen, 1914–1917, im Museum Barberini
Friede Springer und Günther Jauch, Museum Barberini
Wolfgang Joop, Eröffnung Museum Barberini
Die Gründung des Museums Barberini ist eine Initiative des SAP-Mitbegründers Prof. Dr. h.c. mult. Hasso Plattner. In den vergangenen 20 Jahren baute er eine Sammlung aus DDR-Kunst und Malerei nach 1989 sowie Meisterwerken der Kunstgeschichte auf. Impressionistische Werke von Claude Monet und Pierre-Auguste Renoir sind darin ebenso vertreten wie Klassiker der Moderne und amerikanische Abstrakte, u. a. Gemälde von Max Liebermann, Edward Munch, Joan Mitchel und Gerhard Richter. Die Sammlung spiegelt Hasso Plattners Interesse an Landschaft und Abstraktion und die Fähigkeit eines Kunstwerks, den Betrachter mit all seinen Sinnen anzusprechen.
Mit dem Museum Barberini möchte der Stifter und Mäzen seine Kunstsammlung öffentlich zeigen, sie für Ausstellungen zur Verfügung stellen und ein Ausstellungsprogramm in internationalen Kooperationen zu fördern: „Ich freue mich, meine Kunstsammlung nun der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mit dem Museum Barberini haben wir dafür den perfekten Rahmen geschaffen: Möge das Museum Barberini als Ort der kritischen Auseinandersetzung mit internationaler Kunst seinen Beitrag dazu leisten, Potsdamer und Besucher der Stadt mit allen Sinnen anzusprechen und zu beteiligen.“
Dafür überträgt der Stifter und Mäzen die Leitung des Museums Barberini der international bestens vernetzen Kunsthistorikerin Dr. Ortrud Westheider. Sie plant jährlich drei wechselnde Schauen mit Werken der Sammlung ergänzt um Leihgaben aus Privatsammlungen und nationalen wie internationalen Museen. Die Sammlung der Hasso Plattner Stiftung, mit Kunst aus der DDR-Zeit und Malerei nach 1989, wird als dynamisch wechselnde Sammlungspräsentationen jeweils neu gezeigt.
Die Arbeit des Museums Barberini zeichnet sich darüber hinaus durch den wissenschaftlichen Austausch, Diskussionen, Veranstaltungen und digitale Kunstvermittlung aus. Ortrud Westheider zur Eröffnung des Museums Barberini: „Ich freue mich darauf, diesen neuen Ort mit Leben zu füllen. Wir möchten dem Besucher eine intensive Begegnung mit dem Original ermöglichen und in Potsdam langfristig ein neues Zentrum der Kunstgeschichte etablieren.“
Eröffnungsausstellungen (23.1.–28.5.2017)
Das Museum Barberini eröffnet mit zwei Ausstellungen, die sich durch Querverbindungen zueinander auszeichnen. Sie stellen die Sammlung Hasso Plattners in den Kontext von Werken aus internationalen Museums- und Privatsammlungen. Die insgesamt 170 Werke umfassen auch internationale Leihgaben, darunter aus dem Denver Art Museum, dem Städel Museums in Frankfurt, der Eremitage in Sankt Petersburg, dem Israel Museum in Jerusalem und der National Gallery in Washington sowie von internationalen Privatleihgebern, u. a. aus den USA, Frankreich, der Schweiz, Großbritannien und den Niederlanden.
Impressionismus. Die Kunst der Landschaft
Die Maler des Impressionismus entwickelten im 19. Jahrhundert ein Bewusstsein für die Gegenwart, welches die Kunst revolutionierte und das Bildgeschehen bis in unsere Zeit hinein durchdringt. Obgleich sie ihr Publikum in Paris fanden und ihnen die Großstadt zahlreiche Motive bot, war die Landschaft für Claude Monet, Alfred Sisley, Camille Pissarro und Gustave Caillebotte das wichtigste Thema. Hier konnten sie neue künstlerische Verfahren ausprobieren. Die Ausstellung Impressionismus. Die Kunst der Landschaft widmet sich erstmals den Experimentierfeldern impressionistischer Landschaft. Die Künstler zeigen das Meer, Waldwege, Wiesen, Gärten, Schneelandschaften und Spiegelungen auf Wasserflächen und sprechen die Betrachter mit allen Sinnen an. Die Ausstellung präsentiert Meisterwerke im Kontext von 92 Gemälden, die aus 32 internationalen Museums- und Privatsammlungen stammen. Sie werden in Themenräumen gezeigt, die Bildreihen der wichtigsten Motive vorführen. Die Ausstellung wirft einen neuen Blick auf die impressionistischen Künstler und ihre obsessive Beschäftigung mit der individuellen Wahrnehmung von Licht und Natur.
Klassiker der Moderne. Liebermann, Munch, Nolde, Kandinsky
Die malerischen Umbrüche der Moderne bis in die Gegenwart stehen im Zentrum der Ausstellung Klassiker der Moderne. Liebermann, Munch, Nolde, Kandinsky. Mit 60 Gemälden und Skulpturen aus mehr als 100 Jahren geht die Schau in sechs Kapiteln Fragen der künstlerischen und gesellschaftlichen Emanzipation nach. Die Werke gelten heute als Klassiker. Die Ausstellung beginnt in den 1890er Jahren und schlägt den Bogen vom deutschen Impressionismus über den Fauvismus zur ungegenständlichen Malerei nach 1945 und stellt ausgehend von der Sammlung Hasso Plattners die Entwicklungslinien der Malerei des 20. Jahrhunderts heraus.
Zur Ausstellung Impressionismus. Die Kunst der Landschaft erscheint ein Katalog in deutscher und englischer Ausgabe im Prestel Verlag, München. Er enthält ein Vorwort des Stfiters und Mäzens Hasso Plattner. Die Beiträge von Stephen F. Eisenman, Christoph Heinrich, Nancy Ireson, Richard Schiff und Ortrud Westheider gehen zurück auf das erste Symposium des Museums Barberini, das am 28. Juni 2016 in Potsdam stattfand. 252 Seiten, 29,90 € (im Museum), 39,90 € (im Buchhandel).
Museum Barberini im Palais Barberini
Die Hasso Plattner Stiftung ist Trägerin der gemeinnützigen Museum Barberini GmbH. Die Stiftung rekonstruierte das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Palais als Museumsneubau, der traditionelles Handwerk und modernste Technik verbindet. In 17 Sälen zeigt das Museum Barberini unter der Leitung von Ortrud Westheider Ausstellungen in internationalen Kooperationen und dynamisch wechselnde Sammlungspräsentationen. Der Bau bietet darüber hinaus einen Shop, ein Café & Restaurant mit Außenplätzen sowie ein Auditorium für Lesungen, Konzerte und Vorträge.
SERVICEDATEN & EINTRITTE
Museum Barberini, Alter Markt, Humboldtstr. 5–6, 14467 Potsdam
Mo & Mi–So 11–19 Uhr, jeder erste Do im Monat 11–21 Uhr, Di geschlossen (Sonderöffnungszeit am Di 24.1.2017, 11–19 Uhr
Mo–Fr (außer Di) für Kindergärten und Schulen nach Anmeldung 9–11 Uhr
Eintritt € 14 / erm. € 10 / Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre frei
Jahreskarte Einzelperson € 30 / Jahreskarte Paare € 50 /
Young Friend (unter 35 Jahre) € 20
Online-Tickets unter www.museum-barberini.com