Lange Nacht der Filmfestivals in Berlin 2019 – Russische Filme

Gleich drei Filmfestivals präsentieren dieses Jahr russischen Film bei der Langen Nacht der Filmfestivals, die in diesem Jahr zum 7. Mal im Kino Zukunft stattfindet (Lasker Str. 5, 10245 Berlin,nahe Ostkreuz). Zur Russischen Filmwoche, die seit 2005 in Berlin russische Spielfilme zeigt, gesellen sich das FilmFestival Cottbus und die nicht-gewerbliche Distribution Russisch Dok. Die drei Veranstalter bilden so das Spektrum des russischen Filmschaffens bei der renommierten Langen Nacht der Filmfestivals ab.
Zur Prime-Time, um 20:45 Uhr, eröffnen die Leiterin der Russischen Filmwoche, Anna Leonenko, und Russisch Dok-Kuratorin Ira Kormannshaus den russischen Programmteil der Langen Nacht im Open Air-Kino Pompeji mit Aleksandr Khants herausragendem Debütfilm „Auf Umwegen ins Pflegeheim“. Anschließend steht das Publikum vor der Wahl zwischen „Jumpman“ des – beim 28. FilmFestival Cottbus – besten Regisseurs Ivan Tverdovskij jr. (22:30 Uhr, Theatersaal) und dem letzten Konzert der Band Kino mit dem charismatischen Frontmann Viktor Tsoi im Moskauer Olympiastadion Luzhniki am 24. Juni 1990 (22:50 Uhr, Kino 4). Abgerundet wird das Programm von Kurzfilmen aus der Russisch Dok-Kollektion (23:50 Uhr, Kino 4).
Zu den Filmen und Programme:
„Auf Umwegen ins Pflegeheim“ (Russ. – „Kak Vitka Tschesnok vjos Ljochu Styrja v dom invalidov“, 14 Preise, u.a. in Karlovy Vary)
http://russische-filmwoche.com/film/kak-vitka-chesnok-vez-lehu-shtyrja-v-dom-invalidov/
Der Film erzählt von dem im Kinderheim aufgewachsenen 27-jährigen Vitka Chesnok (Knoblauch), der davon träumt, seiner Frau und seinem Sohn zu entkommen, die ihn beim leben «stören». Als Kind ungeliebt und daher versteinerten Herzens, trifft Vitka Chesnok auf seinen kriminellen Vater, der nun verkrüppelt ist. Vitka beschließt, ihn in ein Behindertenheim zu bringen, nicht ahnend, welche Abenteuer und Gefahren sie unterwegs erwarten.
„Jumpman“ (Russ. – „Podbrosy“) Preis für die Beste Regie beim FilmFestival Cottbus 2018)
http://www.filmfestivalcottbus.de/de/festival/programm/movie/1448.html
Ivan I. Tverdovskijs durchaus gesellschaftskritischer Film dreht sich um Denis, als Baby von der Mutter verstoßen und ins Waisenhaus gegeben, bis sie ihn zu sich zurückholt und dem Teenager eine Welt voller Luxus offenbart. Natürlich nicht uneigennützig, wie sich herausstellt.
„Кino – das letzte Konzert“
Das letzte Konzert der legendären russischen Rockgruppe «Kino» mit ihrem charismatischen Sänger Viktor Tsoi (der zwei Monate später umkam), fand statt am 24. Juni 1990 im Moskauer Olympiastadion Luzhniki im Rahmen des Pressefestes des «Moskovskij komsomolets». Aufzeichnung dieses historischen Ereignisses.
Kurzfilme aus der Russisch Dok-Kollektion
Die nicht-gewerbliche Distribution Russisch Dok präsentiert auf der 7. Langen Nacht der Filmfestivals ein Programm kurzer Arbeiten verschiedener AutorInnen. Eine Reise durch die Geschichte Petersburgs („Märchen aus dem Sumpf“ von Mikhail Zheleznikov), ein Besuch bei Flüchtlingen in Russland („2 ½ Wochen im Paradies“ von Evgenij Solomin), eine wortlose Oper („Kristallwelt“ von Svetlana Bychenko) und eine bezaubernde Familie Blinder („Vergebungstag“ von Dina Barinova).

Die 7. Lange Nacht der Berliner Filmfestivals findet statt am 24./25. August, von 15 Uhr bis 4 Uhr morgens. Präsentiert werden um die 100 Kurz- und Langfilme von 24 Filmfestivals in Berlin und Brandenburg. Vorführungen finden gleichzeitig in vier Sälen statt. Zusätzlich gibt es Konzerte der Berliner Gruppen Honolulu Transport, Ostberlin Androgyn, die Knusperflocken des Rap und Candice Gordon, wie des DJ What Difference Does it Make mit Rock ’n‘ Roll, Gothic, Garage, Psych und Post-Punk.