Robert Harting über die „Harting-Kurve“, die EM 2018 und seine Zukunft, Caster Semenya über Berlin, Gesa Krause über neue Ziele, Gina Lückenkemper über eine andere „Hausnummer“, Thomas Röhler über den Triumph des deutschen Speerwurf-Quartetts – das sagten die Sportler nach ihren Auftritten beim 75. ISTAF am 3. September im Berliner Olympiastadion.
Christina Obergföll (DEU/Speerwurf), Siegerin beim 75. ISTAF (64,28 m): „Es war unglaublich, einfach unbeschreiblich vor dem letzten Versuch. Schon nach dem fünften Versuch, als ich in Führung gegangen bin, kam das alles hoch. Alle Speerwerferinnen standen Spalier, da kamen mir schon die Tränen. Wahnsinn, dass ich bei meinem letzten Wettkampf noch einmal gewinne. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass das noch einmal so eine Nummer wird. Ich bin unheimlich dankbar für diesen heutigen Tag. Ich habe ganz kurz überlegt, ob ich noch ein Jahr dranhänge, weil es so schön war. Jetzt wird es aber nicht mehr schöner. Es ist toll, dass ich mit diesem Ergebnis und bei dieser Stimmung ‚Goodbye‘ sagen kann. Keine Ahnung, wo ich den fünften Versuch noch hergeholt habe. Ich hatte extreme Probleme mit dem Fuß. Vielleicht hat mich das so abgelenkt, dass ich gar nicht auf andere Dinge reagieren konnte. Boris sagte, lass den Arm oben. Beim vierten Versuch habe ich gemerkt, dass ich, wenn ich einen richtig treffe, den Wettkampf gewinnen kann. Und dann ist es passiert. Wahnsinn, der Abschied beim ISTAF war einfach megaschön!“
Thomas Röhler (GER/Speerwurf), Rio-Olympiasieger und Vierter beim 75. ISTAF (82,55 m): „Das war ein herrlicher Nachmittag für die deutsche Leichtathletik. Vier deutsche Speerwerfer vorn, perfekt. Es hat hier sehr viel Spaß hier gemacht, denn das Publikum ist nach dem starken ersten Durchgang natürlich sofort auf Betriebstemperatur gewesen. Ich habe mich auf dem vierten Platz eingereiht, aber das macht nichts. Ich bin einfach nur müde. Den Olympiasieg habe ich noch gar nicht richtig realisiert. Die Zahl der Medienanfragen ist natürlich enorm gestiegen.“
Robert Harting (GER/Diskus), Dritter beim 75. ISTAF (63,23m); auf seinen Wunsch hin wurde der Diskusring beim ISTAF in die andere Stadionhälfte verlegt und zentraler positioniert: „Ich bin unter den Top Drei – nach dieser Saison. Von daher kann ich mich freuen. Das Stadion sah atemberaubend aus, wir müssen nur gucken, dass wir jetzt die Leistung in den Ring kriegen. Es hat mir sehr gut gefallen und ich hoffe einfach, dass das so bleibt. Vielleicht können wir sogar bei der EM 2018 von hier werfen, das wäre ein kleines Träumchen. Ich werde es den Organisatoren ans Herz legen, den Ring so zu lassen. Ich nehme sehr viel aus dieser Saison mit. Es gibt mehrere Fehlerquellen, nicht nur der Hexenschuss vor Olympia, aber der demontiert natürlich emotionale Kraft. Es gab viele Vitalitätsprobleme und auch externe Umweltquellen, die man nicht beeinflussen kann. Ich freue mich auf die EM 2018 hier. Wenn ich da gewinne, dann ist Schluss. Werde ich da nur Zehnter, dann hänge ich wohl noch ein Jahr dran.“