Grüne Woche 2017 mit Schwerpunktthema Wasser – Ost-Ausschuss setzt Akzente im globalen Agrarforum. Vom 19. bis 21. Januar 2017 treffen sich in Berlin rund 60 Landwirtschaftsminister und mehr als 1.000 Agrarexperten und Wirtschaftsvertreter zum 9. Global Forum for Food and Agriculture (GFFA), der zentralen agrarpolitischen Auftaktveranstaltung der Internationalen Grünen Woche. Das GFFA diskutiert in diesem Jahr das Schwerpunktthema „Landwirtschaft und Wasser – Schlüssel zur Welternährung“.
Als Trägerverband des GFFA engagiert sich die Arbeitsgruppe (AG) Agrarwirtschaft im Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft auch 2017 wieder mit eigenen Veranstaltungen beim wichtigsten Forum der internationalen Agrar- und Ernährungswirtschaft.
„Ohne Wasser keine Landwirtschaft – das gilt überall auf der Welt. Wir brauchen einen stärkeren Dialog darüber, wie wir zukünftig mit der Ressource Wasser vorausschauend umgehen können“, sagt Torsten Spill, Geschäftsführer der Solana GmbH und Co-Vorsitzender der Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft beim Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft: „Wichtig sind konkrete Erfahrungen, über die wir uns international austauschen.“
„Dass offizielle russische Vertreter auch in diesem Jahr der Grünen Woche fernbleiben, ist ein Verlust“, hebt Spill hervor: „Die Zusammenarbeit zur Lösung der gegenwärtigen Konfliktfragen muss weitergehen. Die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft ist weiterhin bereit, ihren Beitrag zu einer Modernisierung des russischen Agrarsektors zu leisten.“ Russland war als wichtiges Agrarland bis 2015 auf der Grünen Woche stark vertreten, hatte dann aber 2016 unter dem Eindruck gegenseitiger Wirtschaftssanktionen seine Teilnahme erstmals abgesagt und behielt 2017 diese Linie bei.
Ost-Ausschuss-Veranstaltungen und -Treffen
Bereits am heutigen 18. Januar beteiligt sich der Ost-Ausschuss zwischen 15:00 und 17:00 Uhr an einem Runden Tisch in der Kasachischen Botschaft in Berlin zum Thema „Agrarpotenziale der Republik Kasachstan“ u.a. mit dem Exekutivsekretär des kasachischen Ministeriums für Landwirtschaft Yermek Kosherbaev.
Am Donnerstag, den 19. Januar, steht dann von 15:30-17:30 Uhr im City Cube der Messe Berlin die regionale Wassernutzung und der Ressourcenschutz im Mittelpunkt des Fachpodiums „Alles fließt? Die Ressource Wasser als entscheidender Faktor für die Agrarwirtschaft in Osteuropa und Zentralasien“. Experten aus Politik, Agrartechnik, internationaler Zusammenarbeit und landwirtschaftlicher Praxis werden im Rahmen des geplanten Fachpodiums gemeinsam die aktuelle Ausgangslage analysieren, Ansätze zur nachhaltigen Wasserversorgung landwirtschaftlich genutzter Flächen der Region diskutieren und Kooperationsmöglichkeiten zwischen Wirtschaft und Politik herausarbeiten. Die Veranstaltung wird gemeinsam von der AG Agrarwirtschaft im Ost-Ausschuss und dem Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) durchgeführt.
Am 20. Januar ist die AG Agrarwirtschaft im Ost-Ausschuss Kooperationspartner der Diskussionsveranstaltung „Sustainable growth – success factors and strategic options for the agribusiness in Ukraine“ (14:00 – 16:30 Uhr im City Cube) sowie des Empfangs in der ukrainischen Botschaft. Am 21. Januar ist die AG Agrarwirtschaft dann einer der Gastgeber des traditionellen GFFA-Empfangs der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft. Zu allen drei Veranstaltungen wird auch der ukrainische Minister für Agrarpolitik und Ernährung Taras Kutovii erwartet.
„Gerade im Agrarbereich zeigt die Entwicklung der Ukraine klar nach oben“ sagt Dirk Stratmann, Ländersprecher Ukraine der AG Agrarwirtschaft beim Ost-Ausschuss und Geschäftsführer der John Deere International GmbH: „Diese Entwicklung ist maßgeblich auch für die anderen Wirtschaftszweige des Landes“.
Neben den genannten Veranstaltungen der AG Agrarwirtschaft ist auch die Kontaktstelle Mittelstand des Ost-Ausschusses im Rahmen der Grünen Woche aktiv: Am Freitag, den 20. Januar, findet ein Business Frühstück Russland mit dem Titel „Was tun? Empfehlungen für den deutschen Mittelstand“ mit dem Schwerpunkt Agrar- und Ernährungswirtschaft statt.
Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Michael Harms bespricht zudem am 20. Januar in bilateralen Treffen mit dem usbekischen Landwirtschaftsminister und Vize-Premierminister Zoir Mirzayev und dem moldauischen Minister für Landwirtschaft und Ernährungsindustrie Eduard Grama die agrarpolitischen Herausforderungen in der Region.
Wirtschaftsgefüge im Wandel
Das Wirtschaftsgefüge in Osteuropa und Zentralasien hat sich in den vergangenen Jahren deutlich gewandelt: Die Weltmarkterlöse aus dem Export von Erdöl und Erdgas sind drastisch gesunken, die öffentlichen Haushalte der Länder in der Region stehen unter Druck. Umso stärker rückt die Agrarwirtschaft in diesen Ländern in den Fokus der wirtschaftlichen Entwicklung: Ackerbau, Obst- und Gemüseanbau, Fleisch- und Milchwirtschaft in Regionen mit oftmals umfangreich vorhandenen guten Böden bei gleichzeitig besonderen klimatischen Bedingungen versprechen in Zeiten einer weltweit weiter wachsenden Nachfrage nach Agrarprodukten neue volkswirtschaftliche Impulse.
Eine Voraussetzung für eine Intensivierung der Agrarwirtschaft in der Region ist der sichere Zugang zu Wasser. Pflanzen wie Tiere brauchen Wasser. Daher muss die knappe Ressource Wasser nicht nur vor Einträgen geschützt und der Zugang angemessen geregelt werden. Sie muss auch effizient genutzt werden. Das erfordert neben den institutionellen Spielregeln auch den Einsatz moderner Technik.
AG Agrarwirtschaft beim Ost-Ausschuss
Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft ist seit 1952 als gemeinsames Organ der Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft zentraler Ansprechpartner deutscher Unternehmen für die Märkte Russland, Belarus, Ukraine, Zentralasien, Süd-Kaukasus und Südosteuropa.
Die AG Agrarwirtschaft beim Ost-Ausschuss bündelt seit 2001 das internationale Engagement der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft Richtung Osteuropa und begleitet die dortigen agrarpolitischen Entwicklungen. Die Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft gehört zu den Gründungsinitiativen des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) als zentraler agrarpolitischer Auftaktveranstaltung der Internationalen Grünen Woche und engagiert sich als Träger des GFFA Berlin e.V.