Geschichtsinsel Zitadelle und Schauplätze der Ausstellung

Geschichtsinsel Zitadelle und Schauplätze der Ausstellung Neunhundert Jahre steingewordene Geschichte können die Besucherinnen und
Besucher auf der Zitadelle erleben: angefangen von den Relikten aus slawischer Zeit  und den Gebäuden der mittelalterlichen Burg Spandow bis hin zu den Bauten der Heeresgasschutzlaboratorien, die ab 1936 auf dem Gelände errichtet worden sind.  Schwerpunkt ist die Festungsanlage mit ihren Bastionen, Kurtinen, Kasematten und  Kavalieren (heute schlicht: Kanonentürmen). Die Zitadelle von Berlin-Spandau, im  16. Jahrhundert nach modernsten Gesichtspunkten der Festungsbaukunst gestaltet,  gilt heute als eine der besterhaltenen Renaissance-Festungen Deutschlands.

Das ehemalige Proviantmagazin

Das Proviantmagazin gehört in die erste Bauphase der Festung, die 1560 unter der Leitung von Francesco Chiaramella de Gandino begann. Erstmals 1578 erscheint das Magazingebäude in einem Zitadellenplan, den sein Nachfolger Rochus zu Lynar  wahrscheinlich anlässlich seines Amtsantrittes gezeichnet hat. Neben der Lagerung von Getreide, Korn und Lebensmitteln diente das dreistöckige Vorratsgebäude im 19.
Jahrhundert auch als Gefängnis.

1813, als die preußische Armee die von französischen Soldaten besetzte Zitadelle zurückeroberte, explodierte das Pulvermagazin der Bastion Königin, und das Proviantmagazin wurde schwer beschädigt. Der Wiederaufbau von 1814 bis 1817 sah „nur“ noch eine Länge von 114 Metern vor. Für die Heeresgasschutzlaboratorien, die von 1936 bis 1945 auf der Zitadelle untergebracht waren, entfernte man die Zwischendecken des Gebäudes. Somit verfügt es heute über eine Deckenhöhe von über acht Metern und eignet sich so hervorragend für die dauerhafte Unterbringung der Denkmäler, die im Rahmen von „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ gezeigt werden.

Dege Hanke Zitadelle

Foto: Spandauer Bürgermeisterkandidat und Kulturstadtrat Gerhard Hanke, Sprecher des Landesnetzwerks Aussiedler der CDU Berlin Georg Dege

Geschichtsinsel Zitadelle und Schauplätze der Ausstellung

Die ehemalige Kaserne

Das ehemalige Kasernengebäude dominiert mit seiner gelben Ziegelsteinfassade, einer Länge von 111 Metern und seiner exponierten Lage an der nördlichen Hofseite den Innenhof der Zitadelle. Es wurde 1859 bis 1861, vermutlich nach Plänen August Stülers, erbaut. Mit der Einrichtung der Heeresgasschutzlaboratorien in den 1930er Jahren auf der Zitadelle verschwand die klassizistische Fassade hinter einer grauen Putzschicht. In den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts konnte sie restauriert werden und erstrahlt heute in
altem Glanz.

Im Rahmen des Projekts »Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler« wird das Innere des Gebäudes saniert. Das Erdgeschoss beherbergt zukünftig Wechselausstellungen. Den Auftakt bildet der temporäre Teil der Ausstellung »Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler«, der die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte der Denkmäler nachzeichnet. Im ersten Obergeschoss findet parallel die Kunstausstellung „Enthüllt. Die andere Sicht auf Denkmäler“ statt. Die Räume des Dachgeschosses werden als Tagungsräume der Vermietung dienen.