Förderung der Mehrsprachigkeit in Berlin

Zweisprachigkeit ist ein Schatz, den es zu fördern gilt. Nach diesem Prinzip ist das in der letzten Koalitionsvereinbarung in Aussicht gestellte Konzept zur Förderung der Mehrsprachigkeit an der Berliner Schule heute im Rahmen der Fachtage „Herkunftssprachenunterricht und Mehrsprachigkeit“ vorgestellt worden. Das Konzept stellt die Förderung von Mehrsprachigkeit als ein zentrales Bildungsziel heraus und benennt es als Kernthema der Schulentwicklung. Das Konzept umfasst erstmalig bereits etablierte Schwerpunkte wie die Staatliche Europa-Schule Berlin und den bilingualen Sachfachunterricht in einem Gesamtkonzept. Für jeden Bereich werden Entwicklungsperspektiven und zum Teil bereits begonnene einzelne Maßnahmen aufgezeigt (z. B. Ausweitung des Herkunftssprachenunterrichts auf der Grundlage eines neuen Rahmenlehrplans, Förderung des bilingualen Unterrichts nach drei Modellen, Etablierung von Qualitätskriterien der guten mehrsprachigen Schule).

Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie: „Rund 150.000 Schülerinnen und Schüler, das sind etwa 40 Prozent aller Schülerinnen und Schüler unserer Schulen, sprechen in der Familie mindestens eine weitere Sprache neben dem Deutschen. Das ist eine besondere Gabe, die es zu pflegen gilt. Vor diesem Hintergrund ist Mehrsprachigkeit in einer Metropole wie Berlin nicht nur allgegenwärtige Lebensrealität. Mehrsprachigkeit bedeutet für uns auch Bildungsauftrag und Bildungschance zugleich. Von daher ist es nur folgerichtig, dass wir nun ein umfassendes Konzept zur Förderung der Mehrsprachigkeit vorlegen konnten.“

Das neu eingerichtete „Gremium Mehrsprachigkeit und SESB“, an dem neben der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, die Bezirksstadträte für Bildung, die Berliner Integrationsbeauftragte Katarina Niewiedzial und Vertreterinnen und Vertreter von Migrantenselbstorganisationen teilnehmen, begleitet seit 2021 kontinuierlich die Weiterentwicklung und Umsetzung des Mehrsprachigkeitskonzepts.

Für das Schuljahr 2021/22 sind zurzeit 13 neue Standorte und rund 40 neue Lerngruppen in den Sprachen Arabisch, Kurdisch, Polnisch (NEU), Russisch (NEU), Türkisch und Vietnamesisch (NEU) sowie ein weiterer Ausbau in die Sekundarstufe I geplant. Zudem ist die Entwicklung eines neuen Rahmenlehrplans Herkunftssprachenunterricht 1-10 in der Entwurfsfassung abgeschlossen. Er orientiert sich als Ergänzung an den bestehenden Fachlehrplänen der Berliner Schule. Polnisch und Russisch werden auch bereits regulär an Berliner Schulen unterrichtet.

Konzept zur Förderung der Mehrsprachigkeit liegt nun vor

Pressemitteilung vom 18.11.2021