Corona Virus das wichtigste Thema für 76 Prozent der Deutschen

Das Corona-Virus bewegt die Deutschen stärker als jedes andere Thema. Für drei Viertel der Bundesbürger (76%) ist Corona derzeit das wichtigste Thema – das ist im Themen-Radar der Spitzenwert in diesem Jahr. Daneben ist die Klima-Debatte in den Hintergrund getreten (nur noch für 3 Prozent ein wichtiges Thema).

Das Flüchtlingsdrama in Syrien, Griechenland und der Türkei ist für 38 Prozent ein wichtiges Thema, außerdem bewerten die Deutschen die Auswirkungen von Corona auf Wirtschaft und Börse (13%) und die US-Vorwahlen (9%) als wichtig.

Die Corona-Krise beeinflusst auch die politische Stimmung. Im RTL/ntv-Trendbarometer dieser Woche steigt die Wählermobilisierung: Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen ist gegenüber der Vorwoche um 5 Prozentpunkte zurückgegangen, von 27 auf 22 Prozent.

Davon profitiert die Union: 29 Prozent der Wahlwilligen würden derzeit CDU/CSU wählen, das ist ein Anstieg um 3 Prozentpunkte gegenüber der Vorwoche. Die Grünen verlieren zwei Prozentpunkte, die SPD einen Prozentpunkt. Die Werte der übrigen Parteien bleiben unverändert.

Wenn der Bundestag jetzt gewählt würde, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 29 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), SPD 14 Prozent (20,5%), FDP 6 Prozent (10,7%), Grüne 22 Prozent (8,9%), Linke 10 Prozent (9,2%), AfD 11 Prozent (12,6%). 8 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%).

Vertrauen zur Union wächst

„Welche Partei wird am besten mit den Problemen in Deutschland fertig?“ Unter dem Eindruck des Krisen-Managements in der Corona-Krise trauen dies in dieser Woche 20 Prozent der CDU/CSU zu (plus 4%). Die Grünen verlieren 2 Prozentpunkte (11%), die SPD einen Prozentpunkt (5%) und die sonstigen Parteien einen Prozentpunkt (7%). 57 der Bürger trauen weiterhin keiner Partei zu, die Probleme in Deutschland lösen zu können.

44 Prozent der SPD-Abwanderer wählen grün

Bei den Wahlberechtigten, die bei der Bundestagswahl 2017 noch SPD gewählt haben, zeigt sich, dass vor allem Jüngere und Erwerbstätige sowie Angehörige der politischen Mitte abgewandert sind. Von 100 SPD-Abwanderern würden derzeit 44 die Grünen, 16 die Union oder FDP und 7 die Linke wählen.

forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL: „Unter dem Eindruck der Corona-Krise wollen einige durch die innerparteilichen Vorgänge in der CDU verunsicherte und bislang in der Wahlenthaltung verharrende potentielle Anhänger der Union doch wieder der CDU oder CSU ihre Stimme geben, weil sie deren Führungspersonal mehr vertrauen als anderen politischen Akteuren. Dem neuen SPD-Spitzenpersonal trauen hingegen die meisten weder für die Bewältigung der Corona-Krise noch für die Beendigung der SPD-Krise irgendwelche Kompetenz zu.“

Die Meldungen sind mit der Quellenangabe RTL/ntv-Trendbarometer frei zur Veröffentlichung.

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa vom 9. – 13.03.2020 im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 2.503 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/–2,5 Prozentpunkte. Datenbasis für die Einschätzungen zur SPD: 2.091 SPD-Wähler bei der Bundestagswahl 2017, die heute nicht mehr SPD wählen wollen.