Boris Nemzow Forum in Berlin 2016

Boris Nemzow wäre am 9. Oktober 57 Jahre alt geworden. Bis zu seinem Tod im Jahr 2015 war er Abgeordneter in Jaroslawl. Der russische Politiker war einer der wichtigsten Führungsfiguren der russischen Opposition und Co-Vorsitzender der liberalen Partei Parnas, sowie langjähriger Partner der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Deutschland. Am 9. Oktober 2016 wurde  in Berlin der Dokumentarfilm „Nemzow“ gezeigt. Die Dreharbeiten begannen praktisch gleich nach der Ermordung des bekannten Polikers. Seine Tochter Schanna Nemzowa, die mittlerweile in Deutschland lebt, hatte vor einigen Monaten ein Buch über ihren Vater veröffentlicht. Am 9. Oktober eröffnete Schanna Nemzowa in Berlin auch den ersten Forum, der den Namen ihres Vaters trägt. Das erste Boris Nemzow Forum fand in Berlin unter dem Motto „Russland und Europa: 25 Jahre Transformation – Erwartungen und Ergebnisse“.  An diesen Veranstaltungen nahmen viele nahmhafte Politiker und Experten aus Deutschland und Russland teil: Michail Chodorkowski, Gründer der Open-Russia-Bewegung, Liliya Shibanova, Gründerin der Wahlbeobachtergruppe „Golos“, sowie die ehemaligen Bundesminister der FDP Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Gerhart Baum.

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Schanna Nemzowa in Berlin

Russland und Europa: 25 Jahre Transformation – Erwartungen und Ergebnisse

Die wechselvollen Beziehungen zwischen Russland und Europa haben seit Jahrhunderten einen entscheidenden Einfluss auf das Schicksal des Kontinents. Dessen jüngste Geschichte wurde besonders vom Fall des Eisernen Vorhangs und dem damit verbundenen Zusammenbruch der Sowjetunion geprägt. Die Geschehnisse vor 25 Jahren markieren einen wichtigen Wendepunkt in den russisch-europäischen Beziehungen, die nach vielen positiven Entwicklungen nun einen neuen Tiefpunkt erreicht haben. Durch die Annexion der Krim hat sich der Kreml international isoliert – politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Die Auswirkungen dieser Isolation sind in Russland auch innenpolitisch zu spüren.

25 Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist es an der Zeit, die Entwicklung der russisch-europäischen Beziehungen kritisch zu hinterfragen und zu diskutieren. Wo steht Russland heute? Welche Chancen der Vergangenheit wurden verpasst? Und wie werden sich die Beziehungen zur EU dadurch in den nächsten Jahren verändern? Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist es wichtig, Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen, um mögliche Ansätze für den Umgang mit der gegenwärtigen Situation zu finden. Wir laden Sie herzlich ein,diese Themen mit uns zu diskutieren und mögliche Lösungskonzepte zu erarbeiten.

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Michail Chodorkowski, Gründer der Open-Russia-Bewegung. Für ihn wurde Berlin zu einem besonderen Ort. Vor einigen Jahren landete Michail Chodorkowski in Berlin nach seiner Entlassung aus der Haft.

Organisiert wurde die Veranstaltung von der Boris-Nemzow-Stiftung für die Freiheit mit Unterstützung der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit der FDP. Die ganztägige Konferenz hat zum Ziel, die letzten 25 Jahre in Russland aus politischer, ökonomischer und zivilgesellschaftlicher Sicht zu beleuchten.

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