Berliner Filiale des Moskauer Theaters „Schule des modernen Bühnenstücks“ im Februar 2019

Am 8. und 9. Februar werden im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin die Theaterstücke „Das Haus“ und „Der Uniformmantel/Der Mantel“ gezeigt. Die Inszenierungen werden von der Berliner Filiale des Moskauer Theaters „Schule des modernen Bühnenstücks“ aufgeführt; die Aufführungen finden im Rahmen des internationalen Kulturprojekts „Russische Saisons“ in Deutschland statt.

Am 8. Februar wird das Publikum die Aufführung „Der Uniformmantel/Der Mantel“ – eine moderne Version der Erzählung „Der Mantel (Originaltitel: Schinel-Uniformmantel)“ von Nikolai Gogol – beurteilen. Den Zuschauern wird angeboten, in den Gogolschen Uniformmantel zu „schlüpfen“, wie der Theaterregisseur Joseph Raichelgaus bemerkt, die „Dialoge, die Oper, das Ballett, die Tänze auf dem Eis für die Theaterschauspieler“ zu sehen.
Die berühmte Geschichte des Akakij Baschmatschkin und seines Mantels wird zu den Melodien von Maxim Dunajewskij im Arrangement von Dmitrij Choronko präsentiert. Die ironischen Verse von Vadim Schuk, die paradoxen Dialoge, der jazzige Drive, Groteske und Mystik, die Verbindung von Gegebenheiten des 19. und des 21. Jahrhunderts erstaunt die Theaterleute nicht weniger, als der riesige Uniformmantel – Symbol des gescheiterten Traums eines kleinen Mannes, der zum Ende der Handlung den ganzen Zuschauersaal einhüllt.

Der Regisseur des Stücks, Joseph Reichelgaus ist verdienter Künstler und Volkskünstler der Russischen Föderation, Preisträger der Auszeichnung der Stadt Moskau im Bereich Kultur und Kunst, Professor der Russischen Akademie für Theaterkunst (GITIS), Gründer und künstlerischer Leiter des Moskauer Theaters „Schule des modernen Bühnenstücks“.
Am 9. Februar werden die Zuschauer in die Reality-Vorstellung „Das Haus“ nach einem Stück des russischen Dramaturgen Jewgenij Grischkowez einbezogen, das dieser nach Motiven seiner eigenen Lebensgeschichte geschrieben hat. Die Hauptfigur, ein erfolgreicher Doktor, der von dem Verdienten Schauspieler Russlands Igor Solotowizkij gespielt wird, beschließt ein Haus außerhalb der Stadt zu kaufen. „Niemand sagt: gehen wir in die Wohnung! Alle sagen: gehen wir NACH HAUSE!“, räsoniert er. Allerdings wartet eine unangenehme Überraschung auf den Doktor: die begüterten Freunde sind nicht bereit, ihm einen großen Geldbetrag zu leihen.
Die Besonderheit der Inszenierung besteht nicht nur im Spiel der Schauspieler, sondern auch in der ungewöhnlichen Ausstattung des Stücks durch die Szenografin Maria Tregubowaja: die Schauspieler befinden sich im Saal in Reichweite der Zuschauer. Außerdem wird das variable Finale des „Hauses“ auf einem Bildschirm gezeigt, was das angekündigte Thema offen lässt.

Die Berliner Filiale des Moskauer Theaters „Schule des modernen Bühnenstücks“ hat seit dem 1. Dezember 2018 seine Bühne im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin. Das Projekt ist ein Ergebnis der langjährigen Zusammenarbeit der beiden Kultureinrichtungen. Die Moskauer Truppe tritt zweimal im Monat auf der Bühne des Russischen Hauses der Wissenschaft und Kultur auf und bietet den deutschen Zuschauer an, einzelne Aufführungen zu besuchen oder ein Abonnement für die Saison 2018/2019 zu erwerben.
„Mit der Eröffnung der Filiale des Moskauer Theaters in Berlin möchten wir nicht nur für das russische Theater in Europa werben und die Aufmerksamkeit des deutschen und russischsprachigen Publikums auf die moderne russische Theaterkunst lenken. Auch das ist sicher wichtig. Aber das tun bereits viele unserer Theater mit ihren Gastspielen in Deutschland. Das Theater „Schule des modernen Bühnenstücks“ ist deshalb einzigartig, weil es in Berlin ansässig ist und den Berliner Zuschauern regelmäßig und beständig neue Theaterstücke präsentiert. Die Zuschauer haben somit die Möglichkeit, sich in das Konzept unseres Theaters, seinen Stil, die Ästhetik und die individuelle Handschrift zu vertiefen. In Zukunft werden wir auch damit beginnen, gemeinsam mit russischen und deutschen Künstlern Theaterstücke zu produzieren. Dies ist eine ganz besondere Form der Integration zweier Theaterkulturen. Und wir sehen darin eine humanistische Mission zur Erhaltung der Verbindung zwischen den Ländern, des Friedens und der Zusammenarbeit“, sagt Joseph Raichelgaus.
Im Januar 2019 zeigte die Truppe die Aufführungen „„Russisches Leiden… vom Verstand“ und „SEHR Böse Ratschläge“. Von März bis Mai sind sechs Vorstellungen geplant.

Berliner Filiale des Moskauer Theaters „Schule des modernen Bühnenstücks“ im Februar 2019

Veranstaltungsort: Russisches Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin
Friedrichstraße 176-179, 10117 Berlin

Programm:

8. Februar
19:00 – Aufführung „Der Mantel“

9. Februar
19:00 – Aufführung „Das Haus“