Wintersport hat Zukunft ITB 2016

Wintersport hat Zukunft. Mit dieser klaren Aussage haben sich der Deutsche Skiverband, der Deutsche Skilehrerverband und der Snowboard Verband Deutschland auf der ITB in Berlin positioniert. Im Rahmen des Dein Winter. Dein Sport. Symposiums, das am heutigen Freitag erstmals auf der weltgrößten Tourismusmesse stattfand, war das zentrale Thema, wie die Kids in Zukunft in den Schnee gebracht werden können. Um die touristischen Angebote an die Folgen des Klimawandels anzupassen und Antworten auf die Variabilität des Wetters zu finden, ist es entscheidend, dass alle Leistungsträger in der Wintersport-Branche zusammenarbeiten.

„Für viele Reisende ist der Wintersport eine echte Leidenschaft. Deshalb gehört dieses Thema selbstverständlich auch auf die weltweit größte Reisemesse der Welt. Der klassische Winterurlaub in den Skiregionen steht heute verstärkt in Konkurrenz zu Urlaubsorten mit Sonnengarantie. Wir freuen uns, mit dem Dein Winter. Dein Sport. Symposium auf der ITB Berlin einen Beitrag leisten zu können, um den Wert des Skiurlaubs einem großen, internationalen Publikum nahezubringen“, sagte Messechef David Ruetz zum Auftakt des Symposiums.

„Sport und Bewegung sind auch in Zukunft die Hauptmotive für einen Urlaub in den Bergen“, betonte anschließend Prof. Ralf-Dieter Roth, Leiter des Instituts für Natursport und Ökologie an der Deutschen Sporthochschule (DSHS) in Köln, im Rahmen des Symposiums. „Schnee und damit der Wintersport spielen dabei eine besondere Rolle.“ Das belegen unter anderem die Bergprofilstudie, eine repräsentative Untersuchung des Management Center Innsbruck im Quellmarkt Deutschland zum Thema Sommer- und Winterurlaub in den Bergen, sowie weitere wissenschaftliche Arbeiten des Instituts für Natursport und Ökologie der DSHS. „Das Erlebnisgut Schnee ist einzigartig und nicht gleichwertig zu ersetzen“, sagte Roth. Darum sei dieser auch in Zukunft von zentraler Bedeutung für touristische Angebote – in den Alpen genauso wie in den deutschen Mittelgebirgen und unabhängig davon, ob es ein zentrales oder ein ergänzendes Element im Angebot ist.

Zentrale Frage: Wie bringen wir die Kids in den Schnee?

Für die Zukunftsfähigkeit einer Urlaubsregion sei entscheidend, dass sie an 365 Tagen im Jahr Erlebnisse mit hoher Qualität anbieten kann. „Es wird immer Regionen mit mehr oder weniger Schnee geben“, sagte Roth, der auch Mitglied im Beirat Umwelt und Sport des Bundesumweltministeriums ist. „Dabei ist aber wichtig, dass alle Leistungsträger vor Ort zusammenarbeiten, also Bergbahnen, Hotellerie, Gastronomie und vor allem auch die Skischulen.“

Gemeinsam müssten Anstrengungen unternommen werden, um die touristischen Angebote an die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels anzupassen. „Dieser Prozess läuft schon länger und muss konsequent fortgesetzt werden“, ergänzte Roth. Gleichzeitig warnte er aber davor, alle Entwicklungen pauschal mit dem Klimawandel zu erklären. „Die Variabilität der Witterung ist das Thema, für das wir Antworten benötigen.“ Darum sei die zentrale Aufgabe weniger, sich darüber Gedanken zu machen, wie die Situation in 20 Jahren aussehen könnte. Vielmehr müsse sich die Tourismusbranche damit beschäftigen, wie sie die nachwachsenden Generationen für den Schneesport begeistert. „Wir müssen uns überlegen, wie wir die Kids in den Schnee bringen.“

Daran anknüpfend diskutierten auf der Messe zwei hochkarätig besetzte Runden über die Zukunft des Wintersport-Tourismus. Mit dabei waren neben Prof. Roth die Dein Winter. Dein Sport. Paten Miriam Vogt, Michaela Gerg und Peter Schlickenrieder sowie Jens Huwald (Geschäftsführer Bayern Tourismus) und Jörg Peter Krebs (Deutschland-Direktor Schweiz Tourismus). Ergänzt wurde das Podium durch Prof. Hubert Siller (Leiter Department Tourismus am Management Center Innsbruck) sowie Vertretern der führenden deutschen Anbieter für Wintersport-Reisen:
Kristina Oehler (ruf Reisen), Thomas Bartel (SnowTrex) und Jörn Knissel (alpetour).

Wintersport

Die Stimmen der Dein Winter. Dein Sport. Paten zum Symposium

Miriam Vogt, Weltmeisterin Alpine Kombination: „Wir sind alle Kinder des Wintersports. Um andere dafür zu begeistern, müssen wir einen Perspektivenwechsel machen und uns im Klaren sein, was jeder Einzelne beitragen kann. Der große Mehrwert von Dein Winter. Dein Sport. ist, dass sich die zahlreichen unterschiedlichen Protagonisten zusammenschließen, um gemeinsam den Wintersport voranzutreiben.“

Michaela Gerg, WM-Bronzemedaillen-Gewinnerin Ski Alpin: „Die Ansprüche an den Wintersport haben sich verändert. Auch für Skischulen ist es inzwischen entscheidend, dass sie ihr Angebot kreativ und flexibel gestalten, denn die Gäste planen ihre Urlaubsaktivitäten nicht mehr im Voraus. Sie kommen zu uns und wollen ein flexibles Angebot. In diesem Winter haben wir auf
diese Art und Weise so viele Gäste glücklich gemacht wie noch nie.“

Peter Schlickenrieder, Olympia-Silbermedaillengewinner Langlauf: „Unser Ziel muss es sein, das Erlebnisgut Schnee zu schützen, um auch noch unseren Kindern und Enkelkindern die
Leidenschaft und die Begeisterung für den Wintersport mitgeben zu können. Dazu müssen wir uns alle gemeinsam mehr mit dem Thema Klimaschutz beschäftigen und bewusster damit umgehen.“