Russische Filmwoche in Berlin 2018 Diskussion und Eröffnung

Die 14. Russische Filmwoche in Berlin und der Partner des Festivals, online video streaming service ivi, laden zum Pressegespräch ein: Thema: Der Streamingmarkt in Russland und in Deutschland – aktuelle strategische Herausforderungen und Strategien. Das Gespräch findet am 26.11. um 17 Uhr im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur (Friedrichstr. 176-179) vor der offiziellen Eröffnung des Filmfestivals statt.
Traditionell wird das Publikum bei der russischen Filmwoche nicht nur mit dem aktuellen russischen Kino, sondern auch mit den neuesten Trends in der Entwicklung des nationalen Filmmarktes bekannt gemacht. In diesem Jahr steht der Filmstreamingmarkt im Mittelpunkt. Gerade in diesem Segment unterscheiden sich die Märkte in Deutschland und in Russland erheblich.
Die Popularität von bezahlten VOD-Diensten wächst in der Welt rasant. In Deutschland erreichte der Markt Ende 2017 zum ersten Mal Massenindikatoren (entsprechend Goldmedia Forschung): 18% der Haushalte hatten mindestens einen bezahlten VOD-Dienst abonniert. Marktführer sind Amazon Prime und Netflix.
Wie ist die Situation in Russland? Der wichtigste Player auf dem legalen Streamingmarkt in Russland, der 40% der Zuschauer hält, ist das russische online video streaming service ivi, das in den Medien oft als „russisches Netflix“ bezeichnet wird. Die Gesamtzahl der Nutzer von ivi (einschließlich der GUS-Staaten, Deutschlands, der USA, Israels und anderer Länder) übersteigt inzwischen 48 Millionen Einzelbesucher pro Monat. Das Unternehmen ist nicht nur auf den Online-Vertrieb von Film- und TV-Content spezialisiert, sondern produziert verstärkt eigene Kinofilme wie auch Netflix und große legale Akteure auf dem internationalen Markt sind bei der Eigenproduktionen aktiv. Trotz der zunehmenden Beliebtheit von legalen Streamingdiensten und der schnellen Entwicklung von Technologien, nutzt ein Teil des Publikums Ressourcen mit raubkopiertem Content (laut ivi-Analysten bleiben etwa 80% der russischen Online-Contents illegal). Wie behaupten sich legale Streamingdienste gegen die Piraterie? Das Problem der illegalen Nutzung ist auch für die russischsprachige Bevölkerung Deutschlands relevant. Heutzutage kann kein legaler Streamingdienst alle Bedürfnisse des Nutzers durch seinen Content abdecken. Wenn Netflix und Amazon ein breites Publikum in Deutschland ansprechen, werden Nischeninhalte für russischsprachige Migranten durch Dienste wie ivi repräsentiert, die sich gegen Piraterie behaupten müssen.
Die Situation in Deutschland ist anders, und dennoch gibt es viele gemeinsame Themen und Berührungspunkte. Wie sind die Herausforderungen für Filmfestivals und Kinos im Kontext der schnell wachsenden Online-Dienste: Konfrontation oder Synergie der Medien? Gibt es allgemeine Trends beim Onlinekonsum von Filmen in Russland und Deutschland? Welche Strategien verfolgen lokale Player im Wettbewerb mit globalen Marktführern? Wie behaupten sich legale online streaming services gegen die Piraterie?

Russische Filmwoche in Berlin 2018 Diskussion und Eröffnung

An der Diskussion nehmen folgende Experten teil:

Aleksandr Prasdnikow – Leiter des Bereiches der internationalen Entwicklung des online streaming services ivi
Dr. Kathrin Brunner – Geschäftsführerin des Consulting-Unternehmens Starberry.the media factory. Sie ist Expertin auf dem deutschen VOD-Markt
Grigori Podzemelni – Produzent der Russische Filmwoche in Berlin, Direktor der Filmproduktionsfirma „Interfest“
Julia Kuniß – künstlerische Leitung des Projektes in Berlin, Interkultura Kommunikation
Jörg Taszman, freier Journalist (u.a. für DLF Kultur, Radio Eins, MDR Kultur und Epd Film) und Moderator, der auf den osteuropäischen Film- und Fernsehmarkt spezialisiert ist.

Ablauf:

16:30 – Registrierung der Teilnehmer und Empfang
17:00 – 18.00 Diskussion
18:00 – 19:00 – Begrüßungscocktail mit den Gästen der Eröffnung der Russischen Filmwoche
19.00 – offizielle Eröffnung der Russischen Filmwoche und Vorführung des Filmes «Spitak», Regisseur Aleksandr Kott stellt seinen Film vor, nach der

Filmvorführung – Q&A, anschließend Empfang im Foyer