Pascal Wehrlein Interview Formel 1 Saison 2016

Letztes Jahr wurde Pascal Wehrlein zum jüngsten DTM-Champion der Geschichte gekürt, dieses Jahr geht er als Formel 1-Pilot für den englischen Rennstall Manor-Mercedes an den Start. Damit ist der 21-Jährige neben Sebastian Vettel, Nico Rosberg und Nico Hülkenberg der vierte deutsche Fahrer in der Königsklasse. Im RTL-Interview spricht Pascal Wehrlein über seine Erwartungen an die erste Saison im Formel 1-Zirkus..
Dieses Jahr feiern die Formel 1 und RTL ihre 25-jährige TV-Partnerschaft. Seit 1991 zeigt der Kölner Sender die Königsklasse nonstop und exklusiv im Free-TV. Die Sendezeiten für das Auftaktrennen im australischen Melbourne: Sonntag, 20.3., 5.15 Uhr: Countdown; 6.00 Uhr: Rennen; 8.30 Uhr: Wiederholung Rennen. Pascal Wehrlein im Interview.

23.02.2016, MONTMELO/BARCELONA (SPANIEN): Mit dem Formel 1-Team Manor kommt ein weiter deutscher Fahrer ins Rennen. Pascal Wehrlein (21) startet das erste Mal als Pilot in der Formel 1-Saison 2016.
23.02.2016, MONTMELO/BARCELONA (SPANIEN): Mit dem Formel 1-Team Manor kommt ein weiter deutscher Fahrer ins Rennen. Pascal Wehrlein (21) startet das erste Mal als Pilot in der Formel 1-Saison 2016.

Pascal, wie fühlt es sich für Sie an, in der Königsklasse angekommen zu sein?
„Richtig cool! Man realisiert auf jeden Fall, dass man sehr weit gekommen ist und seinen Traum erreicht hat. Klar, jetzt in der Formel 1 möchte ich mich natürlich auch durchsetzen, aber wenn ich jetzt zehn Jahre zurückdenke, hätte ich es mir gerne so erträumt, wie es heute ist. Ich glaube, nach dem ersten Rennen in Australien realisiert man es erst richtig, weil bisher alles wie gewohnt abläuft. Ich fahre meine Testfahrten, trainiere viel und gebe alles, aber ein Rennen bin ich noch nicht gefahren.“

Sie haben als kleiner Junge mit dem Kartfahren angefangen. Inwieweit haben Sie es damals schon für möglich gehalten, Formel 1-Fahrer zu werden?
„Ich habe immer daran geglaubt. Ich habe immer gewusst oder gehofft, dass ich eines Tages das Zeug dazu habe, Formel 1-Fahrer zu werden. Ich habe auch alles dafür gemacht. Ich habe nie etwas ausgelassen, habe immer 100 Prozent gegeben und mich voll darauf konzentriert. Ich hab nie daran gezweifelt. Klar weiß man, mal hat man einen guten und mal einen schlechten Tag, aber man muss daraus lernen und immer sein Maximum geben. Und jetzt habe ich es geschafft.“

Wenn Sie sich selbst beschreiben müssten: Welche Eigenschaften haben Sie? Was für ein Typ ist Pascal Wehrlein?
„Eigentlich mag ich es nicht, über mich selbst zu sprechen, aber ich glaube als Rennfahrer bin ich sehr ehrgeizig. Ich bin mit einem zweiten Platz nicht zufrieden. Wenn jemand was besser oder anders gemacht hat, schau ich mir das immer an und will dann wieder besser sein als er. Ich will die anderen schlagen, egal wie viel Erfahrung sie haben und wie viel älter sie sind. Und ich glaube zumindest, dass ich auch sehr schnell lerne. Ich kann mich schnell an neue Gegebenheiten gewöhnen und das habe ich auch in der Vergangenheit gezeigt.“

Einige Experten fragen sich: Wäre es nicht für Ihre Karriere besser gewesen, noch ein Jahr in der DTM dranzuhängen, bis vielleicht in den Top-Teams ein Platz frei wird?
„Ich glaube, dass Manor für mich ein sehr gutes Team ist zum Anfang, zum Erfahrungen sammeln und um die Formel 1 als Fahrer kennen zu lernen. Ich glaube auch, dass Manor dieses Jahr deutlich mehr Potenzial hat als die letzten zwei Jahre und deswegen glaube ich, dass es für mich ein guter Schritt war. Klar, ich kann es nicht vorhersagen. Vielleicht fahren wir dieses Jahr auch nur hinterher, aber ich hoffe einfach, dass wir den Anschluss an die anderen Teams finden und dann auch mit ihnen um die Positionen kämpfen können. Wenn das möglich ist, dann war es der richtige Schritt.“

Mit welchem Ergebnis oder welcher Schlagzeile wären Sie am Ende der Saison zufrieden?
„‘Pascal Wehrlein – außerordentliche Rookie-Saison!‘“

Foto: RTL / Lukas Gorys