Fotografen schützen sich nicht vor Datenverlust

Fotografen in ganz Europa verlieren immer wieder ihre aufgenommenen Bilder und andere unersetzliche Daten. Der Grund: Laut neuer Untersuchungsergebnissen führen sie keine Sicherungen ihrer Speicherkarten, Computer, Tablets und Smartphones durch. An der internationalen Studie von Verbatim und der Royal Photographic Society anlässlich des Weltsicherungstags am 31. März nahmen 1.800 Fotografen teil. Über ein Viertel hatte bereits Datenverluste auf ihrem Computer oder Smartphone erlitten.

Einer von fünf Fotografen sichert seine Daten auf seinem Computer nicht oft genug. Sie geben an, zu faul zu sein oder dass dies zu lange dauern würde. Ein Drittel der Fotografen sichert NIE die auf dem Mobiltelefon oder Tablet gespeicherten Daten, obwohl beinahe einer von zehn zugibt, dass ihm das Gerät schon einmal irrtümlich in die Badewanne oder die Toilette gefallen ist.

Verständlicherweise sind Fotografen am meisten besorgt, ihre Bilder zu verlieren, gefolgt von persönlichen Dokumenten, Videos und Musik. Die meisten Untersuchungsteilnehmer schätzten, dass sie rund 220.000 Fotos auf Computern, Smartphones, Tablets und Datenspeichergeräten speichern. Folglich sind beinahe 400 Millionen Bilder der Untersuchungsteilnehmer gefährdet, außer sie ergreifen entsprechende Maßnahmen.

„Man geht automatisch davon aus, dass Fotografen achtsamer als die meisten von uns mit ihren Daten umgehen, um sie vor Verlust zu schützen. Doch die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, dass Sicherungen nicht regelmäßig durchgeführt werden und Datenverlust öfter vorkommt als man annimmt, selbst unter professionellen Fotografen“, bemerkt Dr. Michael Pritchard, Generaldirektor der Royal Photographic Society.

Ergänzend meint er: „Am 31. März sollte man daran denken, seine Daten zu sichern, obwohl ich rate, jeden Tag als Weltsicherungstag zu erachten.“

Rüdiger Theobald von Verbatim erklärt: „Während es extrem wichtig ist, regelmäßig Backups zu erstellen, sollte man auch eine bewährte Methode gegen Datenverlust befolgen: die ‚3-2-1-Regel‘. Vereinfacht kann diese Regel so beschrieben werden: Man fertigt mindestens drei Kopien auf zwei unterschiedlichen Medien an, wobei eines dieser Medien an einem anderen Ort als die anderen aufbewahrt wird. Diese Maßnahmen stellen sicher, dass zumindest ein Backup Ihrer Daten überlebt, wenn Ihrem Computer, Tablet oder Smartphone etwas zustößt.“

Dutzende Untersuchungsteilnehmer berichteten, dass sie bereits Bilder, darunter auch Hochzeitsfotos, und wichtige E-Mails und Dokumente, verloren haben. Ein Teilnehmer erzählte von einem schrecklichen Verlust seiner fotografischen Arbeit aus über sechs Jahren, während ein anderer kostbare Familienfotos verloren hatte. Über 10 Prozent gaben an, im vergangenen Jahr nie den Inhalt ihres Mobiltelefons oder Laptops gesichert zu haben, sodass sie gekaufte Software und Musik verloren.

Die Gründe, warum Fotografen ihre Daten auf ihrem PC verloren, waren Hardwarestörungen (52 Prozent), beschädigte Software (13 Prozent), versehentliche Beschädigung (7 Prozent), ein Computervirus (3 Prozent) und Diebstahl (1 Prozent).

Die Wiederherstellung von Computerdaten ist ein heikles Unterfangen. Wenn ein physischer Schaden aufgetreten ist und die Festplatte in einem Reinraum repariert werden muss, können Kosten von über £ 500 (€ 650) entstehen. Eine Garantie, dass alle Daten wiederhergestellt werden können, gibt es dabei keine.

Online-Backupdienste erlebten in den letzten Jahren einen regelrechten Boom. Dennoch gab ein Drittel der an der Umfrage teilnehmenden Fotografen an, dass sie schon einmal Probleme beim Zugriff auf die in der Cloud gespeicherten Datendateien hatten. 5 Prozent haben sogar bei der Verwendung von Cloud-Speicherlösungen Daten verloren.

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Ein Sprecher von Verbatim meinte dazu: „Man sollte sich nicht völlig auf Online-Speicheranbieter verlassen, denn es gibt keine Garantie gegen den Verlust von Daten. Online-Backupdienste sind eine hervorragende Ergänzung zu lokalen Backups, aber kein Ersatz dafür.“

„Offensichtlich widmen die Verbraucher nicht genügend Aufmerksamkeit der zu erwarteten Lebensdauer der Medien, die sie verwenden. Die durchschnittliche externe Festplatte und USB-/Flash-Speichersticks sind sehr nützlich für mobile kurzfristige Lösungen, doch ihre Lebensdauer ist normalerweise auf nicht einmal zehn Jahre beschränkt. Für jene, die ihre Daten archivieren möchten, entwickelte Verbatim eine Blu-Ray Disk mit 100 GB. Gemäß internationalen Lebensdauer-Teststandards besitzt sie eine Nutzungsdauer von über 1.000 Jahren.“

„In einer Zeit, in der Technologie unglaublich preisgünstig und die Angebotsvielfalt verwirrend groß ist, ist es wesentlich, sich die alte Weisheit vor Augen zu führen: Man bekommt, wofür man bezahlt. Egal ob es sich um externe Festplatten, USB-Sticks oder optische Medien handelt – es ist wichtig, technische Produkte von renommierten und vertrauenswürdigen Herstellern zu kaufen“, erklärte er.

Die Umfrage unter 1.800 Fotografen, die im März 2016 abgeschlossen wurde, wurde von der Royal Photographic Society und Verbatim durchgeführt, einem Unternehmen, das USB-Laufwerke, tragbare Festplatten und optische Medien (CDs, DVDs und Blu-Ray Disks) vertreibt. Die Stichprobe enthielt europäische Fotografen aus Großbritannien, Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien und den Niederlanden.