Birgit Monteiro Grußwort zum 20 jährigen Jubiläum des Vereins Lyra e.V.

Zum 20 jährigen Jubiläum des Lichtenberger Vereins Lyra e.V. kamen viele Vertreter aus Politik und Musik ins Kulturzentrum Karlshorst. Auf dem Foto: Vereinsvorsitzender Walter Gauks, Sängerin Diana Maria Krieger und Bundestagsabgeordneter Heinrich Zertik, Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch, Bezirksbürgermeisterin von Lichtenberg Birgit Monteiro (SPD). Der 1996 gegründete Verein zählt zu den aktivsten Förderern der Integration von Spätaussiedlern und russischsprachigen Einwanderern in Berlin-Lichtenberg. Entstanden ist der Integrationsverein aus einer Gruppe von russlanddeutschen Musikern und Sängern – daher die antike Lyra als Markenzeichen. Vorsitzender des Vereins ist seit 2009 Walter Gauks.

Birgit Monteiro Grußwort zum 20 jährigen Jubiläum des Vereins Lyra e.V.

Liebe Mitglieder des Vereins Lyra e.V.,

herzlichen Glückwunsch zum 20. Geburtstag!

Alles begann vor 20 Jahren mit einem Chor. Dann kamen Instrumente und der Tanz hinzu. Eines der Instrumente war und ist die Lyra, ein Zupfinstrument. Die singenden und musizierenden Menschen, die sich zusammenfanden, hatten eins gemeinsam: sie waren und sind Deutsche, aber sie sind nicht hier in Deutschland geboren. Die russische Sprache spielte und spielt eine besondere Rolle für sie.

Lyra entstand aus dem Bedürfnis heraus, sich auch in der neuen Heimat die Kultur und Sprache zu bewahren und zu pflegen, die die Deutschen aus Russland und anderen ehemaligen Sowjetrepubliken hierher mitgebracht hatten. Außerdem half man, Behördenbriefe zu übersetzen und organisierte eine Begleitung zu Ämterterminen.

Für Lichtenberg war und ist dieses Engagement sehr wichtig, sind doch die Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion die größte Zuwanderergruppe im Bezirk.

Für viele Menschen war es nicht leicht, in der neuen Heimat anzukommen und eine Arbeit zu finden. Der Verein Lyra leistete hier eine enorme Hilfe zur Selbsthilfe. Es entstand ein lebendiges und vielfältiges Vereinsleben. Lyra wurde zu etwas Vertrautem in der neuen und noch fremden Heimat.

Insbesondere der damalige Bezirksbürgermeister Herr Dr. Friedersdorff erkannte schnell die Bedeutung von Lyra für die Aussiedler und Lichtenberg. Hier wurde Integration betrieben, lange bevor dieses Wort so präsent war wie heutzutage. Mit dem Wachstum des Vereins kam auch die Professionalisierung. Gemeinsam mit dem Bezirksamt entstanden die ersten Projekte. Es gab nun diese und jene Projektgelder und die ersten hauptamtlichen Mitarbeiter konnten eingestellt werden. Der Verein wuchs weiter. Viele Menschen fanden Arbeit durch Lyra oder wurden hier weiterqualifiziert. Auch der heutige Vorsitzende Walter Gaucks hat hier einst ein Praktikum absolviert.

Lyra ist auch 20 Jahre nach der Gründung ein wichtiger Eckpfeiler der Lichtenberger Vereinslandschaft. Der Verein entwickelt sich ständig weiter und ist lebendiger denn je. Die KultSchule zeigt das eindrucksvoll. Sie ist ein Haus für alle Menschen sowie unterschiedlichste Vereine und Nutzungen, koordiniert und bespielt wird das alles von Lyra.

Aber auch das Gründungsanliegen von Lyra – Menschen bei der Ankunft in ihrer neuen Heimat zu helfen – ist heute genauso aktuell wie in den Gründerjahren. Es kommen noch immer Menschen aus Osteuropa nach Deutschland. Nur ein Teil von ihnen sind Deutsche, aber sie haben genau die gleichen Wünsche, Hoffnungen und Schwierigkeiten, wie die Aussiedler vor 20 Jahren. Lyra ist wie selbstverständlich ein Ansprechpartner für sie.

Lyra schaut über den eigenen Tellerrand hinaus, kooperiert sehr eng mit der Vereinigung der Vietnamesen in Berlin-Brandenburg und unterstützt den Bezirk Lichtenberg tatkräftig bei der Integration von Geflüchteten.

Für die wertvolle Arbeit der letzten 20 Jahre danke ich allen Vereinsmitgliedern, Ehrenamtlichen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr herzlich und freue mich auf das, was zukünftig neues im konstruktiven Miteinander entstehen wird. Nochmals herzlichen Glückwunsch!

Birgit Monteiro
Bezirksbürgermeisterin