Wahlen 24 09 2017 Schulz Interview über Renten und Bildung

Im Falle eines Wahlsieges würde Martin Schulz folgende thematische Schwerpunkte mit besonderer Dringlichkeit behandeln, wie er im heutigen RTL-Interview mit Peter Kloeppel ausführt: „Bildung, Pflege, Rente – Bei der Pflege erleben wir zurzeit dramatische Dinge. Was uns Pfleger und Pflegerinnen sagen, was wir in Pflegeheimen sehen bisher, ist ja eines so reichen Landes wie Deutschland unwürdig. Ich würde einen Neustart in der Pflege fordern.“

Martin Schulz zum Thema Bildung: „Die ‚Nationale Bildungsallianz‘, die wir vorgelebt haben mit den sieben Ministerpräsidenten der SPD, hat eine Vereinbarung getroffen, dass wir sofort, was wir ‚Nationale Bildungsallianz‘ nennen, auf den Weg bringen. Der Bund sollte aus seinem Haushaltsüberschuss schnell Geld zur Verfügung stellen, vor allen Dingen für Schulsanierungen, eine bessere Ausstattung der Schulen. Die Investition in die Breitband-Infrastruktur brauchen wir dringend, nicht nur in den Schulen. Chile hat ein besseres Breitband-Angebot, Mexiko übrigens auch als die Bundesrepublik Deutschland. Das ist eine Bilanz von Angela Merkel nach zwölf Jahren.“

Mit klaren Worten warnt der SPD-Kanzlerkandidat vor der AFD: „Wir leben in einer Umbruchphase und das, was wir für sicher hielten, vor allem die bedingungslose Bejahung unserer Demokratie, unserer demokratischen Grundwerte steht auf dem Spiel. Die AFD ist eine rassistische, fremdenfeindliche, vor allem aber auch demokratiefeindliche Partei. Diese Respektlosigkeit, diese anmaßende Arroganz mit der andersdenkende oder andersfarbige oder anderssprachige Menschen in diesem Lande niedergemacht werden, das schockiert […] Diese Totengräber der deutschen Demokratie hatten wir schon einmal. In mir und meiner Partei haben die einen energischen Gegner.“

Gefragt nach den Lektionen, die Schulz aus dem Wahlkampf gelernt hat, betont er die Rolle Deutschlands in Europa: „In Berlin sind sich nicht alle immer über die besondere Bedeutung Deutschlands in Europa bewusst. Deutschland hat eine ganz besondere Verantwortung für Europa, das muss man in Erinnerung rufen. Das ist eine Lektion, die ich gelernt habe. Die zweite Lektion ist: Deutschland ist ein wohlhabendes Land, aber nicht alle Menschen in Deutschland sind wohlhabende Menschen. Die dritte Lektion: Der junge Pfleger, der Angela Merkel gesagt hat ‚In unserem Land liegen alte Menschen in ihren Exkrementen und werden nicht versorgt‘ – das in einem der reichsten Länder der Erde! Ich finde, das verstößt gegen Artikel I des Grundgesetzes: ‚Die Würde des Menschen ist unantastbar‘.“

Schulz beschreibt sein persönliches Befinden gegen Ende des Wahlkampfes wie folgt: „Meine Haut ist nicht dicker und auch nicht dünner geworden. Ich bin, wie ich bin. Ich mache das jetzt bis Sonntagabend erfolgreich zu Ende. Aber ich habe auch eine innere Mitte. Ich war mal ganz unten, jetzt bin ich ganz oben. Es ist gut, wenn man für sich selbst in der Mitte verbleibt.“ Abschließend äußert er sich weiterhin zuversichtlich zum Wahlausgang seiner Partei: „Es klappt am Sonntagabend!“

Das RTL-Interview führte RTL-Chefmoderator Peter Kloeppel am Rande einer Wahlveranstaltung von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz in Gelsenkirchen.

Erste Ausschnitte zeigt n-tv bereits im laufenden Nachmittagsprogramm und das Interview in voller Länge um 19 Uhr. In den Hauptnachrichten „RTL Aktuell“ gibt es ab 18.45 Uhr eine ausführliche Zusammenfassung. Das komplette Interview zeigt dann das „RTL Nachtjournal“ in einem Spezial ab 00.15 Uhr.

Wahlen 24 09 2017 Schulz Interview über Renten und Bildung

RTL führt die Sommerinterviews wieder ein: Im Vorfeld der Bundestagswahl interviewt RTL-Chefmoderator Peter Kloeppel den Kanzlerkandidaten der SPD, Martin Schulz (r.).

RTL-Chefmoderator Peter Kloeppel und der Kanzlerkandidaten der SPD, Martin Schulz (r.)
Foto: MG RTL D / Frank Hempel