Wahl in Sachsen 1 09 2019 Ergebnisse

Eines zeichnet sich jetzt schon ab: Klare Wahlsieger mit einem eindeutigen Regierungsauftrag des Wählers wird es am 1. September vermutlich nicht geben. Weder in Sachsen noch in Brandenburg. Dafür wird es im Anschluss viel Bewegung in der Parteienlandschaft geben, da es in beiden Bundesländern für eine Zweierkoalition vermutlich nicht mehr reichen wird. Auch deshalb spielt das „Wer-mit-wem?“ in diesen Wahlkämpfen eine so wichtige Rolle.

Wahl in Sachsen 1 09 2019 Ergebnisse

Wahl in Sachsen

In Sachsen lagen CDU und AfD in Umfragen zuletzt gleichauf, die SPD schwächelte. Für Ministerpräsident Kretschmer (CDU) bedeutet das, er muss neben den Sozialdemokraten vermutlich einen weiteren Partner finden, um seine Regierungsarbeit fortzusetzen.

Die Grünen könnten ein starker Koalitionspartner sein. Der Höhenflug der Partei geht wohl auch in Sachsen weiter. Allerdings zeigte sich Spitzenkandidatin Katja Meier zuletzt irritiert vom Ministerpräsidenten, der ihrer Partei politische Sturheit vorwarf und sie in diesem Punkt auf eine Stufe mit der AfD stellte.

Die FDP wird erneut von Holger Zastrow in den Wahlkampf geführt. Nach fünf Jahren außerparlamentarischer Opposition will er die Liberalen am liebsten direkt in Regierungsverantwortung bringen. Die Fünfprozenthürde scheint nicht unüberwindbar.

Die Linke ist traditionell stark in Sachsen. Doch die zuletzt desaströsen Ergebnisse bei Europa- und Kommunalwahlen lassen Kandidat Rico Gebhardt vorsichtig werden.

Für die CDU kommt seine Partei nicht als Koalitionspartner infrage. Dafür könnte sich SPD-Landeschef Martin Dulig für ein linkes Bündnis Rot-Rot-Grün erwärmen. Er versucht, gegen die schlechten Umfragewerte und das allgemeine SPD-Tief Themen zu setzen – bisher mit mäßigem Erfolg.

Die AfD spielt bei allen anderen Parteien keine Rolle in den Koalitionsüberlegungen und bestimmt dennoch diesen Wahlkampf und die Berichterstattung. Zurzeit kämpft die Partei noch juristisch um ihre Kandidatenliste, die der Landeswahlausschuss wegen Formfehler stark einkürzte. Dennoch sieht sich Spitzenkandidat Jörg Urban bereits als Wahlsieger. Die Chancen, stärkste Kraft in Sachsen zu werden, sind gut.