Drei Komponenten verhalfen den BR Volleys am Donnerstag zum Ausgleich in der Playoff-Finalserie 2019: Die Leidenschaft des Teams, der Mut zum Risiko und die heimische Kulisse in der Max-Schmeling-Halle. Letztere wird den Berlinern zwar am Sonntag (05. Mai um 14.30 Uhr) in Friedrichshafen fehlen, erreicht man jedoch in den anderen beiden Bereichen das absolute Maximum, ist auch ein Erfolg am Bodensee nicht unmöglich.
Das zweite Finalspiel bot einfach alles, was sich der neutrale Volleyballfan nur wünschen kann. Volle Ränge, zweieinhalb Stunden Spitzenvolleyball und am Ende eine denkbar knapp siegreiche Heimmannschaft. Wie das BR Volleys Team nach einem verkorksten Auftaktsatz (17:25) die Wende herbeiführte, dürfte auch dem letzten der knapp 7.500 Zuschauer imponiert haben. Nach einem schwachen Start kam unter anderem mit der Einwechslung von Kyle Russell neue Energie in das Berliner Spiel. Der US-Amerikaner agierte zwar nicht fehlerfrei, scheute aber weder im Angriff noch Aufschlag das Risiko und begeisterte das Publikum. Am Ende verwandelte „Mr. Muscle“ den Ball zum Matchgewinn und Ausgleich höchstpersönlich.
Nun findet das „Duell der Giganten“ am Sonntag in der ZF Arena seine Fortsetzung und dürfte die Massen noch mindestens zwei weitere Male elektrisieren (Match 4 am 08. Mai in der Max-Schmeling-Halle). „Der Vorteil liegt weiterhin beim VfB, aber warum soll es uns nicht gelingen, den Häflern einen Sieg zu stehlen“, ist Kapitän Sebastian Kühner vor der Abreise guter Dinge. „Es ist nicht einfach, die kompakte Spielweise der Friedrichshafener zu knacken, aber zu Hause haben wir bewiesen, dass es möglich ist. Auswärts werden wir es erneut versuchen und dafür alles geben.“, verspricht Kühner.
Was die Berliner in der ZF Arena erwartet, haben Kühner & Co zum Auftakt der Serie zu spüren bekommen. Dort wehte ihnen am Bodensee ein rauer und druckvoller Wind entgegen, den insbesondere der polnische Diagonalangreifer Boladz mit seinen Aufschlägen entfachte. Der VfB Friedrichshafen dürfte gewillt sein, vor allem den Service wieder zu verbessern. Im zweiten Duell blieb die BR Volleys Annahme stabil und ließ kein einziges Ass des Kontrahenten zu. „Wenn Moritz, Nicolas und Samu es gemeinsam schaffen, wieder derartig geschlossen zu bleiben, werden wir unsere Möglichkeiten bekommen“, weiß Kapitän Kühner, dass es ohne einen gut funktionierenden Annahmeriegel beim Pokalsieger wieder schwierig werden dürfte.
Rund 30 Auswärtsfans setzen #ourMISS10N zusammen mit dem Team am Sonntag fort und werden dabei hoffentlich auch etwas unterstützende Energie aus dem Volleyballtempel mit nach Friedrichshafen bringen. Wenn die Männer von Trainer Cedric Enard ihren Mut und ihre Leidenschaft ebenfalls mit ins Schwabenland nehmen, ist vielleicht eine Überraschung möglich. Ob dies gelingt, kann wie immer beim Public Viewing im Billiard International (Knesebeckstraße 38) verfolgt werden, denn SWR und rbb übertragen das Match als Livestream auf ihren Online-Plattformen.
Volleyball Friedrichshafen – Berlin BR Volleys Playoff Finale 05 05 2019 Live Stream
Im Livestream auf swr.de/sport: http://x.swr.de/s/zsg
Im Livestream in der SWR-Mediathek: https://swrmediathek.de/index.htm