Am Samstag erst wurde Thomas Tuchels Vertragsverlängerung bei Paris St-Germain bis 2021 bekannt gegeben, am Sonntag traf RTL den 45-Jährigen am Rande des Grand Prix von Monaco zum Interview. Dabei sprach Tuchel u.a. über seinen neuen PSG-Vertrag, die Dominanz der Premier League und die Favoriten in den beiden Europapokalfinals in der kommenden Woche.
Thomas Tuchel Interview RTL Mai 2019
RTL-INTERVIEW MIT PSG-TRAINER THOMAS TUCHEL
ES GIBT NOCH VIEL ZU TUN, ES IST NOCH NICHT ZU ENDE
Thomas Tuchel zu…
… seiner Vertragsverlängerung bei PSG:
„Wir haben schon sehr früh verlängert, im Januar oder Februar. Aber es wurde noch nicht bekannt gegeben. Aufgrund der vielen Spielen hat der Verein dann keine Zeit gefunden, es zu verkünden. Ich hatte es jetzt, als es bekannt gegeben wurde, schon fast wieder vergessen.
Wir haben das Gefühl, dass die Arbeit dort nicht beendet ist und das es wichtig war, an alle ein Signal zu geben, dass man weiter im Fahrersitz sitzt und weiter dran bastelt, ein Team zu bauen und die beste Performance auf den Platz zu bekommen. Da haben wir auf jeden Fall noch Luft. Es war eine sehr, sehr gute Saison von Beginn an. Mit dem Aus gegen Manchester United in der Champions League hatten wir auf jeden Fall einen kleinen Bruch, weil wir in der Meisterschaft so viele Punkte Vorsprung hatten. Es gibt noch viel zu tun, es ist noch nicht zu Ende.“
…die Dominanz der englischen Mannschaften im Europapokal:
„Ich habe das Gefühl, dass sich die englischen Teams adaptiert haben an ihre Liga und den Wettbewerb. Vor ein paar Jahren war es noch ein Wettbewerbsnachteil in Europa, dass sie so eine harte Liga haben. Die Mannschaften waren im Frühjahr dann oft müde und überspielt ohne Winterpause. Jetzt haben sie ihre Lehren daraus gezogen. Die Liga wird stärker und stärker. Sie haben ihre Kadergrößen umgebaut, haben breitere Teams aufgestellt und wechseln mehr das Personal. Und die Spieler haben sich daran gewöhnt, dass sie alle drei Tage auf allerhöchstem Niveau gefordert werden. Sie haben Individuell auch eine Anpassung vollzogen. Es ist ein krasser Verdrängungswettbewerb dort: Entweder du passt dich an, deinen Lebensstil, deine Professionalität und deine Intensität im Spiel. Oder du schaffst es einfach nicht auf dem Niveau.“
…dem Eindruck, dass die Bundesliga im internationalen Vergleich absackt:
„Im Vergleich zu England ja, so wie Frankreich auch. Der Wettbewerb in England ist auf jeden Fall der härteste und der, der den Spielern am meisten abfordert.“
…dem UEFA Europa League-Finale Chelsea gegen Arsenal:
„Ich sehe da keinen Favoriten und glaube, dass beide Teams am Finaltag komplett auf Augenhöhe sind.“
…dem UEFA Champions-League-Finale Liverpool gegen Tottenham:
„Nach dem Verlauf der Saison würde man natürlich sagen, dass Liverpool favorisiert ist. Aber Tottenham ist sehr unangenehm, die spielen jetzt in der Außenseiterrolle so ein Finale. Beide Mannschaften definieren sich für mich komplett auch übers Team, was eine schöne Nachricht ist für den Fußball. Deshalb traue ich mich nicht, einen Favoriten wirklich zu benennen.“
