Tennis French Open 2017 Prognose – Zverev und Djokovic

Vor dem Hauptfeldstart der French Open sprach der Deutsche Tennis Bund mit Davis Cup-Kapitän Michael Kohlmann – über die Chancen von Rom-Champion Alexander Zverev, die Form von Jan-Lennard Struff, Andre Agassi als neuen Coach von Novak Djokovic und die Atmosphäre beim zweiten Grand Slam-Turnier des Jahres.

Tennis French Open 2017 Prognose – Zverev und Djokovic

Michael Kohlmann über…
…die Chancen von Alexander Zverev:

Das ist vor der Auslosung natürlich immer schwierig vorherzusagen. Dank seines Erfolges in Rom wird er an Position neun gesetzt sein, was generell wichtig ist, da er dadurch den großen Namen
zunächst aus dem Weg geht. Er hat in diesem Jahr schon drei Turniere gewonnen, sein Sieg am Wochenende in Rom war das bisherige Highlight seiner Karriere. Er hat gezeigt, dass er in Topform
ist. Was in Paris möglich ist, das ist schwer zu prognostizieren. Wie weit es geht, hat mit Auslosungsglück zu tun, damit, wie man in ein Turnier startet und ob man die Form über so einen
langen Zeitraum halten kann. Aber ich bin überzeugt, dass er zumindest sehr gute Chancen hat, die zweite Woche zu erreichen.

…die Reife von Zverev für einen Grand Slam-Titel:

Letzte Woche habe ich gesagt, dass ihm noch ein Zwischenschritt fehlt, nämlich der Sieg bei einem Masters-Turnier. Nun ist ihm dieser in Rom gelungen. Unglaublich! Damit ist er jetzt in jedem Fall reif für einen Grand Slam-Titel. Aber natürlich sind Best-of-Five-Matches noch mal etwas ganz anderes. Dennoch gehört er nach seinem Sieg in Rom für mich zum Kreis der French Open-Favoriten.

…die aktuelle Form von Jan-Lennard Struff:

Jan-Lennard hat in den letzten Wochen sehr gute Leistungen gezeigt, zuletzt im Viertelfinale bei den BMW Open gegen Alexander Zverev (6:3, 6:7, 6:7, Anm. DTB) hat er ein großartiges Match gespielt.
Er hat endlich eine Konstanz bekommen, die ich mir immer von ihm gewünscht habe. Er steht aktuell auf Platz 47 in der Weltrangliste. Und ich denke, dass er noch Luft nach oben hat.

…den Paris-Debütanten Maximilian Marterer:

Die Entwicklung von Maxi gefällt mir. Er macht keine unglaublichen Sprünge, sondern ist jemand, der sich in kleinen Schritten weiterentwickelt. Inzwischen ist er in den Top 130 der Welt angekommen. Die French Open werden sicher eine Riesenerfahrung für ihn. Er ist in der Qualifikation an Position 24 gesetzt. Das ist definitiv eine gute Ausgangslage.

…die Verpflichtung von Andre Agassi als Trainer von Djokovic:

Ich würde mich freuen, künftig auch häufiger Steffi Graf zu treffen (lacht). Agassi war einer der besten Spieler aller Zeiten und dazu noch ein absoluter Sympathieträger. Ich kann mir gut vorstellen, dass es ihm wie zuvor Boris Becker gelingt, noch ein paar Prozent aus Djokovic herauszuholen.

…seinen persönlichen Favoriten auf den Sieg:

Definitiv Rafael Nadal! Er ist das Nonplusultra auf Sand – und er wird besonders heiß darauf sein, seinen zehnten Titel in Roland Garros zu gewinnen.

…das besondere Flair der French Open:

Die Stimmung ist immer speziell, die Atmosphäre toll und die Tribünen proppenvoll. Insbesondere am Mittwoch, dem Kindertag, ist es dort immer besonders laut und belebt.