Tag der Aussiedler und Vertriebenen in Berlin 16 09 2017 Foto

Unter dem Motto „Mitmachen und mitgestalten – wir wählen!“ setzte der „Tag der Aussiedler und Vertriebenen“ ein klares Zeichen für demokratische Werte und gegen Populismus. Die Veranstaltung fand am 16. September 2017 statt. An diesem Samstag erwartete die zahlreichen Teilnehmer in der Alten Börse Berlin-Marzahn ein umfangreiches Programm mit Fachforen, Podiumsdiskussionen, Reden, Infoständen und musikalischen Beiträgen. Der inhaltliche Fokus lag auf der Bundestagswahl am 24. September. Einige Parteien hatten die exklusive Möglichkeit genutzt, um sich den potentiellen Wählern vorzustellen.

„Tag der Aussiedler und Vertriebenen“ fand unter der Schirmherrschaft des Bundestagsabgeordneten Heinrich Zertik statt. In der Alten Börse Berlin-Marzahn waren Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet angereist.

„Aussiedler und Vertriebene kehren in das Land ihrer Vorfahren heim, sie bewahren die schmerzhaften Erfahrungen von Leid und Unrecht der Weltkriege über Generationen hinweg. Die Geschichte ihrer Integration in Deutschland ist eine Erfolgsgeschichte. Sie bereichern unsere Gesellschaft, ihre kollektiven Erinnerungen sind inzwischen integraler Bestandteil unserer gemeinsamen Geschichte. Mit ihren Traditionen tragen sie zur kulturellen Vielfalt unseres Landes bei und wirken als Brückenbauer, die uns unsere Nachbarn in Ost- und Mitteleuropa besser verstehen lassen“, so Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters.

„Wir Deutsche aus Russland waren 250 Jahre unterwegs und sind in Deutschland, unserer Heimat, angekommen. Wir bringen einen Schatz an kulturellen Erfahrungen und interkultureller Kompetenz in die deutsche Gesellschaft. Es gibt keine einfachen Antworten auf schwierige Sachverhalte und genau deswegen müssen wir Populismus eine klare Absage erteilen. Wir müssen für unsere Ideen und Vorstellungen streiten und kämpfen, aber wir dürfen dabei nie den Weg von Demokratie, Toleranz und Freiheit verlassen“, so Schirmherr Heinrich Zertik. Er ist der erste – und bislang einzige – Bundestagsabgeordnete aus den Reihen der Deutschen aus Russland, zu denen mehr als 2 Millionen Bundesbürger gezählt werden.

„In Berlin stellen die Deutschen aus Russland eine große Gruppe da: Ihre Vereine bereichern das Miteinander und das Kulturleben – bestes Beispiel ist das Integrationshaus LYRA in der Lichtenberger KULTschule. Ich finde es wichtig, dass russlanddeutsche Persönlichkeiten, Institutionen und Verbände nun vor der Bundestagswahl klar Gesicht zeigen – und sich dagegen verwehren, dass ihre Bevölkerungsgruppe populistisch vereinnahmt oder medial stigmatisiert wird“, so Dr. Gesine Lötzsch, Bundestagsabgeordnete aus Berlin-Lichtenberg.

„Persönlich miteinander das Gespräch zu suchen ist immer besser, als übereinander zu reden. Das gegenseitige Kennenlernen von Politik, Bürger, Institutionen und Initiativen steht im Mittelpunkt des Programms beim Tag der Aussiedler und Vertriebenen“, so Organisator Walter Gauks, Vorsitzender von LYRA e.V. und der Jugendorganisation der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (JUGEND-LmDR). Er stellte das Internetportal www.wir-waehlen.info vor, mit dem Deutsche aus Russland einen überparteilichen Aufruf formulieren, bei der Bundeswahl die Stimme abzugeben und sich nicht populistisch vereinnahmen zu lassen. Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Gesellschaft zeigen entschlossen Gesicht, um FÜR demokratische Werte zu werben.

Programm, Initiatoren und Gäste

Der „Tag der Aussiedler und Vertriebenen“ ist eine Initiative von mehr als 25 Organisationen bzw. Partnern. Dazu gehören: Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V., Parteien (CDU , SPD, DIE LINKE, DIE GRÜNEN und FDP), Aussiedlernetzwerk der CDU, Ost und Mitteldeutsche Vereinigung der CDU-Berlin, Bibel Seminar Bonn e. V., 14. Hamburger Verein der Russlanddeutschen e. V., Monolith GmBH, VIRA e. V., Monolith e. V., Museum für Russlanddeutsche Kulturgeschichte, Zeitung Aussiedlerbote, Neue Semljaki, Wanderausstellung über die Geschichte der Deutschen aus Russland und viele mehr.

Diese Veranstaltung besuchten zahlreiche Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Gesellschaft – darunter Dr. Heinrich Derksen, Waldemar Eisenbraun, Kornelius Ens, Dr. Hannah Neumann, Kevin Hönicke, Gottlieb Krune, Marina Schmieder, Viktor Kirchgässner, Arthur Steinhauer, Reingoldt Schulz.

Musikalische Beiträge kamen von dem Bläserensemble der Evangelischen Freikirche Detmold-Hohenloh und Tenor Rudolf Reimer (Mennoniten-Brüdergemeinde Bielefeld-Heepen).

Die Organisation und Koordination der Veranstaltung übernahmen Lyra e. V. und Jugend-LmDR unter der Leitung von Walter Gauks.