Panagiota Petridou Interview über Traumauto

Ob Familienbus mit 240.000 gelaufenen Kilometern oder Kleinwagen mit Motorproblemen – wenn dringend ein anderes Auto her muss, aber das nötige Kleingeld fehlt, ist das ein Fall für eine der besten Autoverkäuferinnen Deutschlands: Panagiota Petridou! In den neuen Folgen ‚biete Rostlaube, suche Traumauto‘ verhilft sie Besitzern von schrottreifen Autos zu ihrem Wunschfahrzeug – wenn alles gut geht! Denn das neue Auto müssen sich die 37-Jährige und ihr KFZ-Team hart erarbeiten: Angefangen mit der Rostlaube des Auftraggebers müssen sie drei Mal nacheinander einen Wagen auf Vordermann bringen und gewinnbringend verkaufen, bis der Erlös für das Traumauto reicht. Damit das klappt, muss Panagiota Petridou ihr ganzes Verhandlungsgeschick unter Beweis stellen. Und auch die Auftraggeber sind gefragt – oder zumindest ihre Nerven. Denn sicher ist nur eines: Ihr altes Auto sehen sie nie wieder. Doch ob sie tatsächlich ihren Traumwagen bekommen oder der Gewinn nur für eine Notlösung reicht, entscheidet sich erst zum Schluss! Das gilt ab sofort auch für Besitzer von hochwertigen Fahrzeugen. Denn auch sie können ihre Autos in Panagiota Petridous Hände geben, um ein noch besseres Fahrzeug zu erhalten. Ob es der Power-Griechin gelingt, den erwünschten Wagen zu ergattern, oder ob es am Ende traurige Gesichter gibt, muss sich erst noch zeigen…

Panagiota Petridou

Foto: Vox

Panagiota Petridou wurde am 13.07.1979 in Solingen/NRW geboren. Nach einer Ausbildung zur Groß- und Außenhandels-Kauffrau verkaufte sie unter anderem Computersysteme, Schuhe und Mobilfunk-Geräte und war im Vertrieb von Triathlon-Bekleidung tätig. 2004 wechselte sie als Verkäuferin zum Autohersteller „MINI“, wo sie nach kurzer Zeit zur Verkaufsleiterin aufstieg. Über sechs Jahre lang war Panagiota Petridou im Ranking der besten MINI-Neuwagen-Verkäufer Deutschlands unter den Top Ten – mehrmals sogar als beste Verkäuferin in Deutschland! Seit Dezember 2010 hilft sie außerdem verzweifelten Autobesitzern in der VOX-Doku-Soap „biete Rostlaube, suche Traumauto“.

Wie hat sich dein Leben durch „biete Rostlaube, suche Traumauto“ verändert?
Ich bin genauso bodenständig und verrückt wie ich vorher war, weil ich einfach nur das Gefühl habe, dass während meines Jobs eine Kamera läuft – so wie ich im Fernsehen bin, bin ich auch sonst. Ich arbeite immernoch einmal bis zweimal pro Woche im MINI Center und ich möchte das auch gern so lange beibehalten wie möglich, weil ich meine Mitarbeiter nicht einfach so im Stich lassen möchte und mein Chef viel für mich getan hat, indem er mich zum Beispiel parallel drehen ließ.

Wie unterscheidet sich dein Alltag im Autohaus von deinen Einsätzen für „biete Rostlaube, suche Traumauto“?
Es sind einfach andere Leute, die bei uns ins Autohaus gehen. Ich bin ja Neuwagen-Verkaufsleiterin, das heißt, ich habe Kunden, die wissen, was sie möchten, sie stellen sich das Fahrzeug zusammen und vergleichen natürlich Preise. Meist haben wir feste Preise, das heißt, in jedem Autohaus kostet der Wagen dasselbe, dann geht es vor allem darum, den Kunden zu verzaubern. Da gewinnt nicht immer der, der den besten Preis macht, sondern der, der den Kunden im Herzen berührt. Und ich verbiege mich auch im Autohaus nicht. Ich hatte schon Kunden, die mir gesagt haben: ‚Wissen Sie, warum ich das Auto gekauft habe – weil ich am Anfang dachte, Sie sind die Putzfrau, so wie sie da im Schneidersitz auf Ihrem Stuhl dasaßen.’ Echt bleiben ist die Devise.

Wie viele Kunden kommen noch in dein Autohaus um Autos zu sehen – wer will eigentlich dich sehen?
Es ist ganz witzig, dass wirklich Leute kommen, die im Laden rumspazieren, ein Paar Prospekte mitnehmen, zehn Minuten vor meinem Schreibtisch hin- und hergehen, und dann kommen sie irgendwann um die Ecke und sagen: ‚Ich find die Sendung total cool.’ Die kommen manchmal echt von weit weg um festzustellen: Die Panagiota gibt es wirklich, die arbeitet wirklich im Autohaus und sieht wirklich so aus.

Durch „biete Rostlaube, suche Traumauto“ können Menschen dir auch bei Verhandlungs-Tricks in die Karten schauen. Wird das zum Problem bei Verhandlungen im Autohaus?
Ich bin letztens einmal in einen Laden reingekommen und hab gesagt, dass ich einen Kühlschrank und eine Waschmaschine suche. Und da sagte der Verkäufer dann ‚Ja ja, aber mit mir kannst du nicht so verhandeln wie im Fernsehen.’ Dann bin ich fast wieder zur Tür raus, als der Verkäufer hinterher kam und wollte, dass ich bleibe. Ich fragte ihn: ‚Meinst du, ich kaufe irgendwas in meinem Leben, ohne, dass wir über den Preis sprechen?!’ Daraufhin hat er gesagt, okay, dann machen wir das. Die Leute freuen sich dann auch darauf. Es gab auch schon im Autohaus Kunden, die von meinen Kollegen weggegangen sind und gesagt haben, wir würden das Auto gern bei Panagiota kaufen, mein Mann würde so gern mal mit ihr verhandeln. Das Witzige ist, dass die Leute dann bei mir sitzen und ich mein Programm einfach durchziehe. Die fragen dann ‚Ist da im Preis noch was drin?’ und ich sage ganz klar: ‚Nö. Ist ja nicht Fernsehen, ist die Realität hier.’ Dann wird meistens viel gelacht und sie sagen ‚Cool, die sagt wirklich einfach nein’. Eigentlich machen sie den Selbsttest und merken dann: Die ist tatsächlich so. Mit der ist nicht gut Kirschen essen.

Wie wird man eine der erfolgreichsten Autoverkäuferin Deutschlands?
Mit Liebe zum Verkauf, mit Leidenschaft zum Vertrieb! Man kann viele Verkaufstaktiken erlernen, zum Beispiel Körpersprache richtig zu deuten, verdammt gut zuzuhören, aufmerksam zu sein, Dinge wie Abschlusssicherheit und die richtige Bedarfsanalyse. Klassische Schulungen sind aber nicht zwangsläufig der Schlüssel zum Erfolg. Man kann zum Beispiel auch immer den Namen des Kunden nennen, ‚Guten Tag, Herr Schneider, möchten Sie etwas trinken, Herr Schneider, hatten Sie eine gute Anreise, Herr Schneider.’ Aber das machen 8000 andere Verkäufer auch und es interessiert keinen toten Sheriff. Man muss die Menschen lieben. Wenn man seinen Kunden nicht liebt, ist es unheimlich schwer, ihm etwas zu verkaufen. Man muss Bock auf Menschen haben und hinter dem Produkt stehen.

Worauf sollte man achten, wenn man ein Auto kaufen will?
Es ist wichtig seinen Bauch entscheiden zu lassen. Nicht immer dahin gehen, wo es am günstigsten ist, oder einfach nur Zahlen miteinander vergleichen, sondern eher: Habe ich mich beim Verkäufer verstanden gefühlt, hat der mir alles erklärt, hat der mir vielleicht sogar Sachen ausgeredet, gesagt, sie brauchen den Motor nicht oder diese Sonderausstattung ist unwichtig. Man sollte den Bauch entscheiden lassen und überlegen, wer hat mir ein gutes Gefühl gegeben, wer hat Know-how und Menschlichkeit. Wer hat guten Service geboten – Und das ist ganz schwierig.

Was ist dein privates Traumauto?
Ein MINI Cooper S und den fahre ich auch, schon seit vielen Jahren. Und es ist immer noch so, dass ich aus dem Haus rauskomme und denke, dass ich den allerschönsten Wagen der Welt habe. Ich liebe dieses Auto. Der lacht mich auch an. Und ich habe den auch getuned: Ich hab die Antenne rot lackiert und einen schwarzen Fuchsschwanz drauf.

In der Sendung machst du Woche für Woche andere Menschen glücklich. Was macht dich glücklich?
Ein gutes leckeres Essen, viel Sport, viel Reisen und mein Auto. Außerdem bin ich unheimlich positiv und denke auch nie, dass irgendetwas nicht gut läuft oder irgendetwas nicht zu bewältigen wäre! Den Kopf immer oben halten und grenzenlos optimistisch sein – Das macht glücklich!