Nawalny in Moskau festgenommen – Kommentar CDU

Russischer Oppositioneller wurde unter fadenscheinigen Vorwürfen festgenommen. Nach seiner freiwilligen Rückreise in die Russische Föderation wurde der Oppositionelle Alexei Nawalny noch am Flughafen festgenommen. Dazu erklären der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dr. Johann Wadephul und Dr. Andreas Nick, Leiter der deutschen Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates:

Dr. Johann Wadephul: „Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert die umgehende Freilassung von Alexei Nawalny. Das russische Regime hat zunächst durch den erfolglosen Giftanschlag und nun durch die Verhaftung die politische Bedeutung Herrn Nawalnys selbst gestärkt. Die Anhänger des russischen Oppositionspolitikers, die russische Opposition und der Westen müssen jetzt sehr darauf achten, dass gegen einen inhaftierten Nawalny nicht das nachgeholt wird, was mit dem Giftanschlag nicht erreicht wurde. Mit Sergej Magnitzky ist schon einmal ein prominenter Kreml-Kritiker im Gefängnis umgebracht worden – so etwas darf sich keinesfalls wiederholen! Anstatt sich politisch mit Herrn Nawalny auseinanderzusetzen, hat das russische Regime ihn unter dem abstrusen Vorwurf eines angeblichen Verstoßes gegen Bewährungsauflagen bei Einreise in sein Heimatland verhaftet. Das Vorgehen der russischen Sicherheitskräfte und die abstrusen Vorwürfe, gegen Bewährungsauflagen verstoßen zu haben, zeigen erneut die Angst und die politische Schwäche des russischen Regimes vor der Wirkungskraft von Herrn Nawalny.“

Dr. Andreas Nick: „Statt Alexei Nawalny unter fadenscheinigen Anschuldigungen zu inhaftieren, ist die russische Regierung gefordert, an der Aufklärung des Giftanschlags auf seine Person uneingeschränkt mitzuwirken. Dabei ist der Europarat, dem auch die Russische Föderation als Mitglied angehört, als Plattform zur Aufklärung besonders geeignet. Wir unterstützen daher vollumfänglich die Arbeit des zuständigen Berichterstatters der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, des französischen Kollegen Jacques Maire, der noch im Dezember 2020 in Berlin mit Herrn Nawalny zusammengetroffen ist. Alexei Nawalny muss ungehindert an der für den morgigen Dienstag angesetzten öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Rechtsangelegenheiten und Menschenrechte der Parlamentarischen Versammlung des Europarates mitwirken können und dafür umgehend freigelassen werden. Deutschland hat derzeit den Vorsitz im Ministerkomitee des Europarates inne. Die Bundesregierung ist daher in besonderer Weise gehalten, die Einhaltung aller sich aus der Mitgliedschaft der Russischen Föderation ergebenden Rechte und Pflichten zur institutionellen Mitwirkung konsequent einzufordern.“

Hintergrund: Die CDU/CSU-Fraktion ist die größte Fraktion im Deutschen Bundestag. Sie repräsentiert im Parlament die Volksparteien der Mitte und fühlt sich Freiheit, Zusammenhalt und Eigenverantwortung verpflichtet. Auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes setzt sich die Unionsfraktion für einen starken freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat, die soziale und ökologische Marktwirtschaft, die Einbindung in die westliche Wertegemeinschaft sowie für die Einigung Europas ein. Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag ist Ralph Brinkhaus.

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