Nach Wirtschaftsgipfel zeigen sich FAMAB und #AlarmstufeRot enttäuscht: „Schöne Worte retten uns nicht“

Der FAMAB Kommunikationsverband e. V. und das Aktionsbündnis #AlarmstufeRot loben die Bemühungen von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, die er mit dem heutigen Wirtschaftsgipfel unternommen hat. Aber: „Leider hat dieser Gipfel aufs Neue gezeigt, dass Herr Altmaier offensichtlich in einer anderen Realität als der der Unternehmen unterwegs ist“, stellt Jörn Huber, Vorstandsvorsitzender der FAMAB, fest. „Wenn er behauptet, die staatlichen Hilfen kämen in der Wirtschaft an, so steht diese Aussage diametral einer Blitzumfrage gegenüber, die wir zum Gipfel unter Branchen-Mitgliedern veranstaltet haben.“ So hat lediglich ein Prozent der Umfrageteilnehmenden die komplette Antragsumme der Dezemberhilfe erhalten, 84 Prozent der Unternehmen aus der Veranstaltungsbranche haben noch
keinen Cent davon gesehen. „Und immerhin 40 Prozent der Unternehmen haben immer noch kein Geld aus der Novemberhilfe erhalten“, erklärt Huber. „Das geht für viele unserer Mitglieder nicht mehr lange gut, ein Drittel von ihnen wird spätestens im Sommer Insolvenz anmelden müssen.“ Die FAMAB und #AlarmstufeRot forderten daher beim Gipfel mit Peter Altmaier nachdrücklich einen verlässlichen Fahrplan für den Re-Start des sechstgrößten Wirtschaftszweigs Deutschlands, der sich faktisch seit zwölf Monaten im Lockdown befindet.

„Schön ist, dass Herr Altmaier endlich erkannt hat, welch große Bedeutung Messen für die deutsche Wirtschaft haben“, stellt Tom Koperek von #AlarmstufeRot fest und nimmt damit Bezug auf eine Aussage des Ministers während des Gipfels. „Diese späte Erkenntnis allein rettet uns aber nicht. Vielmehr müssen nun schnell tragfähige Konzepte folgen, wie es mit der
Veranstaltungswirtschaft im zweiten Halbjahr weitergehen soll. Und ich spreche dabei insbesondere von den 88 Prozent wirtschaftsbezogenen Veranstaltungen, die unsere Branche zum Löwenanteil ausmachen.“

Beim Wirtschaftsgipfel machte die FAMAB nochmals deutlich, wie wichtig auch ein Ausfallfonds für die Veranstaltungswirtschaft ist. „Wirtschaftsbezogene Veranstaltungen brauchen einen gewissen Vorlauf, unsere Kundinnen und Kunden müssen ihre Planungen für das zweite Halbjahr spätestes in den kommenden drei bis vier Wochen starten. Ein Ausfallfonds, wie er für
Kulturveranstaltungen geplant ist, ist hier von elementarer Wichtigkeit. Entweder muss dieser aufgestockt oder ein eigener Fonds speziell für die wirtschaftsbezogene Veranstaltungen aufgelegt werden.“

Den Vorstoß der am Gipfel teilnehmenden Verbände, analog zu einem Auto- oder Tourismusgipfel auch einen Kultur-, Veranstaltungs- und Kreativgipfel zu veranstalten, sehen Huber und Koperek als einen wichtigen Schritt. „Wollen wir hier aber substanziell etwas bewegen, muss dieser Gipfel auch zügig realisiert werden“, fordert Koperek.