Sängerin Michelle im Interview über DSDS 2017. Michelle (44) kann mittlerweile auf eine 26-jährige Karriere als Schlagersängerin zurückblicken. Bereits im Alter von 14 Jahren sang sie in einer Band. Im Südwestfunk hatte sie dann Anfang der 1990er Jahre ihren ersten Auftritt, wo sie von Schlagersängerin Kristina Bach entdeckt wurde. 1993 landete sie mit ihrer ersten Single „Und heut Nacht will ich tanzen“ in der ZDF-Hitparade. Danach ging es steil bergauf. Zahlreiche Auftritte bei Funk und Fernsehen, sowie Albumaufnahmen folgten. Im Jahr 2001 gewann sie den deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest mit „Wer Liebe lebt“ und vertrat Deutschland in Kopenhagen, wo sie den achten Platz belegte.
Michelle gewann 1999 und 2001 den renommierten deutschen Musikpreis „Echo“, in den gleichen Jahren die Goldene Stimmgabel, bekam in Österreich 2001 und 2003 den Amadeus Austrian Music Award, war bei der Zeitschrift „Maxim“ 2006 „Woman Of The Year“ in der Sparte Pop. Im Frühjahr 2005 erschien das Album Leben, das in kürzester Zeit vergoldet wurde. 2006 veröffentlichte Michelle als Tanja Thomas Coverversionen von Disco-Hits der 1970er Jahre. Ihr Album Glas konnte sich sechs Wochen in den deutschen Charts halten und erreichte den zwölften Platz. Im Oktober 2009 veröffentlichte Michelle das neues Studioalbum Goodbye Michelle und 2010 folgte das Album Der beste Moment. Im Sommer 2011 sowie im Frühjahr 2012 war sie Mitglied der dreiköpfigen Jury der RTL-2-Show „My Name Is“. Im März 2012 veröffentlichte sie das Album L’amour und im März 2014 das Album Die Ultimative Best Of, ein Mix aus alten und neuen Songs. Mit diesem Album belegte sie Platz 7 der deutschen Charts und ging von Februar bis April 2015 wieder auf Solotournee. Am 09.10.2015 erschien der im Berliner Friedrichstadt-Palast aufgenommene Mittschnitt ihrer Tournee Die ultimative Best Of – Live. . Mit „Ich würd´ es wieder tun“ veröffentlicht die waschechte Vollblutentertainerin im April 2016 ein brandneues Studioalbum und schließt damit in neuer Stärke an ihre größten Erfolge an! Michelle lebt mit ihren drei Kindern seit mehreren Jahren in Köln.
Michelle Interview über DSDS 2017
Michelle, Sie sind nun schon das zweite Mal als Jurorin bei DSDS dabei. Wie kams dazu?
Michelle: „Mir hat es beim ersten Mal schon tierisch viel Spaß gemacht und mir war schon nach dem zweiten Tag klar, dass ich auch in den nächsten Staffel wieder gerne dabei wäre. Auch innerhalb der Jury hat es sehr gut funktioniert und war harmonisch.“
Was macht Ihnen an diesem Job besonders viel Spaß?
Michelle: „An meinem Job als Jurorin macht mir besonders viel Spaß, dass ich ‚Ich‘ sein kann. Außerdem ist es toll, den Kandidaten, die wir aussuchen, beim Wachsen zuzusehen – wie sie an sich arbeiten und ihr Ziel verfolgen. Es ist großartig, dass wir daran teilhaben können, vor allem, wenn sie das Ziel am Ende auch erreichen.“
Sie gelten als recht strenge Jurorin, sehen Sie das auch so?
Michelle: Ich bin einfach ich selbst und sage, was ich denke. Ich bin einfach ehrlich. Ob man das als streng oder ehrlich bezeichnet … Ich sage, was ich denke und lasse keinen Kandidaten weiter, nur weil ich ihn süß finde. Ich spiele bei DSDS keine Rolle und muss mich nicht verstellen. Wer mich kennt, weiß, dass ich das Herz häufig auf der Zunge trage. Ich bin zu mir selbst auch immer ehrlich, deshalb muss ich es auch zu anderen sein.“
Worauf können sich die Zuschauer in der neuen Staffel freuen?
Michelle: „In der neuen Staffel wird sich das Motto ‚No Limits‘ wieder präsentieren. Wir haben super Kandidaten. Wir haben verrückte Kandidaten. Das Motto wird bedient wie nie zuvor. Wir haben nicht nur unterschiedliche Musikrichtungen. Auch die Kandidaten unterscheiden sich alle sehr voneinander und sind teilweise echt verrückt – so war es beim letzten Mal bei Weitem nicht. Ich bin mir sicher, dass wir da noch eine Schippe drauf legen können. Es wird auf jeden Fall sehr lustig und unterhaltsam.“
Was halten Sie vom neuen Recall-Konzept?
Michelle: „Ich finde das neue Konzept sehr gut, da es dadurch lebendiger wird. Die Kandidaten können sich nie so richtig sicher sein. Sie müssen ständig mit einer belebenden Konkurrenz rechnen, da immer wieder neue Kandidaten dazu kommen können. Es kann zum Beispiel sein, dass eine Kandidatin, die Rock singt, sich recht sicher fühlt, da sie die einzige mit dieser Musikrichtung ist. Und plötzlich erscheint eine andere Rock-Musikerin auf der Bildfläche und verunsichert sie. Dadurch behält man immer frischen Wind in der Sendung, und ich denke, das macht es so spannend und interessant.“
Sie hatten einige Auf’s und Ab’s in Ihrer Karriere. Was können Sie den Kandidaten für Ratschläge geben?
Michelle: „Grundsätzlich sollte man sich nicht verbiegen lassen. Dennoch sollte man auch bereit sein, Ratschläge anzunehmen. Das ist ganz wichtig. Gerade, wenn man am Anfang seiner Karriere steht, sollte man auf die Menschen hören, die bereits länger in der Branche sind. Doch ich finde es wichtig, dass man sich im Kern nicht verändert. Bei mir war es zum Beispiel so, dass mir mit 17 Jahren immer gesagt wurde, ich solle doch ein Tüll-Kleid anziehen. Aber das wollte ich nicht, denn das bin ich einfach nicht. Man darf auf keinen Fall etwas darstellen, was man nicht ist. Nur, wenn man hinter sich selbst steht, können es auch die anderen Menschen annehmen. Denn dann kommt es aus dem Herzen. Und nur dann kommt es bei den Menschen an.“
Wird es immer schwieriger im Musikbusiness Erfolg zu haben?
Michelle: „Nein. Man sollte einfach nur so sein wie man ist. Das ist auch meine Devise. Heute noch mehr als es früher war. Ich bin keine 17 mehr und höre auch nicht mehr auf das, was mir andere sagen. Heute weiß ich selbst, was für mich gut ist und was nicht. Das sagt mir mein Gefühl. Grundsätzlich aber wächst der Druck, wenn immer nur daran denkt, was man tun kann, um erfolgreich zu sein. Das ist der falsche Weg. Im Endeffekt muss man mit sich selbst im Reinen sein. Dann ist alles andere eigentlich gar nicht so wichtig.“
Letztes Jahr hatten Sie einen sehr guten Riecher. Sie haben Prince Damien Ihre goldene CD gegeben und er hat gewonnen. Haben Sie noch Kontakt?
Michelle: „Natürlich haben wir Kontakt. Wir sind im gleichen Management. Ich verfolge seinen Weg. Aber er hat genau so viel zu tun wie ich, daher trifft man sich sehr selten.“
Haben Sie unter den diesjährigen Kandidaten schon Jemanden ausgemacht, der der nächste Superstar werden könnte?
Michelle: „Wer es am Ende macht, liegt nicht in meiner Hand, sondern in den Händen der Zuschauer. Es kommt ganz darauf an, ob sie dieses Jahr eher auf Schlager stehen oder auf deutschen Pop oder Balladen. Wählen die Zuschauer eher jemanden aus, der ‚Everbody’s Darling‘ ist oder den Mädchenschwarm? Wir haben auf jeden Fall alles dabei. Möge der Beste gewinnen.“
Wie schlägt sich denn Shirin David als neue DSDS-Jurorin?
Michelle: „Sie integriert sich sehr gut und ich finde, dass die Jury dieses Jahr in dieser Konstellation auch perfekt ist. Shirin macht gute Arbeit und es harmoniert sehr.“
Jurymitglied Michelle ist von dem Auftritt des Kandidaten begeistert.
Foto: RTL / Stefan Gregorowius