Messe deGUT 2018 in Berlin – Firma „Nagola Re“

Blühende Landschaften – „Nagola Re“ bei der deGUT 2018. Mit ihrer Firma „Nagola Re“ bringt deGUT-Repräsentantin Christina Grätz Menschen und Natur ein Stück Heimat zurück. Am Anfang war die Grube. Brache Landschaften, durch den Tagebau ihrer ursprünglichen Flora und Fauna beraubt. Schon als Jugendliche empörte sich die Lausitzerin Christina Grätz darüber und demonstrierte gegen den Braunkohleabbau. Irgendwann war ihr klar: Mit Protesten allein komme ich nicht weiter – ich schaue lieber, wie ich der Natur dabei helfen kann, zu sich selbst zurück zu finden.

Zunächst einmal wurde sie aber Diplombiologin und arbeitete viele Jahre als Gutachterin im Umweltbereich. Als 2010 eine Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes festlegte, dass freie Landschaften künftig ausschließlich mit heimischen Vorkommen begrünt werden dürfen, sah sie ihre Chance: Endlich selbst etwas tun, nicht nur dokumentieren, was verschwunden ist, sondern aktiv daran arbeiten, Landschaften wieder aufleben zu lassen.

Hierfür brauchte es aber nicht nur Know-how über Renaturalisierungstechniken, sondern auch das entsprechende Saatgut – und so machte sich Christina Grätz im Jahr 2011 nicht nur als Expertin für Rekultivierung selbstständig, sondern auch gleich als Produzentin von Wildpflanzen. „Na gola“ kommt aus dem Sorbischen und bedeutet „auf der Heide“.

Der Start war rasant, in der Branche kannte man sie und beauftragte sie gern – bereits im ersten Jahr stellte sie mehrere Mitarbeiter ein. Heute beschäftigt sie über 20 Fachleute aus verschiedenen Bereichen: Von der Landwirtschaftsmeisterin über den promovierten Biologen bis zur Forstwirtin. Alle arbeiten auf Augenhöhe miteinander, ergänzen sich gegenseitig, bringen ihre jeweiligen Perspektiven ein. Auch bevor neue Stellen geschaffen werden, schaut das Team gemeinsam: Was brauchen wir eigentlich genau?

Christina Grätz schätzt die kollegiale, freundschaftliche Atmosphäre in ihrer Firma sehr, ist sich aber auch bewusst, dass sie von ihrem Team nicht das gleiche Engagement wie von sich selbst erwarten kann. „Man muss begreifen, dass man auf der anderen Seite des Tisches sitzt.“ Ihre Firma ist ihr Lebenselixier, sie brennt für sie – so sehr, dass sich ihr Umfeld immer mal wieder Sorgen macht. Diese Sorge hält sie aber für unbegründet: „Meine Arbeit macht mich glücklich, ich brenne nicht aus, sondern heller, weil ich nur Dinge tue, die ich gern tue.“

Ein paar hilfreiche Prinzipien hat sie dabei für sich entwickelt: Zum Beispiel hält sie Arbeits- und Wohnort strikt getrennt. Auf dem halbstündigen Hinweg ist Zeit, um sich auf den Tag vorzubereiten, und der Rückweg hilft, den Kopf wieder frei zu bekommen. Außerdem: „Eine gute Selbsteinschätzung darüber, welche Tätigkeiten man gut kann und welche man besser abgeben sollte, halte ich für essentiell.“ Christina Grätz schreckt nicht vor weiteren Expansionen zurück: Gewinnmaximierung ist dabei nicht das Ziel – noch mehr Landschaften wiederherzustellen, das ist und bleibt ihr Antrieb.

Wie auch die anderen diesjährigen deGUT-Repräsentanten ist Christina Grätz auf der Messe persönlich anwesend. Am 13. Oktober um 13.05 Uhr erzählt sie auf dem „Marktplatz“ ihre Gründungsgeschichte und steht für Fragen zur Verfügung.

Über die deGUT:

Die Deutschen Gründer- und Unternehmertage (deGUT) finden am 12. und 13. Oktober 2018 zum 34. Mal statt. Erwartet werden 6.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich rund um Existenzgründung und Unternehmertum informieren und beraten lassen können. Veranstaltungsort der größten Gründermesse Deutschlands ist erneut die ARENA Berlin in Treptow. Rund 140 Aussteller und Berater sowie ein kostenloses Seminar- und Workshopprogramm bieten den Besucherinnen und Besuchern fundiertes Wissen und Beratung sowie intensive Kontakte zu Gleichgesinnten, Förderern und Mentoren. Veranstaltet wird die deGUT von der Investitionsbank Berlin (IBB) und der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB). Die deGUT wird gefördert von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe des Landes Berlin und dem Ministerium für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg aus Mitteln der Länder und des Europäischen Sozialfonds. Schirmherr ist der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Peter Altmaier.