Lokalmatador Martin Kaymer erinnert sich an seinen Heimsieg bei der BMW International Open 2008 und will mit viel Geduld die Herausforderungen der nächsten Tage angehen.
Martin Kaymer Interview über James-Bond und BMW International Open
Sie sind gestern mit einem BMW Z8 zur Tee-off-Party in der BMW Welt gefahren. Wie war das Gefühl in diesem Fahrzeug?
Kaymer: „Ich kann mich an den James-Bond-Film mit Pierce Brosnan erinnern. Seitdem hatte ich irgendwie im Hinterkopf, diesen Wagen vielleicht auch mal zu fahren. Der Z8 ist sehr cool, ein Auto mit sehr viel Klasse und Stil. Es war ein toller Auftakt in diese Woche.“
Welchen Eindruck haben Sie vom Platz in Eichenried?
Kaymer: „Hier gibt es relativ wenig Rough, da kann man vom Abschlag aggressiv sein. Es ist in jedem Jahr gleich: Wenn man von den U.S. Open kommt, dann kommt einem der nächste Golfplatz, auf dem man spielt, relativ einfach vor. Die Grüns sind weich, da macht es noch weniger Unterschied, ob man im Fairway oder im Rough landet, weil der Ball nicht weit von der Fahne wegspringt, wenn man mit einem Eisen aufs Grün schlägt. Aber es wird eher eine mentale Herausforderung, weil man hier normalerweise 4 oder 5 unter Par pro Runde spielen muss, um am Sonntag eine Chance zu haben. Man darf nicht denken, man müsse nach dem ersten neun Löchern 8 oder 9 unter Par liegen. Es ist Geduld gefragt, es sind vier Tage, an denen wir uns immer ein bisschen zurücknehmen und auf unsere Chancen warten müssen, weil jedes Loch ein potenzielles Birdie-Loch ist, aber man natürlich nicht jedes Birdie spielen wird.“
Freuen Sie sich auf den ersten Flight mit Sergio Garcia und Rafa Cabrera Bello?
Kaymer: „Mit zwei Spaniern zu spielen ist immer unterhaltsam. Aber am Ende ist es nicht so wichtig, mit wem man spielt. Ich werde mich auf mein Spiel konzentrieren, auch wenn es schön ist, mit Leuten zu spielen, die man kennt. Aber beim Ergebnis macht sich das nicht wirklich bemerkbar.“
Wie haben Sie sich in der kurzen Zeit seit den U.S. Open vorbereitet?
Kaymer: „Ich war gestern den ganzen Tag am Starnberger See. Wir sind erst am Montag angekommen, da habe ich erst eine Stunde geschlafen und danach waren wir im Biergarten, wo ich ein Schnitzel mit Pommes gegessen habe. Wenn man in der letzten Woche so viel Golf gespielt hat, würde es nicht viel Sinn machen, sich auf die Driving Range zu stellen, wenn der Körper nicht hundertprozentig ausgeruht ist. Das weiß ich aus meiner Erfahrung.“
Sie stehen im Jahr 2008 in der Siegerliste dieses Turniers. Wie nah oder wie weit entfernt ist dieser Erfolg für Sie?
Kaymer: „Genau diese neun Jahre entfernt, so fühlt sich das auch an. Es war damals ein sehr emotionaler Sieg. Als junger Kerl im eigenen Land zu gewinnen ist sehr schwierig, wenn man noch nicht so oft in Deutschland gespielt hat und sich viel Druck aufbaut, weil man etwas ganz Besonderes machen möchte. Mit der Erfahrung lernt man, dass man das nicht machen muss. Als Europäer spielt man halt nur zwei, drei Mal im Jahr in seinem eigenen Land, als Amerikaner jede Woche. Da gewöhnt man sich natürlich an die Unterstützung. Ich habe immer noch die Bilder vor Augen, wie mich an der 18 die Fans mit der Deutschland-Fahne unterstützt haben. Das war ein sehr schöner Moment, den man in Deutschland normalerweise nur beim Fußball erlebt.”