Beim Großen Preis von Spanien feiern RTL-Kommentator Heiko Waßer und Boxenreporter Kai Ebel ein besonderes Jubiläum. Seit genau 25 Jahren sind Sie für und mit der Formel 1 unterwegs.
3. Mai 1992: Die beiden Sportreporter Kai Ebel und Heiko Waßer sind für RTL in Spanien im Einsatz –auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya. Sie berichten über die Formel 1, die seit einem Jahr exklusiv bei RTL zu sehen ist. Was die beiden Jungspunde an diesem warmen Frühlings-Sonntag nicht ahnen können: die Königsklasse wird ihr Leben komplett verändern und dominieren. Und ihr Meilenkonto in schwindelerregende Höhen treiben. Wie viele Kilometer die beiden in all den Jahren „Up in the air“ waren? Vielleicht 5,5 Millionen? Im letzten Jahr allein, hat Heiko Waßer ausgerechnet, waren es 220.000. Hotelnächte pro Jahr? Gut 100. Ein Leben aus dem Koffer, ein Leben für den Motorsport. Am kommenden Sonntag, 14. Mai, feiern Waßer und Ebel ein denkwürdiges Jubiläum: seit exakt 25 Jahren leisten sie Streckendienst! Natürlich wird das gefeiert – sowohl an der Strecke in Barcelona als auch im Programm: im Countdown ab 13.00 Uhr bei RTL
Seit 25 Jahren seid ihr als Formel-1-Reporter für RTL im Einsatz – da gab es sicher eine Menge Highlights auf und abseits der Rennstrecke. Welche sind euch besonders in Erinnerung geblieben?
Heiko Waßer: Wir haben natürlich jede Menge fantastischer WM-Partys mitgemacht, beispielsweise die erste WM von Michael Schumacher.
Kai Ebel: Ja, zum einen ist das Michael Schumachers erste WM. Aber auch die erste WM von Sebastian Vettel ist mir gut in Erinnerung geblieben – wo Vater Vettel mir die Hose zerrissen hat. Es gab auch traurige Ereignisse. Der Tod von Roland Ratzenberger und Ayrton Senna just an dem Wochenende, wo wir mit den Live-Interviews in der Boxengasse angefangen haben. Das sind natürlich einschneidende Dinge, die im Kopf bleiben.
Ein kurzer Blick in den Rückspiegel: Wie hat sich die Formel 1 in den letzten 25 Jahren verändert?
Heiko Waßer: Die Formel 1 ist ernster geworden. Früher haben wir auch Fußballspiele gemacht, z.B. deutsche Journalisten gegen englische Journalisten. Solche Dinge gibt es leider zu wenig.
Kai Ebel: Anfangs war es etwas wüster, da kann man schon sagen „Formel 1 unplugged“. Da musste man sich noch mit Ellbogen durchsetzen im Interview. Es war noch nicht so perfekt organisiert wie heute. Zum Lernen war die damals wilde Zeit aber sehr angenehm, das hat auch viel Spaß gemacht.
Ihr wart immer nah am Geschehen und an den Fahrern dran. Welcher Formel 1-Fahrer ist euer persönlicher Held?
Heiko Waßer: Das ist logischerweise Michael Schumacher. Im Prinzip habe ich alles mit ihm gemeinsam erlebt.
Kai Ebel: Zwangsläufig kommt man ja auf den Namen Michael Schumacher. Aber darüber hinaus gab es natürlich auch viele andere, mit denen man noch Kontakt hatte. Es wäre unfair, einen herauszuheben. Ich glaube, der Einzige, bei dem man das wirklich darf, ist Michael Schumacher.
Wenn man bereits seit einer so langen Zeit als Reporter im Einsatz ist, passiert doch bestimmt auch einmal die eine oder andere Panne. Was war eure lustigste?
Kai Ebel: In Ungarn habe ich mal einen Hochspringer aus Jugoslawien mit dem Porno-Star Rocco Siffredi verwechselt und den auch live bei uns als Porno-Star interviewt.
Heiko Waßer: Eine andere schöne Geschichte ist, dass wir fast drei Stunden ein Warm-Up ohne Autos übertragen haben, die aus Sicherheitsgründen in Silverstone nicht fahren durften…
Was wünscht ihr euch für die nächsten Jahre?
Kai Ebel: Dass weiterhin deutsche Piloten mit um den Titel fahren und wir die Formel 1 noch möglichst lange weiterübertragen.
Heiko Waßer: Zuerst wünsche ich mir eine Verlängerung des RTL-Vertrags. Das ist der wichtigste und größte Wunsch, den wir alle haben. Ich persönlich würde noch einmal sehr gerne eine Vettel-Weltmeisterschaft und irgendwann auch einmal sehr gerne einen Mick Schumacher in der Formel 1 kommentieren.
RTL-Formel 1-Reporter Kai Ebel (l.) und RTL-Kommentator Heiko Wasser
Foto: RTL / Lukas Gorys