Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart Berlin – Eintrittsfreies Wochenende

Am 5. und 6. November 2016 feiert der Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin sein 20-jähriges Bestehen mit einem eintritts-freien Wochenende. Es bietet dem Publikum ein umfangreiches Ausstellungs- und Vermittlungsprogramm, zusätzlich wird es vom 27. Oktober bis 3. Dezember 2016 von Konzert- und Vortragsveranstaltungen gerahmt.

Am 1. November 1996 wurde der Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin als weiteres Haus der Nationalgalerie eröffnet. Im Jahr 2004 konnte das Museum mit den Rieckhallen seine Ausstellungsflächen nahezu verdoppeln, um neben der Präsentation von Sonderausstellungen auch der wachsenden Sammlung der Nationalgalerie sowie privaten Sammlungen wie der Sammlung Marx und der Friedrich Christian Flick Collection eine Perspektive geben zu können.

„Nachdem sich der Hamburger Bahnhof in den vergangenen beiden Jahr-zehnten zu einem international bedeutenden Ausstellungshaus der Gegenwartskunst entwickelt hat“, so Udo Kittelmann, Direktor der Nationalgalerie, „kann die Nationalgalerie auch in den kommenden Jahren an diesem dynamischen Ort in idealer Weise wegweisende und grenzüber-schreitende Ausstellungsformate für die Kunst des 20. und 21. Jahrhun-derts erarbeiten. Unter anderem beherbergt das Museum seit 2015 die „Neue Galerie“, in der während der Renovierung der Neuen Nationalgalerie in wechselnden Ausstellungen die Bestände der Klassischen Moderne im Dialog mit zeitgenössischer Kunst gezeigt werden.“ Gabriele Knapstein, seit 2003 wissenschaftliche Mitarbeiterin und seit 1. September 2016 Leiterin des Museums, erklärt zum Profil des Hauses: „Ausgangs-punkt der Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Kunst waren vor allem in den Ausstellungsprojekten der vergangenen Jahre Interdisziplina-rität und Intermedialität sowie das Nachdenken über die historischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen von Kunst. Im Zuge der wach-senden Attraktivität Berlins hat sich das Haus zudem mehr und mehr einem internationalen Publikum geöffnet. Wir möchten das nun anstehende Jubiläum auch dazu nutzen, den interdisziplinären Ansatz in Zukunft ver-stärkt über eine eurozentristische Perspektive hinaus zu erweitern.“

Das Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm im Rahmen des 20. Jubiläums legt den Schwerpunkt auf den gesellschaftlichen Kontext des Museums und auf dessen Funktionsverschiebungen im Zuge eines erwei-terten Verständnisses von Kunst. Vor diesem Hintergrund stellt die ab dem 22. Oktober 2016 in der historischen Halle gezeigte Installation von Christoph Büchel die Frage nach der Verfasstheit westlicher demokratischer Gesellschaften. „Training Ground for Training Ground for Democracy“ steht in Zusammenhang mit einer langjährigen Auseinanderset-zung des Künstlers mit politischen, militärischen, juristischen und kulturellen Szenarien der US-amerikanischen Gesellschaft. Das 2007 entstandene Werk wird während der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA erstmals gezeigt, nachdem es 2008 als Schenkung von Fried-rich Christian Flick in die Sammlung der Nationalgalerie aufgenommen werden konnte.

Vom 27. Oktober bis zum 13. November 2016 wird in den Rieckhallen das Ausstellungs- und Konzertprojekt „SCORES“ in der Reihe „Musikwerke Bildender Künstler“ präsentiert. Mit Werken von Saâdane Afif, Christian Marclay, Ari Benjamin Meyers und Jorinde Voigt in unterschiedlichsten Medien widmet sich das Projekt dem Thema der musikalischen Partitur. Seit den 1960er-Jahren wird die Partitur vor dem Hintergrund eines erweiterten Kunstbegriffs über die traditionelle Notation hinaus als vielfältiges Aufzeichnungsmedium verstanden und immer wieder neu interpretiert.

Ebenfalls im Umfeld des Jubiläums am 2. und 3. Dezember 2016 veran-staltet die Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof eine öffentliche Konferenz, in der internationale Gäste museale Perspektiven in Zeiten der Globalisierung diskutieren. Die Konferenz „Die Idee des globalen Museums” findet anlässlich eines für Ende 2017 geplanten Ausstellungsprojekts statt, das sich mit einer Revision der Sammlung der Nationalgalerie befasst. Anhand internationaler und transregionaler Verflechtungen in der Kunst seit 1900 sollen Auswirkungen aktueller gesellschaftlicher und ökonomischer Entwicklungen auf die Arbeit der Museen reflektiert werden.

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Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin. Berlin-Tiergarten, Invalidenstr. 50. © Staatliche Museen zu Berlin / Maximilian Meisse